Protokoll der 125. Sitzung der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung am 4. Januar 1911 1911-501/1911
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    125
    PROTOKOLL
     

    ier
     

    13. S I T ZUNG
     

    4.Januar1911.
     

    Dr. Alfred Adler:
     

    XS 3.
     

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    An Stelle Dr. Stekels, der seine Funktion als Obmann stellvertre-
    ter und wissenschaftlicher Vorsitzender niederlegt, wird vom Ads-
    schuss Dr.J.Sadger statuten gemäss auf 14 Tage kooptiert, nach Ab-
    lauf welcher Zeit eine definitive Wahl stattzufinden hat.
     

    Prof.Freud macht die erfreuliche Mitteilung, dass Prof. Bleuler
    in Zürich, von dem im letzten Jahrbuch eine grossartige Apologie der
    Psychoanalyse erschienen ist, sich der dortigen psychoanalytischen
    'ereinigung angeschlossen hat und vielleicht bald offiziell als
    Leiter derselben auftreten werde.
     

    VORTRAG.
     

    Redner entwirft zunächst ein Frogramm seiner Ausführungen, won
    dem er hette nur den ersten Funkt zu besprechen gedenkt und die
    weiteren Punkte späteren Vorträgen vorbehält. Er gedenkt im allgemei
    nen zu sprechen über:
     

    1)Die Rolle der Sexualität in der Neurose.
     

    2) Ueber die Angst und im Zusammenhang damit über die Folge der
    Sicherungs tendenz in der eurose, die Anlass zur Charakterbil
    dung gibt.
     

    3) Ueber Anal-Charakter und -Irotik und über Charakterzüge der
    Tedantrie, des Geizes, Trotzes und Sadismus.
     

    4) Ueber erogene onem und ihre Beziehung zur Organ minderwertig
    keit.
     

    5)Damit in Zusammenhang über sexuelle Konstitution u.Heredität.
    6) Ueber die Libido theorie und dabei seinen Standpunkt hervorzu-
    he ben, der von einer intstellung der Libido in der eurose 1.
    Kultur handelt, derzufolge sie durchaus nicht einheitlich als
    der treibende aktor anzusehen ist, sondern als zusammenge-
    setzt und künstlich genährt durch den männlichen Protest, über
    trieben empfunden und aus endenz hoch gewertet oder entwerte
    7) Jaber die Traumtheorie, inbes die Frage der Wunscherfüllung.
    Ferner über den Angsttraum, über den Mechanismus der Regressio
    denen gegenüber gelegentlich die uns cherfüllung bloss als
     

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    untergeordnet arscheint der Sicherungstendenz, disser allgemein-
     

    ston #raumtendenz/-indlich über weifel im Traume und über einige
    anders Traumformen.
     

    8)enilich über den echanismus der Verdrängung und seine Rolle in der
    neurose sowie über das Unbewusste und seine Rolle in de r eurose.
    Dass beide in vollem esse zu Recht bestehen konnte er in seinen
    Arbeiten lediglich bestiger. Jur habe er in ihnen nicht die rich -
    ater Yrsachen der Neurose gesucht. Hat doch Freud selbst in seinen
    Analysen Bezug genomremn auf andere psychologische Relationen, insb
    auf Charakterbildungen (nachträglicher Gehorsam u.ä.). Diese Auf-
    klärungen sind für das Verstrinis der Neurose s benso notwendig
    wie die deckung des nbewussten und der Verdrängung.
     

    Hervorzuheben ist auch, dess die Inzestphantasien, seiden sie
    nun verdrängt odor bewusst, in der eurose auch von seinem Stand-
    punkt aur Sprachis kommen, der sie als Penkmöglichkeite setzt, els
    Spuren einer als masslos empfundene Libido, nicht aber als Kernpunkt
    der Neurose.
     

