S.
15. Sitzung
am 29. Januar 1913.
KLEINE MITTEILUNGEN.
Rosenstein: Nachtrag zu Datzmers Zahlanalyse.
Nachweis dass die nach Datzmers Angabe durch psychische
Einflüsse hinausgeschobene Geburtstunde des Pat. mit der vom
Fluss angegebenen Geburtsformel übereinstimmt und somit nach
organischem Gesetzen bestimmt war.Daztmer weist darauf hin, dass Pat. bewusst mit der
Tatsache rechnete, ein Sonntagskind zur Welt bringen
zu wollen. Da liege die psychische Beeinflussung ausser
halb der Konstanz.
Rosenstein gibt zu, dass die Stunde der Geburt vielleicht
nur einen Zufall sei, nicht aber das Geschehen.
Freud weist darauf hin, dass die ursprüngliche Lehre
von Fliegs fatalistisch gewesen sei, auf den Tod bezüglich
später hat er sie geändert, dass die Resonanz unter verschie-
schiedenen Bedingungen sterben, Rechnung getragen, und
unterschieden zwischen periodischen und nicht periodischen.
Analoge sei dieser dem Leben durch äussere Umstände ab
geschlossen wird.Die mathematische und die psychologische Auffassung
erweisen sich als unvereinbar. Der Analytiker kann
es gut den Einfluss der ärztlichen Tätigkeit auf die
Symptomeverdrängung und die Wirkung nicht ausser. Sollte.
Federn sieht nicht ein, dass dieser Widerspruch ein. Aus ge
sundheitstheoretischen Überlegungen zu diesem Beispiel
ergibt sich, dass man die periodische Beeinflussung bei
manchen Fällen deutlich beobachten nicht so, aber
lass, der Überhang der psychischen Wiederholung über die
Symptome höchst. Der periodische Ablauf ist ein Fak
tum welcher auch an neurotischen Störungen die gros
se Rolle spielt, die aber durch psychische Wiederholung
aufgehoben oder verdeckt wird.
Hitschmann weist noch auf die Beeinflussung durch B.
Oppenheim, die erweint gegen die Periodizität sei. Dafür
spreche die weibliche Oeriode, die ja auch psychisch be
einflussbar sei.Sachs findet auch, dass der Widerspruch nicht so streng
sei, wenn man die Periodizität nur hinreichend berechne:
Das theoretische Beeinflussung bestehe trotzdem, auch
aber völlig disparat.Freud verweist auf die Tatsache der hypnotischen Ver
schiebung der Periode. Den Widerspruch gegen Fliegs
nehme er darin formulieren, dass Fliegs Naturgesetze
sich eben nicht als zum Ausdruck bringe, dass, weil
sie mit anderen interferieren, während die Fliess
gesetze sich rein durchsetzen wollen.
Federnfragt, wieso es gehört, dass Fliegs an Stelle
der 10.Periode und ebenso wie die normalen so müsse
sich auch diese besondere Periode verschieben lassen,
mehr habe Datmer nicht behauptet.Eine andere Beobachtung von Flies, er verdiene Nach
prüfung, dass nämlich die Menschen zur Stunde ihrer
Geburt auch wieder sterben.S.
Hitschmann: Auffällige Uebereinstimmung zwischen Neurotiker
Prof. Freud: Darstellung einer infantilen Sexualtheorie im
Träume zweier Pat.Ein Zimmer, das später durch eine Scheidewand gestellt
wird, stellt den Fortschritt der Erkenntnis von der ursprünglichen
Kloaktheorie zur richtigen Erkenntnis zweier Lokalitäten dar.Rank: Demonstration einer Zeichnung.
Mitteilung zweier Träume.Sadger: Ueber die Notwendigkeit der Gässertik vom der Anal
erotik zu trennen.Steimner hatte prinzipiell nichts einzuwenden, weist aber
doch darauf hin,wieso zu wollen, dass eigentlich alle
Zärtlichkeitsakte schon nur die Nuros von den gewalt
taten unterschieden.Teusk hebt hervor, dass ein prinzipieller Fehler zur
Darstellung dieser neues Erotik führt. Der Vortr. habe
den Körper als Objekt erotischer Erregungen geschildert.
Das Sexualobjekt könne aber niemals eine Erotik konsti
tuiere.Federn meint, der Vortr.habe nicht von den Sensationen
an sich gesprochen. Die Sensationen der Angestellten
seien durch die Erregung der benachbarten Genitalzonen
bedingt. Die Einstellung der Erotik an verschiedene
Körperzonen hiesse er für überflüssig.Teusk: Traummechanismus und -Symbole.
Siemenwechsel bedeutet so viel wie eine Reminiszenz an einen Vor
gang, der ein wesentliches Moment enthält, welches zum tragenden
Stück des Traumes gehört.Freud weist darauf hin, dass sich das mit seiner Auf
fassung des Stemenwechsels als Einfügung eines Neben
sahes decke.Teusk: Ratte und Maus erweisen sich im Traumes regelmässig als
Penissymbole. Wo die Ratte weiblich erscheinen zeige sie Beziehungen
zum Kastrationskomplex (Abbeissen). Die Katze sei regelmässig weib
liches Symbol.Sachs wendet ein, die Maus sei durchaus nicht immer männ
lich(o, beispielsweise Beziehung der Frau als Maus, etc.)
Freud meint noch, dass die Traume nie regelmässig sei,
sondern immer weiblich. Die Symbolik lege auf den gesch
lich-männlichen Wert wert, weil wenn das männliche oder
weibliche Prinzip darstell, wie durch die Symbolik
entgegengesetztem Geschlecht, so ist das für die Ver
tiefung der Symbole in mysteriöse, Symbolische Sinne
kein Beweis. Das ist Traumdarstellung, d.h. der Traum will
damit etwas ganz bestimmtes ausdrücken.
Rank weist darauf hin, dass die Katze auch nicht immer
wenn auch vorwiegend weiblich sei. Im der typischem Sym
bolisierung, die Katze als Katz- und Haus-Spiel ist
der Mann im sadistischer Auffassung als Katze darge
stellt.o*o*o*o*o*o*o*o*o*
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15. Sitzung am 29. Januar 1913. Kleine Mitteilungen
1913-504/1913
/1913
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