[Fußnote] 1911-062/1911
  • S.

    494

    Mitteilungen.

    I.

    Zur Psychologie des Exhibitionismus.

    Von Dr. Wilhelm Stekel.

    […]

    […]

  • S.

    495

    […]

    […]

    […]

    So der Bericht der Zeitung. Wie stark muss der Glaube an die
    Zaubergewalt ihrer Erscheinung bei dieser Frau gewesen sein und wie
    schlechte Psychologen waren diese Richter! Kann hei dieser armen Frau
    nicht auch die Phantesie eine Rolle gespielt haben, sie stünde vor dem
    Jüngsten Gericht? Und muss der Umstand, dass Engel und Teufel eben-
    falls nackt sind, nicht auch einen kleinen psychischen Betrag zur mächtigen
    Triebkraft der Entblössung beitragen?1)

    1) Es erscheint mir wahrscheinlich, dass diese Zurückführung der Ex-
    hibition auf unbewusste narzisstische Motive, wie sie Dr. Stekel in diesem
    Aufsatze vorschlägt, auch zur Erklärung der apotropaeischen Rolle der Entblössung
    im Leben der antiken Völker verwendet werden kann.
    Der Herausgeher.