    Schliesslich seien zusammenfassend die Linien des männlichen
    Protestes beim Neurotiker hervorgehoben, die sich streckenweise
    durch neurotische Bildungen erstat zeigen, für die in der Analyse d
    die Affektgrösse einzusetzen ist. Der weitere Hebel er ur sei für
    ihn die Sinsicht deset.in den Mechanismus des psychischen Hermaph
    roditismus geworden; dadurch bekommt der at.seineffektueserungen
     

    und deren Verschiebungen in die Hand in drittes oment der Heilun
    lige in der "ebertragung, die als Liebesübertragung arrangiert sei
    als solche aber keine Schtheit habe; gegen den Arzt ist der at.stän-
    dig in voller Auflehnung; sie ist Vorwand und Ausgangspunkt, um den
    Kampf einzuleiten.
     

    =0-0-0-0-0-0-0-0-0-0=
     

    1.Weber die Rolle der Sexualität in der eurose.
     

    Redner hebt zunächst hervor, dass alle diese Probleme, über die
    er nicht endgiltige Formulierungen, sondern nur Entwicklungsstand-
    punkte vorlegen möchte, erst durch die Arbeiten Frauds vorbereitet
    und überhaupt diskutierbar geworden sind.
     

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    Er geht darauf in eine nähere Schilderung der Entwicklung des
    Sexual triebe im Ensemble des Trieblebe ne ein und kommt zu dem Schlus
    dass die Auffassung, jader Trieb habe eine sexuale Rompomen te, biolo-
    gisch nicht haltbar sei. Ebenso wenig sei die Organminderwertigkeit
    mit der Erogenität eines Organes identisch; es sei nicht abzusehen,
    wp bei der Auffassung als erogener Zone die Gehirnkompensation blei-
    be, Um erogen zu werden bedürfen diese Eonen einer Triebverschränkung
    unter dem Druck falscher Sexual theorien. Die Behauptung, dass das Kind
    polymorh-pervers sei/ist ein hysteron-proteron. Die perversen Phantas
    shen knüpfen sich an die minderwertigen Organe erst im späteren Le-
    ben unter den eben angeführten Bedingungen.
     

    Alles was uns der Neurotiker an Libido zeigt, ist nicht echt. So
    dienen die Inzestphantasien, weit entfernt der Kernkomplex der Neuro-
    se zu sein, nur dazu, den eigenen Glauben an die Uebermacht und die
    verbrecherische Reigung der Libido zu nähren und dabei jeder anderen
    Sexualbeziehung aus dem Wege gehen zu können.
     

    Redner erläutert hierauf seine Darlegungen an der Analyse eines
    Falles,der die hervorgehoberen Tatsachen deutlich erkennen lasse.
    Resumierend weist er darauf hin, wie die Sexualität in die Neu-
    rose kommt und welche Rolle sie darin spielt, ohne diese Fragen ab-
    schliessend beantworten zu wollen. Sie wird frühzeitig geweckt und
    gereizt durch die Organminderwertigkeit und vom gesteigerten männ-
    lichen Protest als riesenhaft empfunden damit der Pat.sich recht-
    zeitig sichert oder sie entwertet und als Faktor streichen kann.
    Im allgemeinen ist es nicht möglich, die sexuellen Regungen des Neu-
    rotikers ebenso wie die des Zulturmenschen so weit als echt zu
    nehmen, um mit ihnen zu rechnen.
     

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    DISKUSSION.
     

    Federn möchte hervorheben, wo unge löste Probleme vorliegen, bei
    denen die Auffassungen nach beiden Richtungen möglich sind, und wo
    Adler nur von einem andern Gesichtspunkt aus spricht, aber richt
    wesentlich anderes mitteilt.
     

