5. Sitzung am 5. Nov. 1913. Kritische Referate: (Jahrbuch V/1) 1913-526/1913
  • S.

    5.Sitzung

    am 5. Nov. 1913


    KRITISCHE REFERATE: 

    (Jahrbuch V/1)

    Dr.Landauer (über Itten,Dem.praec.)versucht zunächst eine Klärung
    der Widersprüche anzubahnen,die sich aus der Terminolo-
    gie Freuds, Bleulers und der Kraepelinische ergeben.
    Hitschmann meint eine solche Klärung ist verdienstl.
    Rank erinnert,dass der Ref.so wenig Unterschiede habe
    zwischen Symptom und Triebkraft.Die Dem.pre.besteht in der
    Regel schon im 5-6 Jahr.
    Federn kann dies bestätigen(Fall).
    Prof.Freud findet die Diskussion dieser Dinge unfruchtbar.
    Die z.T.schiefe Schuld-Bezeichnung darf mit dem Inhalt
    und nicht mit dem Mechanismus der Symptome bei Dem.praec.
    Sie übersehen,dass das Krankheitsbild beherrscht wird von
    drei Gesichtspunkten:
    1.Regressions-oder Rückbildungserscheinungen(Hebe-
    phrenie und Autoerotismus)
    2.Resterscheinungen
    3.Heilungsvorgang
     

    Dr.Hitschmann (über Jones Zwangsneurose)hält die Fälle nicht für ty-
    Prof.Freud pisch.Zwangsneurotische Obsessive-Fälle sind ein Anhalt.
    weiche Zwangsneurotische klassifiziert die Symptome nach dr
    eingelnen Komplexen. Differentialdiagnostisch von Wichtig-
    keit sind die paranoischen Beziehungen dieser Pat.zur Um-
    gebung.
    Jekels betont die von ihm so gen.Höhlerotik in 2.Fall
    Federn stimmt auch Jekels' Ablehnung des Hass und Analero-
    tik in der Zwangsneurose heran und bemerkt zur Abgrenzung
    von Hass und Sadismus,dass dem letzteren die Befrie-
    digung von feindseligen Regungen nicht möglich ist,während
    der Sadismus sich in der Befriedigung betätigt.
    Hitschmann (zu Jones)Es ist zu unterscheiden,ein Stück
    passiver Empfindungen,die lustvoll sind und an die Schleim-
    haut des Afters geknüpft.2.eine aktive feindselige Kompo-
    nente. - Zwangsneurose ist die affektlose aber nur zwecklos
    mit 3.teil des infantilen Hasses und nicht seine Quelle.Ob die
    Anamnese des Bekannten,die Jones will,mit dem Flatus zu-
    sammenhängt,ist sehr zweifelhaft.
    Taussk konstatiert Jedern gegenüber,dass Hass und Sadismus
    zwei sehr verschiedene Kategorien sind.
    Prof.Freud weiss nichts über den von Jones angenommenen
    Ursprung des Hasses aus gehinderter Analerotik.
     

    Dr.Hug-Hellmuth (über Pfisters Kryptolalie,etc)
    Dr.Sachs (Pfisters Entw.d.I.Instinktsubl.imago)Referat
    Dr.Federn (über Sadismus,Sexualschichten)wünsche eine schärfere Schei-
    dung zwischen Tatsachen und Schluss.Richtig sei,dass der
    Sadismus eine Art der psychosexuellen Schichtung sei,die
    es gibt,wie die erogene Zone.
    -die despotische Unterwerfung nicht zum Masochismus gehöre,sei
    falsch.Die Rückführung dersel auf Haut-Schleimhaut und
    masochistische Züge sei eine will. - Im Abkamen, keine anderer
    Erotik gäbe,es wird also damit nichts anderes gesagt,als
    dass es eine abnorme Sexualität zurückgeht.Die Beziehungen
    habe einen,einen nicht nur von der Eigenart
    von dieser Eigenartigkeit gehandelt.
    verstärkte
    und die Lücke in der Aufklärung des eigentlichen Sadis-
    mus besteht dort.

  • S.

    Silberer wirft die Frage auf, ob die Lust nur von der er-
    höhten Intensität der Empfindung ausgeht oder speziell
    an das Schmerzgefühl geknüpft ist; ob also der Schmerz
    Bedingung oder Akzidenz ist?
     

    Profread wirft ebenfalls die Frage auf die von Sadler
    nicht beantwortet wurde: wieso empfinden diese Menschen
    das sonst Peinliche als lustvoll? Die gesteigerte Haut-
    etz Erotik könnte ja ebenso eine gesteigerte Abwehr hervor
    rufen. Es handelt sich um die Richtung der Empfindung und
    nicht um ihre Intensität. Beim Studium dieser Phänomene
    soll man sich nur an die Extreme halten Es existiert in d
    der Entwicklung ein allgemein physiologischer Zusammenhang:
    durch alle intensiven Erregungen wird sexuelle Erregung gee
    setzt. Von diesem Punkte könnte die Fixierung ausgehen.
    DrReitler (über Bleuler, Sexualwiderstand) erscheint in Druck
     

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