19) Sitzung am 18. Januar 1920. Fortsetzung der Diskussion 1920-502/1995
  • S.

    Dr. Nunberg hält dafür, daß Organisierung das Richtige. Hält die Leitung
    vom Verein aus für notwendig.
     

    Dr. Federn gegen Dr. Schilder: Wir haben keine Universität, keine Dozen-
     

    tur. Die Beschränkung auf Studenten ist verfehlt. Der Verein ist ein Versuch,
     

    die Widerstände zu überwinden. Die Prämie der Bekanntschaft /ist/ nicht zu
    unterschätzen.
     

    Dr. Reik hält den Verein für notwendig.
     

    Dr. Hitschmann entwirft ein Bild des Vereins.
     

    Prof. Freud: Vermittlungsvorschlag, Verein solle nur den Titel. Nächste-
     

    mal in 14 Tagen Abstimmung.
     

    Dr. Hitschmann: In neurol. Zentralblatt ein Artikel über Sexualleben im
    Kindesalter. Lutschen.
     

    19) Sitzung am 18. Januar 1920:
     

    Fortsetzung der Diskussion. (IZP 1920, S. 112)
     

    Anwesend: Dr. Rank, Dr. Hug, Dr. Bernfeld, Kohn (als Gast), Dr. Winter-
    stein, Silberer, Storfer, Dr. Federn, Dr. Nepallek, Dr. Federn, Dr. Reik,
    Schmideberg, Prof. Freud, Dr. Hitschmann, Nunberg, Dr. Fokschaner, Frau
    Dr. Fokschaner, Dr. Schilder. (Kaplan)
     

    Dr. Marcinowski wird einstimmig zum Mitglied.
     

    Dr. Reik wirft die Frage des Mitgliedsbeitrages auf.
     

    Dr. Rank: Preis der Zeitschriften 80 K. ab neuem Jahr. Stellt den Antrag,
    200 K. pro Jahr als Mitgliedsbeitrag anzunehmen. Einstimmig angenommen.
    Prof. Freud leitet die Diskussion ein, welche über die Komitébildung ent-
    scheiden soll.
     

    Dr. Bernfeld spricht als Proredner für einen Laienkreis, der für die Psy-
    choanalyse Interesse zeigt, und zwar für eine gesonderte Organisation.
    (Dr. Storfer bittet, Mitglied der Wiener Vereinigung zu werden.)
     

    Dr. Schilder gibt kontra einige Bedenken kund gegen den Dilettantismus
     

    in der Ausübung der Psychoanalyse. Gegen die Form eines Vereins, für Kurs-
     

    tätigkeit an Universität, Ausgestaltung in Seminarien.
     

    Für Verein: 9 Stimmen
     

    Gegen Verein: 4/Stimmen/
     

    1.) Name:
     

    Dr. Federn schlägt für Verein vor: Vereinigung zur Verbreitung der Psy-
     

    choanalyse.
     

    Dr. Kaplan: Institut für Psychoanalyse,
     

    Dr. Bernfeld schlägt „Imago" vor,
     

    Silberer schlägt nur die Bezeichnung Gesellschaft/vor/.
     

    Freud schlägt Laiengesellschaft vor,
     

    188
     

  • S.

    Rank: Gesellschaft für Pflege der Psychoanalyse.
     

    Nunberg: Der Punkt wird aufgeschoben.
     

    2.) Punkt: Leitung des Vereins.
     

    Freud schlägt vor, Komité solle Verein leiten. Dr. Schilder soll eintreten.
     

    Dr. Bernfeld schlägt Anna Freud vor.
     

    3.) Verhältnis zum Verein: Die Leitung soll referieren.
     

    Dr. Federn erwartet, Statuten solle dem Plenum der Vereinigung vorge-
     

    legt werden.
     

    4.) Seminarien, Vorlesungen, Kurse. Dr. Hug schlägt Beratungsstelle für
    Erziehung vor. Das Vereinsmitglied hat Recht, an allem, was Verein bietet,
    teilzunehmen gegen Beitrag. Fremde aber gegen spezielles Entgelt.
    Dr. Bernfeld: Die Mitglieder sollen auch Verpflichtung haben.
    Dr. Federn?
     

    Silberer schlägt vor, den Unterschied zwischen Laien und Fachleuten im
    Titel zu eliminieren.
     

    5.) Wo und wann will der Verein arbeiten? Wird im Verein entschieden.
    Zahl: 30-40 Mitglieder.
     

    Dr. Rank: Bibliothek gehört zum Wesen des Vereins, unsere Vereinsbiblio-
    thek stellt Duplikate zur Verfügung. Auch die Lehrer brauchen Bibliothek.
    Freud schlägt vor, unsere Vereinsbibliothek dem Verein zur Verfügung zu
    stellen. Prof. mahnt, sich im Anfang mit Wenigem zu begnügen.
     