    Was die minderwertigkeit der Organe betreffe, so sei es unrich-
    tig, zu glauben, dass nur sie zu gesteigerten Ichgefühl und Aggression
    tendenz führe;es können ebenso sterke, vollwertige enschen in die
    Aggression kommen und anderseits stack infantils Libido entwickeln.
    Der vollwertige ensch hat aber keinen Grund sich wie Adler sagt zu
    sichern, ie Freud sagt, zu verdrängen. Um nun zu zeigen, dass die Min-
    derwertigkeit die conditio sine qua non der euress ist, Dimmt Adler
    sie so weit, dass das Spezifische daran verloren geht/indem er alle
    Organismen als relativ minderwertig gegen die Umgebung, sowie alle
    Kinder gegen die Erwachsenen als minderwertig annimmt.-Zur neurose
    kannes auch ohne minderwertiges Organ kommen bei entsprechend stär-
    keren äusseren Einflüssen, da es sich j nur um quantitative Untere
    schiede hendelt.
     

    In der Frage der erogenen Zonen (und ihres erhältnisses zur
    Organminderwertigkeit)ist kein prinzipieller egensatz zu Freud vor-
    handen. Freud meint auch nicht, dass jeder Trieb an und füt sich sexue
    sein müsse, sondern dass sich sexuelle betonungen auch bei andern
    Trieben finden, was nach Freud mit der Gemeinsamkeit der Organe, die
    beiden Trieben dienen, zusammenhängt. Uebrigens sind diese Zusammen-
    hänge nicht näher erforscht, wie auch die "inak"-Akten noch nicht ge-
    schlossen sind. Wenn aber A. behauptet, die Anallibido trete erst spä-
    ter und sekundär im Dienste gewisser Tendenzen (Trotzeinstellung) auf.
    30 mässte er das beweisen; es wäre ja ebenso denkbar, dass eine von
    frühor her vorher dene Anallibido spüter durch den Trotz wieder be-
     

    lebt wird.
     

    Eauptsächlich aber habe A. ausgeführt/dass es sich beim neuroti-
    schen Symptom nicht un verdrängte sexuelle ünsche handelt, sonderm
    um Befürchtun: en, denen zu entgehen die Symptome als Sicherungsten-
    denzen auftreten. Sein heutiger Fall war unzureichend, um hier irgend
     

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    etwas zu beweisen. Diese Auffassung der eurose differiert nicht we-
    sentlich von der Freudschen, weil es sich nur darum handelt, ob man
    vom Unbewussten, Verdrängten ausgeht oder von Dewusstsein, welches
    die Sexualität ablehnt. Vom Bewusstsein aus muss sich der Vorgang
    als etwas darstellen lassen, wogegen sich der Pat. sichert, sonst hätte
    er es ja nicht verdrängt. Und so ist denn auch die "Sicherungstendenz"
    als Sekundärfunktion Freuds) längst bekannt. In seinem vorgetragenen
    Fale ist diese Sekundärfunktion so deutlichyeil die Angst als Sexu
    alerreger schon in der frühesten -indheit eine grosse Rolle spielt;
    des spricht aber nicht dagegen, dass die Symptome auch in gerader
    Linie der Sexualität entsprechen.
     

    Menn endlich A.inbezug auf das Hauptthema seines Vortrages, dass
    die Sexualität nicht Zentrum und Ursache der Neurose sei, geltend ge-
    macht habe, dass wie die Libido des erotikers such die des Zultur-
     

    menschen nur arrangiert und gemacht sei, so hat er hier wieder diese
    logische Auswetting gemacht, die den Inhalt seiner behauptung negiert
    Es handelt sich doch darum, ob die Sexualität beim Neurotiker anders
    assisht als beim Kulturme nachen oder nicht.-Wenn Aarner behauptet
    dess die Libido keine selbständige Entwicklung habe, sondern nur
    durch die Ichtriebe geweckt und getragen und nur als Mittel im Eamp
    fe um diese Stellung benützt wird, so enthält ein teil dieser Aus-
    führungen etwas ertvolles: nämlich lass dis Zonstitution auf die Sex
    ualität ein Einfluss übt. Schon in einer der ersten unter dem Ein-
    fluss reads entstandens arbeiten, aber die sexuelle Aufklärung von
    Emma Eckstein, war als Mittel gegen die vorzeitige eckung der Sexu-
    alität empfohlen, die Hinder nicht zu unterdrücken und ihr Ichgefühl
    zu steigern.-Der Aggressionstraib(über dessen berechtigung heute
    nicht diskutiert werden soll) weckt nicht erst wie Adler will die
    Sexualität, sondern umgekehrt, wo der Aggressionstreib pathogen wird,
    da sehen wir ihn durch eine vorzeitige Sexualität gereizt; des Gegen-
    teil ist von Adlar nicht bewiesen worden. Hierin liegt eine wirklichs
    Gefahr der Adlerschen Anschauungen, denn in diesem Punkte hat er ei-
    ne retrograde Arbeit geleistet und sich mit den Gegnern der "reud-
    schen "ehrs in eine Reihe gestellt.
     

