13) Sitzung am 18. Juni 1919. W. Fockschaner (sic!): Bemerkungen zu einem Fall von Mondsucht 1919-512/1995
  • S.

    Freud: Demente Menschheitsphantasie (Jung). Identität kollek. – Indivi-
    duell Ubw nicht erkannt.
     

    Nunberg: Übertragung auch bei den ......83 Rolle spielt.
     

    13) Sitzung am 18. Juni 1919: 84
     

    Dr. W. Fockschaner (sic!): Bemerkungen zu einem Fall von Mondsucht.
    (IZP 1919, S. 231)
     

    Anwesend: Prof. Freud, Dr. Sadger, Dr. Jekels Dr. Fokschaner, Dr. Hug-Hell-
    muth, Dr. Hitschmann, Dr. Nepallek, Dr. Schilder, med. Fokschaner 85, Dr.
    Kaplen, Dr. Nunberg, Dr. Reik, Dr. Rank (Fenichel).
     

    Wahl: Dr. Bernfeld einstimmig gewählt.
     

    Dr. Reik: Einlauf. Nächste Sitzung am 2. Juli: Referate und Mitteilungen.
    Dr. Fokschaner hält seinen Vortrag über einen Fall von Mondsucht.86
     

    Diskussion:
     

    Hitschmann: Zusammenhang zwischen Eltern-Koitustraum und Him-
    melskörpern; vielleicht auch hier. Allerdings sollte es sich um den Vater han-
    deln.
     

    Jekels: Richard III - Anna wird überwältigt von seinen Liebesbeteuerun-
    Hug: Entlastung von Schuld spielt Rolle bei Mondsucht.......87. (Mond-
    sucht tritt auf, wenn Entlastung von Schuld, Frauen werden geschwängert in
    Mondsucht und lieben den Mann. (... 88, Otto Ludwig89). 14-jähriges
    Mädchen onaniert exzessiv in Mondsuchtsanfall.
     

    gen.
     

    Fenichel: Hauptmann Armer Heinrich - Eltern-Koitus-Himmelskörper.
    Schuldbewußtsein wegen Todeswünschen ist ja ein Fall von Fokschaner da.
    Rank: Welteneltern Mythen. Richard III unzureichend. Problem d. Moti-
    lität.
     

    Jekels verteidigt seine Auffassung. Himmelskörper - Eltern. Mond immer
    weiblich bei allen Völkern.
     

    Nunberg: Problem 1) Mondsucht, 2) Nachtwandeln, die nicht immer ver-
    knüpft ist. Diese Beziehung müßte man aufdecken. Problem der Motilität im
    Schlaf noch nicht gelöst.
     

    Jekels: Sadger hat die Probleme so gesondert. Mond: Identif. mit der Mut-
    ter und Mondsucht...90, Problem.
     

    Prof. /Freud/: Analyse zu wenig ausführlich, daher nicht überzeugend.
    Nicht alles erklären wollen. Somnambulismus nur erklären, wenn man neues
    Material hat. Muskelerotik hat etwas für sich. Pat., der Muskelbäuche als
    Fetisch gehabt hat (Brustwarzen an den Oberarmen). Ursprünglich hat die
    Fetischisten das Genitale gereizt, der hat als Kind an Nachtwandeln gelitten.
     

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  • S.

    Immer war aber der Inhalt des Traumes ein motorischer Wunsch. Das Wan-
    deln muß physiologisch...91, Maria v. Ludwig: von Schuld und Entlastung ist
    keine Rede. Himmelskörper richtig. Was persönlich, was vererbt, müßte man
    erst untersuchen. Periode, wo die Menschen begonnen haben, Mythen an den
    Himmel zu projizieren: Zeit der Gestirnbeobachtung. Nicht so alt, aber
    Weg? Moment des Schrecks wirkt disponierend. Jede Art von heftiger
    Gemütserregung sexuell erregend wirkt.
     

    Kaplan: Nachtwandeln als Form des hysterischen Anfalls?
     

    Hitschmann: Platzangst mit E... 92,
     

    Hug: Diese Patienten gehen im Dunkeln sicher und haben Angst nur bei
     

    Tage-
     

    Fokschaner über Affektzensur. Vielleicht Somnamb. Schutz vor Neurose
     

    gegen Affektdeutung.
     

    Prof. /Freud/: Leistet so wenig wie Anfall.
     

    14) Sitzung am 2. Juli 1919-93
     

    Mitteilungen und Referate:
     

    1. Dr. Hug-Hellmuth: Eine Kinderanalyse.
     

    2. Dr. Rank: Eine Kinderdichtung.
     

    3. Dr. Nunberg: Deutung einer Ornamentzeichnung,
     

    4. Dr. Federn: Über einen Fall von Zwangsneurose. Merkwürdige
    Träume. (IZP 1919, S. 231)
     

    Anwesend: Prof. Freud, Dr. Rank, Dr. Reik, Dr. Sadger, Dr. Winterstein, Dr.
    Weiss, Dr. Kaplan, Dr. Nunberg, Dr. Fokschaner, Dr. Hitschmann, Dr.
    Nepallek, Dr. Hug-Hellmuth, Dr. Federn, Dr. Bernfeld.
     

    Frau Dr. Hug über einen besonderen Fall von Verdrängung bei einem jun-
    gen Mädchen, 3. Lyzeumklasse. Kommt in die Analyse. Starke Fixierung an
    Familie. Zeichentalent groß. Lacht in der Schule, weil sie sich die Damen mit
    großen oder kleinen Hüten vorstellen muß. Intensive Klagen über das Eltern-
    haus. In den Zeichnungen gibt sie Karikaturen, die sie sofort zerreißt. Im 4.
    Jahr hatte sie ausgedehnte Sexualstudien gemacht, später war sie sexuell
    anscheinend unaufgeklärt. Mit 5-6 Jahren lernt sie exhibitionierenden Kna-
    ben kennen. Angst vor dem Vater. Statt Nabel sagt sie in der Analyse Na. Ein-
    stellungen gegen Kind (kleine Schwester). Möchte nur Bestätigung über
    sexuelle Aufklärung haben. Wortentstellungen. Gewitterfurcht. Furcht vor
    Naẞwerden. Familienprüderie. Fräulein M. Hat keine Spur von Schuldge-
    fühl. Die Analyse heilt den Fall.
     

    Dr. Hitschmann glaubt, daß die Psychologie des Komischen.
     

    Prof. Freud: Oft wird von Neurotikern das Sexuelle als das Komische
     

    bezeichnet. Das Mädchen hat sich mit Mutter identifiziert.
     

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