Protokoll der 4. Sitzung am 26. Oktober. Prof. Freud: Ueber die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens 1910-525/1910
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    PROTOKOLL
     

    der
     

    4. 5 I TỆ U l G
     

    am 26.oktober 1910.
     

    Prof.FREUD:
     

    Ueber die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens.
     

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    Der Obmann bringt die beiden kandidierten Aufnahmswerber zur
    Abstimmung. Es wird Baron Winterstein mit 19, Herr Grüner mit 20 Stim-
    men zu Mitgliedern gewählt.
     

    Eine Neuanmeldung des Herrn stud.med.Max Bing aus Budapest lieg
    vor mit Berufung auf Dr.Ferenczi.
     

    Hitschmann erwähnt in seinem Bibliotheksbericht unter anderem
    des Erscheinen der ersten Nummer des Zentralblattes.
     

    Prof.Freud bezeichnet diesen Moment als eine wichtige Etappe
    auf dem Entwicklungswag der Psychoanalyse und dankt den beiden Kol-
    legen, die das Unternehmen ins Leben gerufen haben, aufs wärmste.
     

    Dr. Stekel richtet hierauf einen dringenden Apell zur Mitarbei-
    terschaft an die itglieder der Wiener Gruppe.
     

    Dr. Steiner als Kassier lädt die neuen Mitglieder zur Beteili-
    gung an der Subskription ein und wirft die Frage auf, ob das Vereins
    jahr nech dem Vorschlage der Züricher vom April oder wie es bisher
    bei uns üblich war vom Oktober zu rechnen sei.Die Entscheidung
    hierüber wird auf Vorschlag Federns dem Ausschuss überlassen.
     

    ORTRAG
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    Redner geht aus von der Tatsache, dass die "eurosen den Erfolg
    haben, den Kranken unfähig für die Realität zu machen und führt als
    extremen Fall die halluzinatorische Verworrenheit an, wo die Person
    sich von der Realität abwendet, weil sie das Ereignis, welches die
    Ursache ihres Leidens ist, nicht anerkennen will. Was sich so sls.
    Folge der Symptome darstelle, das sei also eigentlich die Tendenz
    des Leidens. Dieses Verhältnis der Neurose zur Realität in Formeln
    zu fassen, sei die Absicht des folgenden Ausführungen.
     

    Untersucht man die Stellung des psychischen Lebens des Indi-
    viduums zur Realität und geht dabei von den unbewussten Vorgängen
    aus, die wir für die primären halten, so findet man als die Tendenz,
    welche alle diese unbewussten Vorgänge beherrscht, das Lustprinzip.
     

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    Wir müssen nun annehmen, dass dieses Lustprinzip ursprünglich
    alle psychischen Vorgänge beherrschte, deren die junge menschliche
    Seele fähig war. Jetzt hat sich darin eine Veränderung vollzogen,
    die man sichso vorstellen muss, dass die Not des Lebens der Herr-
    schaft des Lustprinzips ein Ende mocht.Man darf sich z.B.vorstellen,
    dass vom Säugling ein Bedürfnis als störend empfunden wird und zu-
    nächst der Versuch gemacht wird, das lustbringende Objekt zu hallu-
    zinieren. Die Unbefriedigung durch die blosse Halluzination führt
    dann zum Ersatz des Lustprinzips durch ein anderes Prinzip, von dem
    wir wissen, dass es unsers bewussten Instanzen regelt. Buch der Mensch
    beginnt nun seine psychischen Aktionen nach der Uebereinstimmung
    mit der Realität zu richten und damit tritt an Stelle des Lustprin-
    zips das Realitätsprinzip.
     

    Diese Abänderung hat bedeutsame Folgen für das aeelische Leber
    gehabt. Zunächst durch die grössere Bedeutung, die den Sinnesorganen
    als Verbindung mit der Aussenwelt zukam und durch die Einsetzung der
    Aufmerksamkeit, welche die Aussenwalt periodisch absucht und davon
    eine Niederschrift macht, welche uns als Gedächtnis bekannt ist.
     