    Adler erwidert, dass auch reud die Symptome der "eurose nicht
     

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    restlos aus der Libido allein erklären konnte, sondern zu sndern psy-
    chologischen Momentengegriffen habe, deren weitere Ausführung er ver-
    sucht habe.eon Redern behauptet, dass man in jeder Zur sehe, wie die
    ganze Unruhe des eurotikers durch Auflösung der sexuellen Zomplexe
    schwinde,so ist darauf zu erwidera, dass dies eben nur gelingt, wenn
    man seine falschen Vorstellungen entwertet, seinen Geltungstrieb ho-
     

    rabsetzt.
     

    Jekels wirft die Frage auf, wann sich die ganze von Adler auch
    für die normale Cherakterentwicklung angenorme Konstellation (des.
    männlichen Froiestes) zur eurose steigere?
     

    Die Unsicherheit des Lindes in der Geschlechtsrolle und seine
    falschen kulturellen ertungen sind so komlizierte ertre tangen der
    Triebe, mit denen wir nicht gewohnt sind zu operieren, da wir doch v
    vielmehr alles auf de Triebe zurückzuführen suchen; vielleicht er-
    wachsen die Vorstellungen des ländlichen und eiblichen erst aus
     

    der libidinösen finstellung des Kindes gegen seine Iltern.-Das Ver-
     

    lessen des sexuellen Standpunktes macht die Vorbildlichkeit der Se-
    xualität unerklärlich.
     

    Die behauptung, dass die Neurotiker die Sexualität einerseits
    rie senhaft werten, anderseits smtwerten, ist eine subjektive Ansicht
     

    Adlers.
     

    Adler meint zur Frage, want es zur Neurose kome, dass er nur
    Stellung nehme zu gewissen psychischen Zustandabildern die sich dan
    wenn sie sich unfähig erweisen, dem Arzt als Neurotiker vorstellen;
    das Wesentliche daran tritt analog auch beim Kulturmenschen auf.
    Von der Vorbildlichkeit der Sexualität könnte er auch sprechen, da
    die Sexualität ein Ensemble von Trieben begreift.
     

    Reitler wären nähere Ausführungen über die Verdrängung und das
    Unbewusste erwünschter gewesen.-Wenn Adler behauptet, dass nicht der
    Inzestkomplex sandern der männliche Protest der Kern der Neurose sei
    so könne man ihm da nicht folgen; schon gar nicht, wenn sich dieser
    männliche Protest mit we oblichen' Mitteln durchsetzen soll.In Adlers
    Trigeminusneuralgie ist der Beweis dafür nicht erbracht, dass der
    Pat.aus männlichem Protest und nicht aus Libido zur utter ins Bett
    will. Auch bleibt ungeklärt ob der männliche P.im Bewussten oder
    im Unbewusster steckt.
     

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    Adler hat die von Reitler erwähnten Pat., die gar nichts Weib-
    liches zeigen schon wiederholt erwähnt; das sind Menschen, die seit
    der Kindheit einen Zampf gegen ihren Vater führen, dem sie nur bei-
    kommen können, dadurch, dass sie sich als unfähig erweisen; dadurch
    strafen sie den Vater und gelangen so doch noch zu einer gewissen
    Beherrschung desselben. -Dem Trigeminusfall setzt Reitlet einfach se
    ne Auffassung gegenüber. Der Inzestwunsch beweist dempat., dass er
    kein eib ist?-Der Trotest ist sowohl im bewusstsein als auch Im
    Unbewussten. Im ewusstsein verscuht er sich als Mann zu gebärden, das
    er auch in seinem Unbewussten alle Regungen vom Weib zum Manne hat
    geht unter anderm aus der Analyse seiner Träume hervor.
     

