[In:] Nachwort des Herausgebers 1910-071/1910
  • S.

    471 –

     

    Nachwort des Herausgebers.

    Zur eigentlich selbständigen wissenschaftlichen Disziplin erhoben
    die Folkloristik Pitrè in Palermo und Gaidoz in Paris, denn sie
    schufen die Methodik des Sammelns und der Verarbeitung der ge-
    wonnenen Stoffe. Sie waren die ersten und sind zugleich die größten
    Forscher, die sich mit Folkloristik als einer Beruf im Leben nicht
    bloß in Nebenämtern befaßten und auch um sie bemühen. Alle übrigen
    Folkloristen der Welt wandeln bewußt oder unbewußt die von den
    zwei Begründern unserer Wissenschaft geebneten Bahnen. Das will
    ich feststellen, der ich nichts anderes übe, als was mich meine uner-
    reichbaren Vorbilder zu tun lehrten.

    Der hohe Senat des Kgl. Landgerichtes in Berlin betonte, daß
    die in unseren Anthropophytaleia enthaltenen Geschichten höchst schmutzigen
    Inhalts seien. Diese Kritik regt mich zu einer Betrachtung an. Auch
    manche unserer Leser beanstanden ab und zu den Abdruck von
    Erzählungen, von denen sie meinen, sie gehörten zur Pornographie,
    nicht jedoch zur Wissenschaft. Dazu bemerke ich, daß wir uns mit
    der Pornographie, d. h. der Wiedergabe von Geschichten nicht be-
    fassen, die irgendwer erdichtet, um die Sinne aufzustacheln. Wir
    bringen ja nur solche Berichte, die dem Volke munde entstammen. Die
    Klassifizierung der Erzählungen nach dem Geschmacke der Literar-
    historiker und Ästhetiker geht uns nichts an und darf uns nichts
    angehen. Für uns stinken sie nicht, für uns schmecken sie nicht.
    Für uns sind es Beweisstücke aus der Folklore, d. h. die vom Ver-
     

  • S.

    472

    stehen und Wissen großer oder kleiner Menschengruppen vom Ge-
    schlechtsleben aussagen. Es ist wohl richtig, daß zuweilen in einzelnen
    Stücken dieser Art leider für uns wenig Neues steckt, wir müssen
    jedoch alle kennen zu lernen suchen, die da im Schwange waren
    und es noch sind, um folkloristisch unsere Urteile darüber fest zu
    begründen. Erzählungen gleichen förmlich der Luft, Beleuchtung und
    der Staffage einer Bühne und der Bühne selbst, auf der sich Sitte,
    Brauch, Glaube und Recht abspielen. Wer wird im Ernste beim
    Schauspiel des Lebens auf die Staffagen verzichten wollen?

    Jenen, die da überlegen lächelnd einwenden: „Jeder Zigeuner
    preist sein Roß an“ rede ich umsonst zu. Auch das hundert und
    mehr an Rezensionen über den Wert der Anthrophophyteia bekehrt
    die Ungläubigen nicht; doch halt, es gibt ja eine wissenschaftliche
    Instanz, die alle, aber alle anerkennen, weil keiner bestimmt sagen
    kann, ob er nicht einmal in die Lage geraten wird, sie um ihres
    besseren Wissens willen in Anspruch nehmen zu müssen, das ist die
    Neuropathologie. Darum erlaube ich mir, an Prof. Dr. Sigmund
    Freud, einen der berühmtesten Neurosenforscher der Gegenwart,
    eine Frage über den Wert oder Unwert der Anthrophophyteia-Erzäh-
    lungen zu richten. Spricht er Ihnen einen Wert zu, so führe ich die
    Rubrik weiter fort, wenn nicht, so lasse ich sie eingehen, so sagte ich
    mir. Seine Antwort folgt hier im Wortlaut:

    26. 6. 10.
    Wien IX. Berggasse 19.

    Hochgeehrter Herr Doktor!