    Storfer zu Name: „Gesellschaft der Freunde der Psychoanalyse".
     

    Dr. Federn: „Ein merkwürdiger Fall von Umkehrung im Traume“.
    Zusammenhang zwischen Homosexualität und Umkehrung. Mitteilungen
    von Franz Moshammer und Wilhelm Fliess.
     

    Dr. Hitschmann: Links und rechts. Umkehrung ist nicht dasselbe.
     

    Dr. Schilder: Bei Migränefälle, auch Hinterhauptschüssen/kommen/sol-
     

    che Umkehrungen vor. Im Traume: bei Erinnerungsbildern Spiegeldrehung
    oft zu finden.
     

    Dr. Reik weist auf eine Stelle der Traumdeutung hin.
     

    Dr. Schilder: Ein archaischer Mechanismus kann auch ein physiologischer
    Mechanismus /sein/.
     

    Dr. Fokschaner hat eine Umkehrung bei einem Falle der Zwangsneurose
    gesehen.
     

    Professor/Freud/: Es ist wohl Organisches und Psychogenes hier ver-
    bunden. Es sind Beimengungen in wechselndem Verhältnis.
     

    Silberer teilt mit, daß neue psychoanalytische Zeitschrift in New York
    gegründet werden soll. Dr. Tannenbaum ist Mitherausgeber, ebenso Dr. Ste-
    kel. Die Zeitschrift will Psychoanalyse nicht einseitig pflegen. Einladung zur
    Mitarbeiterschaft: soll freundschaftliche Tendenz haben.
     

    Dr. Federn gegen das Unternehmen.
     

    189
     

  • S.

    Rank: Gesellschaft für Pflege der Psychoanalyse.
     

    Nunberg: Der Punkt wird aufgeschoben.
     

    2.) Punkt: Leitung des Vereins.
     

    Freud schlägt vor, Komité solle Verein leiten. Dr. Schilder soll eintreten.
     

    Dr. Bernfeld schlägt Anna Freud vor.
     

    3.) Verhältnis zum Verein: Die Leitung soll referieren.
     

    Dr. Federn erwartet, Statuten solle dem Plenum der Vereinigung vorge-
     

    legt werden.
     

    4.) Seminarien, Vorlesungen, Kurse. Dr. Hug schlägt Beratungsstelle für
    Erziehung vor. Das Vereinsmitglied hat Recht, an allem, was Verein bietet,
    teilzunehmen gegen Beitrag. Fremde aber gegen spezielles Entgelt.
    Dr. Bernfeld: Die Mitglieder sollen auch Verpflichtung haben.
    Dr. Federn?
     

    Silberer schlägt vor, den Unterschied zwischen Laien und Fachleuten im
    Titel zu eliminieren.
     

    5.) Wo und wann will der Verein arbeiten? Wird im Verein entschieden.
    Zahl: 30-40 Mitglieder.
     

    Dr. Rank: Bibliothek gehört zum Wesen des Vereins, unsere Vereinsbiblio-
    thek stellt Duplikate zur Verfügung. Auch die Lehrer brauchen Bibliothek.
    Freud schlägt vor, unsere Vereinsbibliothek dem Verein zur Verfügung zu
    stellen. Prof. mahnt, sich im Anfang mit Wenigem zu begnügen.
     

    Storfer zu Name: „Gesellschaft der Freunde der Psychoanalyse".
     

    Dr. Federn: „Ein merkwürdiger Fall von Umkehrung im Traume“.
    Zusammenhang zwischen Homosexualität und Umkehrung. Mitteilungen
    von Franz Moshammer und Wilhelm Fliess.
     

    Dr. Hitschmann: Links und rechts. Umkehrung ist nicht dasselbe.
     

    Dr. Schilder: Bei Migränefälle, auch Hinterhauptschüssen/kommen/sol-
     

    che Umkehrungen vor. Im Traume: bei Erinnerungsbildern Spiegeldrehung
    oft zu finden.
     

    Dr. Reik weist auf eine Stelle der Traumdeutung hin.
     

    Dr. Schilder: Ein archaischer Mechanismus kann auch ein physiologischer
    Mechanismus /sein/.
     

    Dr. Fokschaner hat eine Umkehrung bei einem Falle der Zwangsneurose
    gesehen.
     

    Professor/Freud/: Es ist wohl Organisches und Psychogenes hier ver-
    bunden. Es sind Beimengungen in wechselndem Verhältnis.
     

    Silberer teilt mit, daß neue psychoanalytische Zeitschrift in New York
    gegründet werden soll. Dr. Tannenbaum ist Mitherausgeber, ebenso Dr. Ste-
    kel. Die Zeitschrift will Psychoanalyse nicht einseitig pflegen. Einladung zur
    Mitarbeiterschaft: soll freundschaftliche Tendenz haben.
     

    Dr. Federn gegen das Unternehmen.
     

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