    Hitschmann findet Adlers schwächsten Punkt in der Easuistik;
    seine Fälle sind meist monosymptomatisch und kein Fall hat die von
    ihm durchgeführte Rationalisierung des Trieblebens mehr blossgestel
    als der heutige Fall. Das Auffälligste scheint Adler selbst die Ue-
    berschätzung der Sexualität. Es ist dies ein Typus, den wir genau
    kennen. Dass die geschilderten Sumptome bei dem vor der Verehelich-
    ung stehenden Fat.nach einer ihn deprimierenden Pollution (oder etwa
    Analogom ausbrochen, daraus würde man besser bicht viel psychologie
    sche Schlüsse ziehen; plausibler wäre die rein ärztliche Auffassung
    dass der Mann sich eben unfähig fühlt, eine Frau in der The zu be-
    friedigen. Dass er mit seiner Ueberlibido irgend eine Absicht verfol
    gen soll, dass er die Pollutionen absichtlich zustande bringen soll,
    11 das ist su künstlich und rationalisiert auch in die Träme wur
    de überflüssigerweise zu viel hineingetragen. er einmal das Im-
    pulsive ciner Perversion (etwa Padismus oder asochismus) in der e
    rose gesehen hat, dem wird es fern liegen ursprünglich annehmen zu
    wol len, dass der at.mit dem masochismus z.B.sich oder andern et-
    was zeigen will.
     

    Entschieden verfrüht ist es, wenn von den Froblemen gerade, von
    denen wir am wenigsten wissen, wie z. B.dem Trieble bem, mit einer sol-
    chen Sicherheit ausgegangen wird.-Die werung von Männlich und ei
    lich, die Adler in eine so frühe Jugend verlegt, kann man in dieser
    Weise nicht bestätigen. Die Ableitung einer gleichmässigen Wertung
    in diesem inne ist deshalb schon unmöglich, weil es ga ganz versch
     

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    schiedene Cyper von Eltern gibt. Diese eigentümlichen von Adler such
    zugegebenen weiblichen Männer, die weniger unter dem Zernkomplex als
    unter der Bedeutung des Vaters leiden, sind ja vou Jung geschildert.
    Adler hebt hervor, dass die Wertung von männlich und weblich in
    der Leurose nur die Krystallisation jener Wertung ist, die auch in
    underer Kultur seit jeher besteht und im Anfang der ultur bereits
    begonnen hat.-bezüglich der weiblichen Män er ist zu bemerken, dass
    sie nicht weiblich bleiben, sondern nur mit weiblich scheinenden
    Mitteln ihren männlichen Protest ausfechten. - Die Phantasie vom.
    Teib mit dem Penis ist nicht ursprünglich sondern symbolisch fest-
    gehalten; die ist das Charakteristikon eines Neurotikers, der nicht
    in die Geschlechtshörigkeit goraton will.Das Ausdrucksmittel stammt
     

    aus seiner Vorgeschichte, wo er tatsächlich im Unklaren war über sei-
    ne Geschlechtsrolle.
     

    Tausk möchte zunächst einen Streitpunkt ausscheiden, indem er
    anstatt der Sicherungstendenz die reuische Flucht in die Zrankheit
    einsetzt.
     

    muss man fragen: wer aggradien
    Ein Aggressionstreib, der sicht von sinem Subjekt ertagen wird, ist
    ohne Trazer, D.- ohne einen Trieb, der einem bestimmten !
    undenkbar. in Aggressionsribiologisch begründeten Zweck
    dient, ist eben im zweckloser Trieb.
     