    Sie haben mir die Frage gestellt, auf welchen wissenschaft-
    lichen Wert das Sammeln von erotischen Scherzen, Witzen,
    Schwänken u. dgl. nach meiner Meinung Anspruch machen könne.
    Ich weiß, daß Sie keineswegs daran irre geworden sind, eine
    solche Sammeltätigkeit rechtfertigen zu können; Sie wünschen
    bloß, daß ich vom Standpunkte des Psychologen Zeugnis ablege
    für die Brauchbarkeit, ja für die Unentbehrlichkeit eines solchen
    Materials.

    Ich möchte hier vor Allem zwei Gesichtspunkte geltend machen.
    Die erotischen Schnurren und Schwänke, die Sie in den Bänden
    der Anthrophophyteia gesammelt vorlegen, sind ja doch nur produ-
    ziert und weiter erzählt worden, weil sie Erzählern wie Hörern
    Lust bereitet haben. Es ist nicht schwer zu erraten, welche
    Komponenten des so hoch zusammengesetzten Sexualtriebes dabei
    Befriedigung gefunden haben. Diese Geschichten geben uns

  • S.

    473

    direkte Auskunft darüber, welche Partialtriebe der Sexualität bei
    einer gewissen Gruppe von Menschen als besonders tauglich
    zur Lustgewinnung erhalten sind, und bestätigen so aufs schönste
    die Folgerungen, zu denen die psychoanalytische Untersuchung
    neurotischer Personen geführt hat. Gestatten Sie mir, auf das
    wichtigste Beispiel dieser Art hinzuweisen. Die Psychoanalyse
    hat uns zur Behauptung genötigt, daß die Afterregion – nor-
    maler Weise und auch bei nicht perversen Individuen – der Sitz
    einer erogenen Empfindlichkeit ist und sich in gewissen Stücken
    ganz wie ein Genital benimmt. Ärzte und Psychologen, denen
    man von einer Analerotik und dem daraus entspringenden Anal-
    charakter sprach, sind darüber in hellste Entrüstung geraten.
    Die Anthrophophyteia kommt hier der Psychoanalyse zu Hilfe,
    indem sie zeigt, wie ganz allgemein die Menschen mit Lustbe-
    tonung bei dieser Körperregion, ihren Verrichtungen, ja dem
    Produkt ihrer Funktion, verweilen. Wäre es anders, so müßten
    alle diese Geschichten bei denen, die sie anhören, Ekel erregen,
    oder das Volk müßte in seiner ganzen Masse „pervers“
    sein im Sinne einer moralisierenden Psychopathia sexualis. Es würde
    nicht schwer fallen, auch an anderen Beispielen zu zeigen, wie
    wertvoll das von den Autoren der Anthrophophyteia gesammelte
    Material für die sexualpsychologische Erkenntnis ist. Vielleicht
    wird dessen Wert noch durch den Umstand erhöht – der an
    und für sich keinen Vorteil darstellt –, daß die Sammler von
    den theoretischen Ergebnissen der Psychoanalyse nichts wissen
    und das Material ohne leitende Gesichtspunkte zusammentragen.

    Ein anderer psychologischer Gewinn von mehr allgemeiner
    Natur ergibt sich ganz speziell aus den eigentlichen erotischen
    Witzen, wie aus den Witzen überhaupt. Ich habe in meiner
    Studie über den Witz1) ausgeführt, daß die Aufdeckung des sonst
    verdrängten Unbewußten in der Menschenseele unter gewissen
    Veranstaltungen zu einer Quelle von Lust und somit zu einer
    Technik der Witzbildung werden kann. Wir heißen heute in
    der Psychoanalyse ein Gewebe von Vorstellungen mit dem daran
    hängenden Affekt einen „Komplex“ und sind bereit zu be-
    haupten, daß viele der geschätztesten Witze „Komplexwitze“


    1) „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten“, 1905. – Für das
    Vorige wolle man meine „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“, zweite Auflage
    1910 und den Aufsatz „Charakter und Analerotik“ in der Sammlung zur Neu-
    rosenlehre, zweite Folge 1909 vergleichen.

  • S.