    Ferner wird damit im Zusammenhang eine Realitätsprüfung notwen-
    dig, welche jede der in uns auftauchenden Vorstellungen auf Grund der
    vom Bewustsein gelieferten Daten der Aussenwelt prüft. Es tritt da-
    mit das mehr unparteiische Urteil an an die Stelle des alten Verdrän-
    gungsreflexes (des deutsche verurteilen enthält noch einen Nachklang
    der verwerfendeh Aktion).
     

    Eine weitere Folge, die soviel bedeutet als den komplizierten
    Aufbau des Seelenapperates, ist, dass das Handeln nunmehr aufgescho-
    ben werden muss, was vermöge des jetzt eingeschalteten Denkens ge-
    schieht, ein Prozess, der nun zwischen Reiz und Aktion eingeschoben
    wird.
     

    Aber dieser Ersatz des Lustprinzips hat wie jeder Verzicht auf
    Lust psychische Nebenfolgen, welche sich an zwei Stellen aufzeigen
    lassen. Die Ersetzung des Lustprinzips geschieht nicht, ohne dass sich
    der Mensch eine bestimmte Denkbetätigung vorbehält, die ausdrücklich
    von der Realität abgehalten und nur dem Lustprinzip unterworfen ist
     

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    nämlich die Phantasie .Mit der Einführung des Lustprinzips schei-
    det sich de Phantasie welt von der realen Walt.
     

    Aber diese Ersetzung des Lustprinzips vollzieht sich nicht
    an allen Trieben zu gleicher Zeit vollzieht sich wesentlich und
    vorwiegend an den Ichtrie ben, Bährend die Sexualtrie be, die zunächst
    mit dem Objekt unabhängig von der Aussenwelt sind (Autoerotismus),
    das Lustprinzip später aufgeben, was sie dann bei der Objektfindung
    in einen engen Zusammenhang mit der Phantasie bringt; dagegen sind.
    sie von vornherein vom Bewusstsein abgesperrt und in diesen Eigent
    tümlichkeiten ihrer Entwicklung liegt ihre Bedeutung für die später
    Neurose. Denn der pathogene Prozess bei den Neuroson beginnt mit
    der Verdrängung unbewusster Phantasien.
     

    Wie schwer diese Ersetzung dem Seelenleben wird,ersieht man
    daraus, dass die endopsychische Wahrnehmung dieser seelischen Ka-
    tastrophe in Form der mythologischen Projektion nach aussen ge-
    worfen wird und als religiöses Postulat der menschen von einer
    Belohnung im Jenseits erscheint. Es liegt diesem Postulat das Prin-
    zip zugrunde für einen Verzicht auf Lust entschädigt zu werden
    (Das Jenseits heisst in der Rückübersetzung: Es war einmal so im
    unbewussten Seelenleben). Die weiteren Entwicklungen dieses Mythus
    sind bekannt. Die Religion hat sich seiner bedient, um den voll-
    kommenen Verzicht auf die Genüsse dieser Welt durchzusetzen, indem
    sie die Aske se forderte; sie het damit das Lustprinzip natürlich
    nicht überwunden. Eine Ueberwindung desselben bringt nur die objeké
    tive Wissenschaft zustands und auch die ist nicht ganz unabhängig,
    da sie einerseits die Lust des intellektuellen Forschens und Er-
    kennen gewährt und anderseits in letzter Linie zur Erhöhung un-
    serer Lebensbedingungen beiträgt.
     

    In Wirklichleit ist das Lustprinzip nicht aufgegeben, wenn es
    durch das Realitätsprinzip ersetzt ist; denn dieses letztere hat
    nichts anderes als die Sicherung des Lustpribzips zur Aufgabe.Es
    handelt sich nur darum die momentane Lust aufzuschieben um sie
    einmal durch eine spätere duernde straffreie Lust (Endlust)zu
     

    ersetzen.
     