    Beim Adlerschen Aggressionstrieb
     

    americh seince active bersuber.
     

    Bei der Wertung von männlich und weiblich in der eurose müss-
    te man zuerst derüber aufgeklärt werden, was männlich ind was weib-
    lich ist. In qualitativer Weise unterscheiden sie sich gar nicht;
    eher könnte man es noch quantitativ sagen. Der man wie das Weib
    wehrt sich gegen das Genommen werden; der Mann wie das Weib aggre-
    disrt. Das ist eine Angelegenheit der persönlichen Selbsterhalt ng.
    Aber nur wenn eine solche qualitative Unterscheidung von männlich
    und weiblich gegeben wäre, könnte man von einer solchen Motorität
    in der eurose sprechen. Andernfalls bleibt nichts als die Libido,
    der Trieb übrig.-Dass sich in der Kultur solche ertungen von männ-
    lich unf weiblich einstellen, ist selbstverständlich. Das ist nur ei-
    ne Anpassung an die Anforderungen der Welt,um energetisch zu funkt
    tionieren gemäss dem, was erlaubt ist. Diese Qualifikation wird auch
    in siner Anzahl von Neurosen an hervorragender Stelle zu finden sein
    Aber dass gerade dies die Motorgität der Leurose sein soll, dieser
     

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    Beweis ist nicht erbracht. Es handelt sich in der Neurose um gehemm-
     

    te Energien.
     

    Wenn aber Adler dann für männlich und weiblich, Begriffe die
    mächtige Ingredienzien der Neurose sind, oben und unten sart, so
    kompromitiert das diese Begriffe männlich und weiblich. Dann mach
    praktischen Erfahrungen kann das Zind lange Zeit (Bis zum 4.,5.1e-
    bensjahr und noch länge r)die Vorstellung von oben und unten beim
    Geschlechtsverkehr überhaupt nicht haben. Wenn diese oben und unten
    die Neurose als männlich und weiblich differnsieren würde, müsste
    as als Anblick eines wirklichen Zoitus bei jedem Neutotiker in der
    frühesten Kindheit aufgefunden werden/Den Beweis dafür, das dem tat-
    sächlich so sei, wird Adler als prinzipiellen wohl schuldig bleiben.
    Diese oben und unten kommt in unserer Kulturgescrichts von Eoitus
    her ob es psychologisch beim "echanismus der spezifischen Neurose
    verwertet ist als oben und unten, dissen Beweis wird Adler nicht.
    leisten. In der Neurose genügt der gehemmte Erieb, um eine Störung
    in psychischen Gleichgewicht des Menschen hervorzurufen. Insbeson-
    dre ist die Perversion dieses Motiv, die nicht in Aktion umgesetzt
    worden kann, weil sie unbewusst ist; sie usurpiert daher fremde Aktio
    nen für sich. Dann tritt das Nichtverstehen von der Umgebung und der
    ganza von Adler geschilderts Zustand auf.
     

    Adler wollte nie bestreiten, dass der Kein seiner Auffassungen
    in den Ausführungen Freuds zu finden sei und dass also auch die
    Flucht in die Irankheit der Sicherungstendenz entspreche; nur komme
    der männliche Protest hinein, die Charakterologie (Geiz, Sadismus, e-
    dentrie. Bei der Aufstellung des Aggressionstriebes kannte er noch
    nicht das primum movers des gereizten Aggressions triebes,ien männ-
    lichen Protest. -
     

    Für die Auffassung von männlich und weblich ist massgebec à
    der Eindruck, den das neurotisch disponierte Kind davon hat; ebenso
    findet man die ertung von oben und unten beim neurotisch disponier
    ten ind, wobei in Letracht kommt, dass das Kind auch instinktiv vie-
    les (so das oben und unten im Loitus)srfasst, was Freud auch in klei-
    nen Hans annimmt. Es gibt kein allgemeiner giltiges Prinzip für alle
    menschlichen Beziehungen als oben und unten.
     

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