S.
24. Beitrag zur Lehre von der Lokalisation der Hirnfunktionen.
Von M. R z a d k o w s k i (Gazetta Lekarska, Nr. 6, 1884. Zitirt nach
Allg. Mediz. Central-Zeitung Nr. 23, 1884).
Ein 16jähriges Mädchen erlitt durch einen Schlag mit einer Hacke eine Verletzung
der rechten Schädelseite, welche, von der Gestalt eines Halbmondes,
10 Ctm. über der rechten Ohrleiste und 4 Ctm. unter der Sagittalnaht
befindlich, mit der Vorwölbung fast die Senkrechte berührte, die durch die
betreffende Ohrleiste gelegt werden kann. Aus der Wunde kam serös-blutiges
Exsudat mit etwas Hirnmasse gemischt. In Folge dieser Verletzung trat
k o m p l e t e L ä h m u n g d e r l i n k e n o b e r e n E x t r e -
m i t ä t e i n , b e i i n t a k t e m H a u t - u n d M u s k e l g e -
f ü h l e .
Anzureihen wäre hier ein auch sonst bemerkenswerther Fall, über den
F e r r i e r in Nr. XXI des Brain 1883 berichtet. Ein infiltrirtes Gliom des
oberen Endes der vorderen linken Zentralwindung führte zur vollständigen
Lähmung der rechtsseitigen Extremitäten, während die Sensibilität und das
Muskelgefühl bei wiederholter sorgfältiger Prüfung keine Beeinträchtigung
erkennen liessen.
bsb11506872
518