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Prof.Freud gibt zunächst sine leichte Gruppierung der zwölf Beiträgs in
allgemeine und spezielle Darstellungen und eine kurze Charakteristik der
einzelnen Arbeiter.-Im Ganzen ergebe sich cine erfreuliche Uebereinstim-
mung in den wesentlichen unkter ohne schweren Widersprüche und die ver-
schiedenen Auffassungen haben nebeneinander Flatz.
Zu seinem eigenen Beitrag übergehend bemerkt der Vortragende, dass e
keine Lösungen zu geben versuche, sondern nur seinen Standpunkt präzisis-
ren zu den behandelten Themen der:Begriffsbestimmung der Onanie, ihrer
biologischen Stellung und der Schädlichkeit.
1. wäre schärfer zu trennen gewesen die Säuglingsonande von der Kin-
dar Onanis und die se wieder von der Tubertätsonanis, welche durch die La-
tenzzeit von der Finderonanie getrennt ist oder direkt an diess anschlie
(pabei wiri uf Reitlers ritik reflektiert).
2.Beim Verhältnis der Masturbation (Pollution)zur Neurasthand. ist
dem Widerspruch stekels zu begegnen.Reiner halte daran fest, dass es Ak-
tus ineurosen gabe,d.a/solche, an denen ein rein toxischer anteil zu un-
terscheiden ist, der such therapeutisch unreduzierbat bleibt. In Wirklich-
keit werden diese Störungen, ausser wo es sich um Loch jugendliche Indivi-
duen handelt, meist mit psychischen Störungen vermengt sein. Das Wesentlich
am Verhältnis von Neures the nie und Psychoneurosen ist, dass die neurastis-
nischen Symptome nicht so gebaut sind wie die psychoneurotischen Erschei-
nungeni Symptome entstehen nicht auf psychogenem Wege, sie liegen den
psychogenen Symptomen zugrunde.Als neu könne man von Stekel annehmen die
Rolle des psychischen Konflikts.Aber der Konflikt erzeugt die Symptoms
nicht auf psychoge nem, sondern auf toxischem Weg.
3.Man müsse a priori der Behauptung widerstreben, dass die Onanie un-
schädlich sein müsseies muss vielmehr ungekehrt Fälle geben, wo die Onanie
schädlich ist. Da die Aetiologie der Beurosen gegeben ist durch den Kon-
flikt der infantilen Sexualität und dem Widerstreben des Ich (Verdrängung).
so kann die Onanie, die nur eine Exekutive der infantilen Sexualt ist,
a priori nicht als unschädlich hingeste 11t werden. Die Frage wann die Onanie
schadet und wann nicht, lasit sich allgemein nicht beantworten. Drei Faktore:
kann man als mitwirkend an dem Gesamtergebnis hervorhebsn.: der 1. Faktor
zur Pathogeneität ist die Quantität,der 2.das Zusammenwirls n mit allen mög-
lichen anderen Einflüssen, der 3.der konstitutionelle Faktor, der aber erst
ex post erschlossen werden kann.
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Neben dem Soheden der Onanie komt auch ihr Butzen in Betracht; darüber
wäre viel zu sagen, doch sei nur ein Punkt hervorgehoben. Ein teil dos
Nutzena der Onanie liegt in ihren Schaden, indem sie die kulturell not-
wendige eratminderung der Potenz he wirkt. Die schädlichen Folgen lassen
sich unterscheiden:1 in organische (vermutlich toxische Schädigungen,
daren Begründung in physiologischen (inadäquate friedigung lund toxi -
schen Lomenten zu suchen ist.2.Dic psychische Vorbildlichkeit, insofe m
sich nicht eine Reaktion derauf entwickle twas wieder von Vorteil ist.
3.ge statiet die Onarie als Exekutive der infantilen die Fixierung und
damit die Disposition zur "eurose? Darin ist wohl die Hauptschädigung ge
16 gen.
