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S.
PROF. DR. FREUD
WIEN IX., BERGGASSE 194.XII.25.
Lieber Herr Doktor!
Ich danke für die Mitteilungen und bitte
Sie, noch eine Weile auf meine Aeusserung
über Ihren Aufsatz zu warten. Ich war im
Monat November wiederum krank, wiewohl nicht
im Zusammenhang mit meinem früheren Leiden,
ich hatte eine schwere Zahnoperation, die
mich ziemlich herunterbrachte, so dass ich in
meinen Arbeiten um ein ganzes Stück zurückge-
blieben bin. Jetzt habe ich das Kauen wieder
aufgenommen und hoffe bald im Stande zu sein,
auch schwere geistige Nahrung zu mir zu
nehmen. Ich möchte aber nicht, dass sich der
Abdruck Ihrer Arbeit dadurch verzögere.Wir sind alle ganz unter dem Eindruck
der fortdauernden Krankheit unseres Abraham,
über welche wir nur ungenügend unterrichtet
werden. Was ich weiss, erfahre ich im Grunde -
S.