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    Aus diesen Einsichten ergeben sich zwei Formulierungen; die
    eine drückt das Wesen der Erziehung in psychoanalytischer Auffas-
    sung dahin aus, dass unsere Erziehung eigentlich in nichts anderem
    besteht als in einer Anleitung Vorlust durch Endlust zu ersetzen
    (das Mittel dazu ist das Versprechen der Liebe von Seiten der
    Eltern). Ferner ergibt sich eine andere psychoanalytische Formulie-
    rung nach dem Wesen der Kunst .Der Künstler befindet sich mit
    seinen starken Wünschen, deren Erfüllung ihn entschieden von der
    Realität weg und ins Phantasiele ben führt, auf dem Wege zur Neuro-
    se und ermüsste auch neurotisch werden, wenn er nicht mit der in
    ihrem Wesen noch unbekannten (wahrscheinlich motorisch aufzufassen-
    den künstlerischen Begabung den Weg von der Phantasis in die Re-
    alität wiederge wänne. Wenn er es versteht, die Bilder seiner Phan-
    tasie real darzustellen, so ist er wieder in der Realität. Er kann
    auf dem Wege des Künstlers werden, was er in Wirklichkeit nicht
    kann; dass er es kann, beruht auf Konvention: Weil die Mensehen die-
    selben Bedürfnisse haben wie der Künstler, darum lassen sie ihn
    gelten. Die Kunst dient durchaus dem Lustprinzip aber sie findet
    den Rückweg zur Realität wieder. Auch sie hat des Lustprinzip nicht
    überwunden ‚æber es dank disser Konvention der Menschen mitden
    Realitätsprinzip ausgesöhnt.
     

    Endlich könnte dieser Ersatz des Lust -durch das Realitäts-
    prinzip noch ein Licht auf ein Problem werfen, das sich bisher der
    Einsicht entzogen hat, dem Problem der Neurosenwahl. De die Dispo-
    sition zu allen Teurosen in der Entwicklung liegt und die Sexual-
    triebe im Gegensatz zu den chtrieben sich der Einführung des Re-
    alitätsprinzips länger widersetzen, so ergeben sich von hier aus
    eine Reihe von Möglichkeiten, die mit der Neurosenwahl in Verbin -
    dung zu bringen wären.Die später gewählte Form der Erkrankung kann
    abhängen davon, an welcher Stelle der Entwicklung sich die eroti-
    schen Triebe befunden haben, als die Entwicklungsstörung eintrat u.
    in welcher Verfassung sich das Ich befunden hat, als es darauf
    mit der ersten erdrängung reagierte (Ob es sozusagen ein Lust-oder
    ein Realitätsich war).
     

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    D I SK US SI ON.
     

    Tausk weist nach einigen einleitenden orten darauf hin, dass er sei-
    Derzeit auf ganz anderen wegen zu einigen kleinen Thesen gekommen
    sei, denen jedoch das Substrat, die Genese des Mechanismus wie wir
    sie heute gehört haben, fehlte. Er habe ausgesprochen, dass die Reali
    tät für den lebendigen Organismus unerträglich sei und dass ihm die
    Aufgabe obliege, für die Realität ein Ersatzgebilde zu schaffen, das
    erträglicher ist: Die Zultur.Bei dieser Leistung diant das Bewusst-
    sein, das von den Schwächeren hervorgebracht ist, als Waffe zur Si-
    cherung und Erwerbung von Lust, die alles geschaffen habe, was wir
    heute Kultur des ebens nennen.Freud habe uns den Rückweg zur Rea-
    lität gezeigt. Die Tatsache aber, dass alles was der Mensch bis heute
    geschaf en hat, aus der Schwächo stammt, macht uns die pessimistische
    Lebensauffassung so vieler Philosophen verständlich.
     

    In einem Aufsatze über die Philosophie der Schauspielkunst ha-
    be or auch ausgeführt, dass der Künstler die Realität darstellt dure.
    Distanzierung.
     

