S.
am 5. Februar 1913.
Dr.J. Sadger: Sexualität und Erotik im Kindesalter.
Hält man sich an die etymologische Ableitung, so ist der Ge
brauch der beiden Termini sehr einfach: Sexualität ist das grob
Sinnliche, an die Betätigung der Genitalien gebundene; Erotik ist
die geistige Seite des Geschlechtstriebes. Diese Grenzen haben
sich aber allmählich im Sprachgebrauch verwischt.Der Vortr. kritisiert nun die Mollsche Zerlegung des Ge
schlechtstriebes, sowie seine Einwerfungen gegen die Sexualität
des Kindes und führt an, was wir an unzweifelhaften Beweisen da
für besitzen. Er führt die Beobachtungen über frühzeitige Erek
tion und Masturbation mit allen Zeichen des sexuellen Orgasmus
an, die von Kassowitz und Friedjung gemacht wurden. Schwerer nach
weisbar sei die extragenitale Sexualität des Kindes; doch spre
chen deutlich die Beobachtungen von Lindner (Lulele) und Bleuler
(Analitat)/.Der Vortr. geht nun speziell auf die Muskulerotik ein, die
auch in psychoanalytischen Kreisen Widerstand gefunden habe.
Er führt die Beweise, die im Sexualtheorie hervorgehobene Erek
tionen beim kindlichen Balgen an, ferner die Beobachtungen von
Frauenärsten über Orgasmus bei anaesthetischen Frauen infolge
Muskelkontraktion. Otto Adler sage direkt, der Orgasmus beim Kol
tus werde durch die Kontraktion der Muskel hervorgerufen.Man ist berechtigt von Sexualität (beim Kind) zu sprechen,
wo sich Erscheinungen einstellen, die man vom sexuellen Orgas
mus her kennt oder wo eine Neigung besteht, die sich trotz aller
Hindernisse und Drohungen immer wieder durchsetzt.(Auch Taus (Elis) und Sport wirken sexuell erregend infol
ge der Muskulerotik.)Sexualität im engeren Sinne ist das an die Geni
talien gebundene, dann aber auch die extragenitale und die psychi
sche Seite, die man besser als Erotik bezeichnet.S.
D I S K U S S I O N
Hitschmann findet fast alles Gesagte richtig. Soweit es Beobach
tungen betrifft. Er miss, aber vielleicht nur die missbräuchliche
Verwendung des Wortes Erotik durch den Vortr. und die Verteilung
derselben auf einzelne Körper und Hautpartien. Bei vielen agorun
ten liege Erotik, sie sich nicht bloß um die Kontraktion der
Muskeln, sondern auch um die Beziehung zum zweiten Objekt (Bauer).
Sport liege, wenn durchaus sexualisierte Bewegung sei, sondern
kann auch sexuelle Verdrängung sein.
Krauss weist auf Betätigung der kindlichen Sexualität auf das
Genitale hin und meint, dass hier ein anderes anderes mit Vortrie
be vom Vorwurf mehre.- Auch des Amor stellte die Antike mit pri
tieren verbunden dar. Bei dem Neger und am Süden verkehre in die
Körper, sohin hätte auch Erotik.
Sachs möchte Moll's Kontraktions- und Dehnungstrieb eher
als ein Soziales Trieb zu und Ziel im Parallele stellen
als mit Sexualität und Erotik.Friedjung findet die Beweise insofern überflüssig, als wir vom
Sex. des Kindes, die kindl. sex. Sexualität überzeugen sind, die aber
darauf hinzuweisen (besügl. Muskel erotik), dass jede Organ betätigung
mit Lust begleitet ist.Prof. Freud findet, dass der Vortr. einen kleinlichen Ausgangpunkt
gewählt habe, da Moll nicht ernst zu nehmen sei. Ein zweiter Vor
wurf sei, schwere Vorwürfe die Psychosen in einen engeren Sinne
gebraucht (als Erogenität). Die Erotik war, das, was ausser von den
Füssen, die das Organ lieferte Sadgers Beispiele haben mit den Mus
keln als Quellen der Erotik zu tun. Auch die kindl. Sex. ist ein
tivorgan, die Bahnen, auf denen sich die sexuelle Erregung fort
pflanzt. Die letzterfindung ist wichtiger als die anwende Erotik
und Sexualität, wo es sich um die Gehemnisse von den Worten han
delt. Der Orgasmus hat zur Folge die Kontraktion der Muskeln, aber
nicht die Kontraktion sei primär, sondern der Orgasmus macht sei
unsinning.- Intensive Muskelbetätigung sei gewiss auch Quelle der
Erogenität, aber dafür wären ganz andere Beweise anzuführen als
der Vortr. getan. Das, was man nicht muskulisch), das, was vom Muskel
aus ausgeht. Bei Pat. mit Gehstörungen, aber ist die Muskel betä
tigung ein Abschnit sexueller Abs. Hier ist je wahrscheinlich
dass die Vorgänge aller Organismen stammten, auf die sexuelle Pro
duktion, das heisst dadurch die Vererbung ermöglicht wird.Dass überlegen, wir wissen nicht was unsere Zeit auf die infantile
Sexualität die Neurose, wenn wir uns nicht auf das Sexualität der
beiden bei primitiven Völkern berufen wollen. Das heute in der
Neurose bezoll ist, sei das in die das, die Neurose berührt.
bleibt dann allerdings eine Sache der Auffassung die weit von
den Sexualität der Kleinen. Es geht lassen will. Man wird natürlich
die extremen Fälle, um Grundlage zur Unterscheidung. Die Angst
ist aber ob der Orgasmus das Spezifische für sexuelle Lust ist.
Dies der Orgasmus kann mit Lust, Schmerz. Identifizierung durchen.
Auch ist bei der Auffassung der kindlichen Sexualität von Freud
durch die Menschen nach der Pubertat vieles starker
verdrängen, was früher nach oben lag.
Feiern bemängelt: die Komenklatur, weist aber zur unterstützung
gend. Beobachtungen darauf hin, dass in der ganzen Tiereiche sich
als vorbereitende Handlungen erscheinen die Sexualität anzunehmen
finde. Einen Beweis für die Erogenität der Mundsonne, blicke er
durch seine sprechende Frau, die sogar weinlich genug dabei
geben und dass es schon diese wahrscheinliche sei, dass auch das
nicht sinnliche lustvolle Empfindungen haben dürfe. Bemerke,sowert
bei auch dem Kinde die Genitalzone, welche man auch an die
verschiedenen Ersatzbefriedigungen verfallen (Nasenbohren etc).o*o*o*o*o*o*o*o*
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16. Sitzung am 5. Februar 1913. Dr. J. Sadger: Sexualität und Erotik im Kindesalter
1913-505/1913
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