    – 474 –

    sind, auch ihre befreiende und erheiternde Wirkung der geschickten
    Bloslegung von sonst verdrängten Komplexen verdanken.
    Der Erweis dieses Satzes an Beispielen würde an dieser Stelle zu
    weit führen, aber als das Ergebnis einer solchen Untersuchung
    darf man es aussprechen, daß die erotischen und anderen Witze,
    die im Volke umlaufen, vortreffliche Hilfsmittel zur Erforschung
    des unbewußten Seelenlebens der Menschen darstellen, ganz
    ähnlich wie die Träume und die Mythen und Sagen, mit deren
    Verwertung sich die Psychoanalyse schon jetzt beschäftigt.

    So darf man sich also der Hoffnung hingeben, daß der Wert
    des Folklore für die Psyche immer deutlicher erkannt und die
    Beziehungen zwischen dieser Forschung und der Psychoanalyse
    sich bald inniger gestalten werden.

    Ich bin, geehrter Herr Doktor,
    Ihr in besonderer Hochachtung ergebener
    Freud.

    In die Folkloristik bei messer absolvierte Gymnasiast dreinreden
    zu können, obwohl sie gerade bei ihr, mehr noch als in anderen
    wissenschaftlichen Disziplinen, jede Einzelfrage auf das weiteste und
    verwickeltste verzweigt. Die Erledigung einer jeden Einzelfrage er-
    heischt schon eine Unsumme von Vorarbeiten, um eine Beantwortung
    unter Ausschluß falscher Beleuchtungen zu versuchen. Hier heißt es,
    neues Material vom ganzen bewohnten Erdenrunde herbeizuschaffen.

    Diesem Zweck sind unsere gleichfalls vielfach angefochtenen
    Umfragen geweiht. Sie sollen die Leser zu Beobachtungen und Auf-
    zeichnungen ihrer Wahrnehmungen anstiften, damit sie mit ihren Bei-
    trägen die Forschung vertiefen. Es ist ein voreiliges Urteilen, wenn
    man behauptet, diese oder jene Frage sei zwecklos, weil der Gegen-
    stand zu nichtig sei oder weil keine Antworten erfolgten. Zu er-
    heben und zu erforschen gibt es unendlich viel und die Zahl emsiger
    Mitarbeiter am Ausbau unserer Disziplin ist noch gering. Unsere
    Jahrbücher mit ihren Beiwerken und Quellenschriften müssen uns die
    noch fehlende Hochschule ersetzen, sie sind für uns alle noch die
    Palaestra, in der wir unsere Kräfte erproben. Wir stehen erst am
    Anfang, umfangreiche folkloristischen Sexualstudien und haben
    noch mehrere hunderte von Umfragen anzuleiten, um die Anthro-
    pophyteia allseitig zu erhellen. Sind einmal solche Vorarbeiten der
    Sammler erledigt, so hört in den meisten Fällen der Streit der Mei-
    nungen und Ansichten unter Gelehrten von selber auf; denn entweder
    man kennt die Welt der Erscheinungen oder man kennt sie nicht,

  • S.

    – 475 –

    und was man darüber hinaus noch spricht und schreibt, das gilt uns
    nüchternen Menschen gleichwie eine unfruchtbare Unterhaltung. Wir
    haben schon mit der Bewältigung der uns gestellten Aufgab mehr
    als genug zu tun und dürfen uns darum von ungeduldigen Beurteilern
    nicht vom gesteckten Ziele ablenken lassen.

