Wien am 27.XI 1913

Lieber Freund

Ich bitte Sie nochmals in der Sache mit Prof. 
Alex. Roth nicht so sicher zu sein, nur 
nichts auf ihn aufzubauen. Wir haben 
alle den schlechtesten Eindruck von ihm und 
verstehen nicht, wie Sie sich mit seinen Aus-
künften zufrieden geben können. Daß 
er nicht lesen könnte u doch solche Versuche 
unternim̄t, macht ihn zu einem solchen Trottel, 
daß man ihm die sonstige Pfiffigkeit nicht 
zutrauen könnte. Ich weiß, es liegt nichts 
an dem einen Fall, aber gerade darum 
soll dieser unbarmherzig ausgemerzt 
werden. Denken Sie, wenn es zu einer 
öffentlichen Diskussion über den Menschen 
käme, der sich jetzt schon in Wien auf 
seine Erfolge in der ΨΑ Vereinigung beruft, 
müßten wir Sie im Stiche lassen. Ich meine, 
Sie sollten es sich eher etwas kosten lassen, 
Ihr Zeugnis zurückzubekom̄en, das 
zu unvorsichtig ausgestellt war.

Ihr Durchfall wird die Folge haben, daß ich Ihnen  
½‑1 Jahr später gratuliren kann. Sie werden 
sich natürlich nicht abhalten lassen.

Hier sonst nichts Neues, eine merk-
würdig stille Zeit in jeder Hinsicht.
Ich grüße Sie herzlich 
Ihr 
Freud