S.

PROF. DR. FREUD  
WIEN. IX., BERGGASSE 19

15. XI. 1928

Lieber Herr Doktor

Beiliegend ein Beitrag 
von J.H. Schultz für die 
Zeitsch, den ich Ihnen zur 
Aufnahme empfehle. Ich 
habe Sch. einmal zu einer 
(unausweichlichen) Consultation 
in Tegel gesehen u war 
von seinem Verhalten 
angenehm überrascht. Er 
sprach sehr freimütig, fast 
wie in einer Beichte 
und versicherte ernsthaft, 
daß ein Nahekommen an 
unsere Kreise ihm Be-
dürfnis ist. Ich verkenne gar 
nicht seinen Opportunis-
mus und sein diplomatisches 
Geschick, aber er mag trotz-
dem den Weg finden.

Ich höre, daß man Ihnen 
endlich gratuliren darf. 
Was ich hiemit, herzlich 
gern thue. 
Ihr
Freud