S.

PROF. DR. FREUD 
WIEN, IX., BERGGASSE 19.

17. XI. 1929

Lieber Herr Doktor

Es thut mir recht leid, dass ich Ihre Ab-
sichten betreffs meines Vorworts 
misverstanden habe. Wenn es nun 
so ist, dass auf Eit’s 50sten Geburts-
tag kein Bezug genom̄en werden 
soll, der Akzent überhaupt nicht auf 
seine Person fallen soll, dann scheint 
mir mein Vorwort wirklich über-
flüßig zu sein. Mit der Widmung 
an E und der eingehenden Dar-
legung der Einrichtung und Leistung 
des Instituts, sind alle Anforder-
ungen erledigt. Daß ich in einer 
Einleitung dem Leser das Werturteil 
über das Institut vorwegnehme, 
das er sich auf Grund des dargebot-
enen Materials selbst bilden 
soll ist vielleicht nicht einmal sehr 
taktvoll. Und da ich sehr ungern 
für die Öffentlichkeit schreibe, 
bin ich froh, es mir einmal er-
sparen zu können. Die Aufgabe 
einer persönlichen Würdigung Eit.’s 
hätte einen Zwang ausgeübt, dem
 ich nachgeben müsste.

Mit herzlichem Gruß
Ihr
Freud