    Fried jung hebt die interessante Uebereinstimmung zwischen Onto -1.
    Phylogenese auch in diesem Punkte hervor. Ferner dass an dem ein -
    zelne n Menschen ein Kreislauf dieser Entwicklung zu beobachten ist.
    Die Senilität ist doch nichts anderes als die wieder emportauchende
    Infantilität. -Die heutigen usführungen haben wieder gezeigt, dass
    men Psychoanalyse ernstlich nicht betreiben kann, ohne sich eine
    entsprechende Weltanschauung aufzubauen. -Interessant ist diesbe -
    züglich ein Vergleich zwischen Optimismus und Pessimismus. Der leg
    der Kultur ist, die reale Welt mit der Lustwelt zur Deckung zu brin-
    gen. Wer an diese öglichkeit glaubt, ist Optimist, war nicht daran
    glaubt Pessimist. -Auch müssten mit der Abnahme der Religiosität die
    Neurosen nicht zunehmen, wenn wir erst imstande wären, an die Stel-
    le der alten Religion eine optimistische ltanschauung zu setzen.
    Stekel kann nur ein Lustprinzip anerkennen, alle Realität ist ihm
    nur Unlust (Tausk) und das Realitätsprinzip demnach hur das negative
    Lustprinzip. Ebenso wenig könne er sich einer Teilung der Triobe in
     

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    Ich und Sexualtriebe anschliessen. Es gebe nur einen Sexualtrieb,
    von dem ein Partialtrieb sich zum Ich hinauf entwickelt habe.+
    Alles Bewusstsein ist nur Verdrängung. -Die Frage sei, ob nicht über-
     

    haupt das Frimäre die Unlust ist die Religion ist angst vor der
     

    Unlust. Zur surosenwahl möchte er auf die Entstehung der Zwangs-
    Deurose hinweisen, die nach seine Ausführungen den zustande komme,
    wenn das Individum in seiner Liebe sehr früh zwischen zwei Indivi-
    duen gestellt werde.Es handle sich dabei, wie er ausgeführt habe, um
    ein Schwanken zwischen Symbol und Realität. Der Zwangs neurotiker
    will immer nur mit Lust arbeiten und lehtt die Wirklichkeit ab.
    Furtmüller hatte Stekels Bedenken im ersten Moment aush; aber diese
    Einwendung beruhe auf einem Misverständnis.Es seien zwei verschie-
    dene und parallel gehende Erscheinungen mit einem Namen bezeichnet:
    eine, die unser Denken bestimmt und eine, die unser Handlen bestimmt.
    Beim Denken sind die beiden Prinzipien gegensätzlich Inbezug auf
    das Handeln ist die Lust immer das Massgebende, entweder nach dem
    direkten Lustprinzip oder auf dem Wege der Endlust.
     

    Das Urteil ist in seinem Wesen nichts Ablehnendes und Negati-
    ves, sondern der primära Urteilsakt ist etwas Positives.
     

    Die Religionsfrage scheine keine kulturhistorische zu sein;
     

    man könne nicht von alter und neuer Religion redeb. Das religiöse
    Bedürfnis könne immer nur eines sein,u.zw.eine Flucht aus der Wirk-
    lichkeit.
     

    Hilferding scheint die Annahme, dass der Säugling bei Unlustempfin-
    dung zur Falluzination der Lustempfindung komme, nicht ganz klaru.
    zutreffend, da es Situationen beim Säugling ge be, wo die Halluzina-
    tion einer lustvollen Befreidigung unmöglich sei. Auch Erwachsene
    haben mitunter diese Hallusinationsfähigkeit nicht, die man somit
    nicht als etwas allgemein menschliches ansehen könne.
    Feder möchte richtigstellen, dass Freud bereits dasselbe wie Ste-
    kel gesagt gabe, wenn er das Realitätsprinzip nur als eine andere
    Form des Lustprinzips bezeichnete, und führt dann den Unterschied
    der Wirkung des Lust-und Unlustprinzips im Unbewussten und im Be-
    wussten näher aus. Des Bewusstsein bringe durch Setzung der Zeit
     

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    und Kausalität das Ewigkeitsbedürfnis der Lust hinein, während im
    Unbewussten immer nur die momentan vorhandenen Energien wirken.
    Im Kunstwerk gelingt es, etwas Unwirkliches wirklich darzustellen.
    Damit es wie die wirkliche Erfahrung gelte, dazu gehört eine psy-
    chologische Bedingung und eine spezifische bedingung des Künstlers.
    Dadurch dass der Künstler imstande ist, seine Erfahrungen jeder -
    zeit mit soinem Unbewussten zu verbinden und danach zu modifi -
    zieren, ist es ihm möglich, die unbewusste Phantasie der Wirklich-
    keit entsprechend zu gestalten.
     