    Die Herrschaften, so da insbesondere mich, den Herausgeber der
    Anthrophophyteia mit gellendem Hohngeläcter, ätzendem Spott, grim-
    miger Verachtung und gelegentlich mit Denuntiationen bei Staats-
    anwaltschaften bedenken, mögen sich die Anstrengungen ersparen;
    denn mich beirren sie damit nicht. Die Jahrbücher, Beiwerke und
    Quellenschriften sind nun bereits weit in den Verkehr gut einge-
    führt und bedächtige Forscher verschiedenster Disziplinen ziehen für
    ihre Arbeiten einen erkennbaren Nutzen aus den von uns sorgsam
    und gewissenhaft beigebrachten neuen Stoffen. Wer sie nicht mag,
    behellige uns nicht mit seinem Unvermögen wissenschaftlich zu denken.
    Eine Folkloristik, die nicht auf dem Studium des Geschlechtslebens
    beruht, zählt nicht zur Wissenschaft der Ethnologie, sondern zur
    schöngeistigen Salonliteratur, und das mögen sich die Überlegenen
    merken. Es ist dafür schon vorgesorgt, daß auch die nächsten Bände
    unserer Jahrbücher an Gediegenheit und Reichhaltigkeit hinter keinem
    ihrer Vorläufer nachstehen sollen und ich sehe die Zeit herannahen,
    wo man an unseren Bemühungen ebenso großes Wohlgefallen, wie an
    denen der Anatomen, Physiologen, Chemiker und anderer Natur-
    forscher entdecken wird. Auch wir wissen, daß Gifte, Wunden und
    geschlechtliche Ausschreitungen Leid und Wehe im Gefolge haben
    und daß man sich von ihnen in acht nehmen müsse. Soviel jedoch
    an uns gelegen ist, wachen wir mit denkbar peinlicher Vorsicht da-
    rüber, daß unsere Erhebungen nicht in die Hände unreifer und für
    wissenschaftliche Denkarbeit unfähiger Individuen geraten sollen. Es
    wäre übrigens erst zu beweisen, daß irgend jemand durch die Lektüre
    der Anthrophophyteia auf Abwege geraten könnte. Bisher ist mir zu-
    mindest noch kein einziger Fall bekannt geworden, daß wer durch
    unsere Jahrbücher zu Schaden an Leib und Seele gekommen wäre.

    Damit verhält es sich, wie noch vor hundert und fünfzig Jahren
    mit dem Hexenglauben. Sowie man heutzutage von allgemeinem
    Schamgefühl, so sprach man damals von Zauberglauben, vom Hexen-
    ritt auf dem Blocksberg und von den Teufelsbuhlschaften. Tausende
    Männer, Frauen und unverdorbene Kinder sagten eidlich darüber aus
    und geschulte Richter verdammten die Angeklagten zum Feuertode
    oder zur Verbannung. Nur allzulange führten die besten Köpfe einen

  • S.

    – 476 –

    hartnäckigen Kampf, um darzutun, daß eine wirkliche Schuld der
    Verurteilten gar nicht erweislich sei und daß die Verfehlung aus-
    schließlich auf Seite der Ankläger liege. Unseren Angreifern kann
    man nur einen guten Glauben zubilligen, dieser Glaube jedoch bildet
    auch einen Gegenstand unserer Erörterungen. Man muß die mit ihm
    Behafteten von ihm als einem bösen Übel befreien.

