[Antwort auf eine Rundfrage über geistige Vererbung] 1929-061/1929.2
S.

Vom Vater hab‘ ich die Statur …

Prominente im Spiegel der Erbanalyse

In der Zeitschrift „Volksaufartung, Erbkunde, Eheberatung“
veröffentlicht Sanitätsrat Dr. Leven (Elberfeld) das Ergebnis 
einer Rundfrage über die geistige Vererbung, der er die bekannte 
Schopenhauersche These zugrundelegen, daß die intel-
lektuellen
Fähigkeiten von der Mutter, die Charakter‑
Eigenschaften
vom Vater vererbt werden. Aus den zahl-
reichen Antworten der von ihm befragten zeitgenössischen Per-
sönlichkeiten mit hervorragender Begabung greifen wir die fol-
genden heraus:

Thomas Mann: […]

Fall 9: Walter, Bloem, […] 

Prof. Dr. Sigmund Freud, Wien: „Es ist dem Proban-
den unzweifelhaft, daß die weit überlegene Intelligenz bei seinen 
Eltern auf Seiten seines Vaters war; er weiß bei sich keine Eigen-
schaffen oder Anlagen herauszufinden, in denen er seiner Mutter 
ähnlich wäre.“ – Die intllegenz stammt also im vorliegenden 
Falle vom Vater. Proband passt demnach nicht zum Schopen-
hauer‑Typ.

Paul Löbe: […]

Prof. Dr. Werner Gombart, […]

Geh.‑Rat Dr. Karl Duisberg: […]

Georg Hermann Borchardt, […|

Sanitätsrat Leven kommt bei der Auswertung des von ihm ge-
sammelten Materials zu einer Ablehnung der Schien-
hauerschen These.