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S.
Prof. Dr. Freud
Wien, IX. Berggasse 19.10 Okt 10
Lieber Freund
Ich habe jetzt den Maeder gelesen,
den ich recht weit vorgeschritten
finde. Sein erster Fall hat
manche Ähnlichkeit mit Schreber.
Seine Bemerkung über das Ver-
ständnis der Paranoiker für
Symbole regt mich an, Sie zu
bitten, daß Sie mit der Ver-
wertung Ihres Pat als Symbol-
spürhund Ernst machen mögen.
u sich dann damit an die Öffen-
tlichkeit wagen. Vielleicht prüfen
Sie die zu erwartenden
neuen Symbole von Stekel
auf diese Weise. Oder
mein „Retten“ und die „Cravate“.Heute war Herr Holmos
mit seiner taubstum̄en
Frau bei mir, den ich
natürlich energisch zu
Ihnen zurückgeschickt habe. -
S.
Ich bitte Sie, seinem blöden Vorwand,
daß 10 Kr zuviel für ihn sind,
nicht stattzugeben, wenn er
wiederkommt, was man freilich
nie wissen kann.Ich bin von morgen an voll besetzt,
aber mit Pat., die nicht sehr
lange bleiben wollen.
Die „zwei Prinzipien“ werde ich
an einem der nächsten Vereinsabende
vortragen. Merkwürdiger Weise bin
ich nicht sehr produktiv wie
sonst immer nach der Reise.Ich grüße Sie herzlich
Ihr Freud
Berggasse 19
Wien 1090
Oostenryk
VII Erzsebét-kőrut 54
Budapest 1073
Hongarye
http://data.onb.ac.at/rec/AC16294248 Autogr. 1053/8(1–12) HAN MAG