Rezension von: Pal, J. ›Ein Beitrag zur Nervenfärbetechnik‹ 1887-201/1887
  • S.

    II. Referate.    
    Anato mie.    
    1) Ein Beitrag sur Nervenfärbeteohnik von J. Pal (Wiener med. Jahrb. 1886.)    
    Eine historische Darstellung der Fortschritte in den Methoden, welche zur    
    Differenzirung der Elemente des Nervensystems angowendet werden, nebst einigen    
    werthvollen Modificationen derselben. Von letztoren heben wir hervor:    
    a) Eine Modification der Golgi'schen ,Colorazione nera" mittelst Sublimat oder    
    Silberlösung, welche darin besteht, dase die nach Golgi behandelten Schnitte noch    
    in eine /-1% Lösung von Natriumsulfd eingetragen werden. Bei dieser Modi.    
    leation gewinnen die Bilder der Zellen umd Zelfortsätze an Bchärfe und erecheinen    
    &uch bei stärkoren Vergrösserungen intensiv schwarz.    
    b Wichtiger ist eine Abänderung der Enifärbung bei der Weigertschen Háma    
    toxylintinction der markhaltigen Nervenfasern. Die nach Weigert gefarbten šchnitte    
    werden, anstatt in die alkalische Eisenlösung, in eine /,°, Lösung von Kalium    
    Contribntion à Pétude de Pidiotie. Arch. de Neurol. L p. 81 et 897.    
    Ueber multiple tnberöee Sclerose der Firarinde. Arch. 1. Payehiatrie. AuL. S. 5350.    
    Kinische Peychiatrie. 8. Aufi. Leipzig 1886. 8. 512.    

     

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    hypermanganicum eingelegt, nach 20-30 Secennden heransgeboben and in Wassr    
    abgespilt, endlich in eine Sšuremischung von folgender Zusammensetrung gebracht:    
    1,0 Acid. oxal pur.    
    1,0 Kalium sulfurosum (80, K)    
    200,0 Aq. destill.    
    In dieser Fltssigkeit wird der Schnitt in wenigen Secunden oder Minuten derart    
    verkndert, dass nur die schwarzen oder blanen Fasern gefärbt erseheinen, der braune    
    Ton der Grundsubstanz dagegenm verloren geht. Nachfärbung mit Magdalaroth oder    
    Eosin, Picnocarmin oder eesigsaurem Carmin.    
    (Ref. hat sich des ihm vom Antor mitgetheilten Verfahrens seit mehreren    
    Monaten bedient, und muss angeben, dass die so erhaltenen Präparate die nach    
    Weigert behandelten an Schõnheit weit tbertreffen und an Scbärfe der Faserzeich-    
    nung nur mit den Goldchlorid-Jodkalium-Präparaten nach seiner eigenen Methode zu    
    vergleichen sind. Ref. räth ferner, die Entfarbung durch die Säaremischung nur so    
    weit zn traiben, dass die Umrise der granen Maseen nooh durch dunklere árbung    
    erkennen 8ind. Wenn man nach Weigert's anschätzbarer Vorschrit die Bchnitte    
    zwischen zwei Collodiumschichten eingeschloseen hat, begegnet man häufig Schwierig-    
    keiten bei Anwendung der Pal'schen Entfärbnng.    an thut dann, wenn man auf    
    die ausgezeicbnete Differenzirang dieser Modification nicht verzichten will, am Besten,    
    der Bebandl ung mit abermangansaurem Kali ein kurzes Verweilen in der Weigert-    
    8chen Entfärbongsfûssigkeit vorauszuschicken.)    
    c) Dieselbe Methode (tbermangansaures Kali- Säuremisch ang), welche eigent-    
    lich mit der von Lustgarten eingeführten Entfärbung beim Nachweis der Syphilis-    
    bacillen zusammenfallt, verwondet Pal anch mit Erfolg zur Diferenzirung von in    
    Osmiumsure geharteten Präparaten (analog der Exner'schen Methode).    
    Freud (Wien).