S.
GELEITWORT
zu ÜBER DAS VORBEWUSSTE PHANTASIERENDE
DENKEN von. Dr. J. VARENDONCK (Gent). Autorisierte Über-
setzung aus dem Englischen von Anna Freud (Internationale Psycho-
analytische Bibliothek, Bd. XII). Internationaler Psychoanalytischer Verlag,
Leipzig - Wien - Zürich 1922.
Das vorliegende Buch des Dr. Varendonck enthält eine bedeutsame
Neuheit und wird mit Recht das Interesse aller Philosophen, Psychologen
und Psychoanalytiker erwecken. Es ist dem Autor in jahrelangen Bemühungen
gelungen, jener Art von phantasierender Denktätigkeit habhaft zu werden,
welcher man sich während der Zustände von Zerstreutheit hingibt, und in
die man leicht vor dem Einschlafen oder bei unvollkommenem Erwachen
verfällt. Er hat sich die Gedankenketten, die sich unter solchen Umständen
ohne das Wollen der Person einstellen, zum Bewußtsein gebracht, sie nieder-
geschrieben, ihre Eigentümlichkeiten und Unterschiede vom absichtlichen,
bewußten Denken studiert und dabei eine Reihe von wichtigen Entdeckungen
gemacht, aus denen sich noch Weitergehende Probleme und Fragestellungen
ableiten.
Manche Punkte in der Psychologie des Traumes und der Fehlleistungen
finden durch die Beobachtungen von Dr. Varendonck eine sichere Er-
ledigung.
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