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S.
11.II.25.
Liebe Freunde!
Wir versenden den Monatsbericht dieses Mal etwas früher,
weil eine Anzahl wichtiger Mitteilungen vorliegt. Die letzten Briefe
aus Wien und Budapest erfordern keine besondere Antwort, nur zum Londoner
Brief wüßten wir gern Genaueres über Zweck und Organisation des neuen
Instituts. Wir bedauerten sehr die schlechten Nachrichten über das
Ergehen von „Frink“.Die ganzen letzten Wochen waren ausgefüllt von einer frucht-
losen Korrespondenz mit der Schweizer Gruppe wegen des Kongresses. Man
stellte ganz unmögliche Bedingungen für die Abhaltung des Kongresses in
der Schweiz. Schließlich blieb nichts Anderes übrig, als in Einver-
ständnis mit Herrn Professor den Kongreß nach Deutschland zu übernehmen.
Die Vorbereitungen sind bereits im Gange und die Kurdirektion in Homburg
hat uns bereits Räume zur Verfügung gestellt. Die Frankfurter Kollegen
übernahmen das örtliche Arrangement. Gleichzeitig mit diesem Brief wird
das Zirkular an die Gruppen-Vorstände versandt.Eine weitere Korrespondenz mußte mit der Gruppe in „New-York“
geführt werden. Es handelte sich um die Ausschließung von „Miss Newton“,
Mitglied der Wiener Gruppe, von den Sitzungen. Je eine Kopie des Brie-
fes an Dr. „Stern“ liegt dem heutigen Schreiben nach Wien und London
bei. Das Wiener Exemplar bitten wir nach Budapest weiterzugeben. Na-
türlich würden wir gern erfahren, ob die übrigen Mitglieder des Komiteés
mit dem Inhalt des Briefes einverstanden sind. „Rückgabe der Copies,
erbeten!“ -
S.
Kürzlich fand unsere jährliche Generalversammlung statt,
in welcher der Vorstand wieder gewählt wurde. Zwei ausserordentliche
Mitglieder, Dr. Loewenstein und Frau Dr. Benedek
wurden zu ordentlichen Mitgliedern gewählt, ferner Frl. Dr. Kamp-
ner aus der Wiener Gruppe übernommen, während unser bisheriges Mit-
glied Rohr zur Russischen Vereinigung übergetreten ist. Ausser-
dem freuen wir uns mitteilen zu können, dass Ernest zum Ehren-
mitglied der Berliner Gruppe ernannt wurde. Am 14. ds. Mts. feiern
wir das 5jährige Bestehen der Poliklinik. Für das Sommerhalbjahr haben
wir eine grössere Anzahl von Kursen vorgesehen, deren Verzeichnis bald
gedruckt werden wird. In der zweiten Hälfte April wird die zweite deut-
sche Zusammenkunft für Psa. in Weimar stattfinden.Zum ersten Male hat eine angesehene Berliner ärztliche Ge-
sellschaft offiziell ihr Interesse für die Psa. kundgegeben. Die berli-
ner Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hat mich (A) zu einem
Vortrag über Psa. und Gynäkologie aufgefordert, der am 13. März in der
Universitätsklinik stattfinden wird.Über unsere Diskussion zur Frühanalyse ist zu berichten, dass
zwar einige Mitglieder in der Diskussion zunächst einen ablehnenden
Standpunkt einnahmen, diesen aber gegen Ende der Diskussion zum grossen
Teil aufgaben.Mit besten Grüssen
Abraham
EitingonIch fahre Samstag zu einem
4tägigen Aufenthalt nach Wien.
Sachs