    Adler warnt davor, einen Begriff, der eine so riesige Ausdehnung habe
    wie der Begriff der Lust zur Erklärung bestimmter Probleme heran-
    zuziehen. Er selbst habe behauptet, Lust bedeute ursprünglich die un-
    gehemmte Arbeit des Organa. Dieses Lustprinzip kann man vielleicht
    nur dem Embryo zuschreiben, denn schon das Neugeborene wehrt sich
    indem es schreit; schon hier ist also das Realitätsprinzip zu fin-
    den. Ist die Lust dem Organ verwehrt, so ist das Organ gezwungen, ei-
    nen Umweg zu beschreiben, den as auf eine der Aussenwelt feindseli-
    ge Reisezu gewinnen sucht. In diesem Sinne ist die Psyche und das
    Bewusstsein als ein Ingriffsorgan anzusehen. Wo wir es mit minder-
    wertigen Organen zu tun habe n,sehen wir, wie aus dem ampf dieser
    Organe der Umschlag aus dem Organischen ins Psychische erfolgt.Im
    verhältnis zur Aussenwelt können wir aber jedes Organ als minder
    wertig ansehen.
     

    Mit Stekel und im Gegensatz zu Federn meine auch er, es sei
    schwer zunehmen, dass zwei Prinzipien, die in eins verfliesen, sich
    gegensätzlich stellen könnten und also zur Aufdeckung des Leitfa-
    dens alles psychischen Geschehens Verwebiung finden könnten.
     

    Wenn freud aus der biologischen Anordnung einer frühzeitigen
    Reife des Sexualtricbes allein schon die Disposition zur Neurose
    erklären will, so müssen wir fragen, woher kommt diese Verfrühung des
    Sexualtricbes in den Fällen von Neurose? Die Richtung, in die das
    Kind gedrängt wird, hängt ab: Vom Grade der minderwertigkeit seiner
    Organe und von der Furcht, eine untergeordnete (weibliche Rolle zu
     

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    spielen. Was das Problem der Neurosenwahl betrefie, so scheine eine
    einheitliche Lösung der Frage heute nicht möglich. Der halluzinato-
    rische Charakter, ohne den keine Neurose zustande komme,weise gleich-
    falls auf eine primare Organminderwertigkeit (auf gewisse Kitzelge-
     

    fühle )hin.
     

    Als allgemeine Grundformel des psychischen Geschehena möchte
    er aussprechen: das psychische Geschehen gehe nach der Wirkung des
    Kontrastes vor sich.
     

    Freud dankt im Schlusswort für die seinen Ausführungen geschenkte
    Aufamrksamkeit und bemerkt, dass ihm die meisten Diskussionsred-
    ner das Antworten sehr leicht gemacht hätten.
     

    dasselbe
     

    Stekel habe eigentlich gesagt wie er selbst in seinem Vortrag.
    Aehnlich habe Furtmüler ganz richtig festgestellt, dass unter den
    psychischen Vorgängen das Handeln ausgeschlossen met.Hilferding sei
    zu erwidern, dass diese Vorgänge beim Säugling selbst nie entschie-
    den werden können, dass wir aber eine Reihe indirekter Beweise für
    die Wahrscheinlichkeit der Halluzination vor der die Unlust bessi-
    tigenden handlung haben. Federn habe ihn nur unterstützt. Adler möchte
    er in zwei Punkten widersprechen und im allgemeinen danken. Er habe
    den im ersten Satze als zu weit abgelehnten Begriff der Lust, im
    zweiten Satze selbst anerkannt als brauchbar. In der Gegenwehr des
    Säuglings haben wir noch keine Ausserung des Realitätsprinzips zu
    suchen, da die Aktionen zunächst vollkommen ausgeschlossen seien.
    Im Uebrigen möchte er ihm danken für die Zutaten biologischer und
    genetischer Art.