    Der tägliche Anblick meiner von venerischen Leiden heimge-
    suchten Mitschüler regte mich zuerst, jetzt, vor 35 Jahren zur Be-
    obachtung der Sexualität und zur Sammlung einschlägiger Folklore
    an. Wieviel ich davon aufgespeichert, ersieht man schon aus den
    bisherigen Anthrophophyteia, und darin ist kaum der fünfte Teil meiner
    Vorräte abgedruckt. Wagt es einer, der meinen Fleiß und meine an-
    haltende Arbeitskraft kennt, zu behaupten, daß mich diese Kenntnisse
    sittlich minderwertiger gemacht hätten? Gesund bin ich geblieben,
    während andere verdarben und starben. Warum sollte die Lektüre
    der Anthrophophyteia nicht auch sonst bei vollsinnigen Lesern einen
    heilsamen Einfluß auf den Charakter ausüben? Die Aufdeckung der
    endlosen Gefahren, die so häufig aus der Sexualität erwachsen, ist
    gewiß von abschreckender Wirkung und wenn uns schon jemand be-
    rechtigter Haß nachfragen dürfte, so wären es allein die gewerbs-
    mäßigen Prostituierten und deren Zuhälter, um eine Beantwortung
    diensthabend und die Weiberbehünder, deren lichtscheues Wesen
    wir schonungslos enthüllen. Wer uns bekämpft, der leistet mittelbar
    nur dieser Kategorie gemeinschädlicher, kulturfeindlicher Existenzen
    Vorschub, der erweist sich als ihr Verbündeter, als ein Förderer
    der Unzucht und des Verbrechens. Wir dagegen sind als Wahrheitsucher
    eine ständige Hilfstruppe aller jener Machtfaktoren, die dazu berufen
    sind, das Gedeihen der Völker und einzelner Menschen zu behüten.
    Noch vor hunderten Jahren pflegte man in Paris die von der Syphilis
    Befallenen öffentlich vor den Tempeln auszupeitschen, heutzutage
    trachtet man die unglücklichen Kranken zu heilen, weil man weiß,
    daß die wahre Gottesstrafe und Sünde nicht in der Erkrankung,
    sondern in der Unwissenheit und Kopflosigkeit besteht. Wir zer-
    stören die falsche Moral, indem wir sie in ihrer Haltlosigkeit
    offenbaren. Das eben scheuen die Heuchler und Scheinheiligen und
    darum entrüsten sie sich hirmelig über uns, mit ihnen zu rechten,
    die da grundsätzlich der Wahrheit und Wahrhaftigkeit Feind sind und
    absichtlich nicht hören, nicht sehen und nicht lesen wollen, wäre
    müssig, zu Leuten jedoch, die Verstand haben, sage ich so:

    Es ist grausam und darum unsittlich, die kulturell rückständigen

  • S.

    – 477 –

    Bevölkerungsschichten und Völker zu verhöhnen und zu peinigen, weil
    sie noch Bräuchen und Anschauungen huldigen, die wir, die auf
    höherer Kulturstufe überwunden zu haben glauben. Der Weltverkehr
    würfelt uns alle durcheinander und für uns wenige, die wir uns ein-
    bilden, die besseren und vollkommeneren zu sein, entsteht daraus die
    Pflicht, die Verhältnisse der anderen genau zu erkunden, um mit
    unserer geistigen und wirtschaftlichen Überlegenheit, falls sie uns
    wirklich eignet, den Bemitleideten oder Verachteten emporzuhelfen.
    Wir müssen so tun, denn wir sind in der Minderheit und wollen
    nicht zuwarten, bis uns die Mehrheit erdrückt oder ausmerzt. Die
    Anthrophophyteia pflegen dazu die unerläßlichen Ermittlungen auf dem
    Gebiete der Sitte und des Rechtes und darum leisten sie ein Kultur-
    werk, das des Schutzes und des Wohlwollens aller Einsichtigen, Ge-
    rechten und Weisen wert und würdig ist. Das erkannten auch der
    hohe Senat des Kgl. Landgerichtes in Berlin und die Königlichen
    Staatsanwaltschaften in Berlin, Leipzig und Breslau an und gaben die
    Anthrophophyteia frei.

    Von all diesen augenfälligen Nutzen ganz abgesehen, fragt es
    sich, ob es denn nicht des Nachdenkens und Nachforschens lohnt,
    um den Ursprüngen unserer menschlichen Gesittung um ihrer selbst
    willen nachzuspüren. Und wäre der daraus für die gesellschaftliche
    Ordnung ersprießende Vorteil nicht bedeutender als der, den man aus
    der Erforschung der Dunstbestandteile der Andromeda gewinnt, für
    uns von den Anthrophophyteia genügte er, um als begehrenswert zu
    erscheinen. Für uns ist die wissenschaftliche Forschung, gerade
    herausgesagt, ein Selbstzweck, ein Ideal, dem wir nachstreben und
    nachleben. Ob wir mit richtig gewählten Mitteln arbeiten und sichere
    Pfade wandeln, darüber steht weder nur Notaforschern ein Urteil
    zu, die aber haben bereits zu unseren Gunsten entschieden.

    Krauss.