Wenig oder gar nicht behandelt wurden folgende Punkte:
Die unberusente Coanielim Schlafe'; Fälle wo das Individuum sich ins Unbe
wusstsein versetzt un onanieren zu können. Der hysterische Anfall setzt
oft die Onanie wieder ein,cbenso wisse Zwangs bewegungen.
Die Onanie der Frau hätte gesondert und ausführlicher behandelt werden
sollen
is dass Henschen, die am luge ben de
Onanie erkrankten als Zeichen der Besserung wieder zu onanieren beginnen
Die Rolle der Onanie als Exekutive der Phantasie. Die Phantasie ist als
Zwischenreich zwi cher ler Lust und der Realität ein schädlicher Zompro-
miss,ier aur sinen vernünftiger Ausweg/in die Runst/hat. Sie bitct die
Möglichkeit,uck dem Lustprinzip zu handeln und dabei alle Fortschritte
mitzumachen, die men sonst nur in der Realität machen kannidas wäre ohne
die Onenie nicht möglich.
Die therage ulec
Binig seien die eer gewesen in der grossen Pedeitung der
Phantasie, in Faktor der Verschuldung,in der Unange bbarkeit der Bedingung
gen, unter denen die Onaris schädlich ist.
Uueinig in der Frags der "biquität der Kinder onanis, in derleug
nung der Schädlichkeit, in der Hervorhebung des Schuldgs fulls.Woher des
Schulibewusstasin stemmt, hat sich neiht klar ergaben.Hervorgehobes wards,
dess das Schul3 bewusstsein nichts ist als eine psychisch gebundene Angst,
2.dass die Verdränge hier vom sozislen Faktor ausgeht und 3.ob der ona-
ristische Akt befriedigend ist oder nicht.
ver toxi. the cherismus ist uns 2.2. ganz unbekannt, aber es veriient
lie Ledeutung
auf dem Gebiete der Angst.in
disser Vorgange hervorgehoben zu werden durch eine Analogic
leidet, verliert en Pewicht und geht einer Degene retion entgegen, während
anscher
die aus Libido hervorge gene neurotische Angst trophisch unschädlich ist
an onrooischer Furcht und Sorge
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DISKUSSION
Stekel will an seinen Fällen beobachtet haben wie scheinbar toxischs
Symptoms psychoger zustande kommen, ebenso wie der Konflikt re in psychogen
ist. Die Auffassung der Onanie als Exekutive der infantilen Sexualität
sei für die Schädlichkeit a priori nicht beweisendŏauch im sozialen Leben
dürfen wir für eine Schädlichkeit nur das schlechts esstz und nicht die
unschuldigen Exekutivorgane beschuldigen. Ob einer erkrankt oder nicht
hängt davon eh,ob er sich mit Schuld zur infantilen Sexualität stellt
oder nicht.Beim i fluss der Caanis auf die Potenz müssen wir die schein-
bare Impotenz (bei Homosexuellen/Perverser stalund die relative (bei Damen)
berücksichtigen.
Tuusk wirft zum Gesichtspunkt der Perabninderung der Totens die Frage auf
wae für konsequenzen sich den daraus für die Frauen ergeben, die doch daru
ter sehr leiden.
Federn stellt fest, dass er von einem Nutzen der Onanie nur bei verbreche-
rische und sadistischen Charakteren gedscht hebe.-Die Frauen leider natür
lich unter der verringerten Foten2.Der Unterschied in der irkung der neuk
rotischen und normalen Angst erklärt sich vielleicht daraus, dass im Angst
anfall eine Art Compensation dieser Gifte stattfindet.
verweist zum hems der swirlane up lis elancholis un e-
rperlichen Justi
ern.-Stekel -swais von
Hopeshnerzus nicht sich-
11 nun gezeigt wurde, desser
intensive eistive rbeit (Ver-
ingeleistung hervorgerufen sei, ber nichtaine symbolische eleutung
hibe, is the ler ensemordas liegt ir ingen Stekel).
presion
hoenen tur iss
Rosenstein weist zum Thema der Angstwirkung darauf hin, dass sich nach ci-
ner Bemerkung Freuds im Laufe einer Platzangst Cedeme entwickeln.
icze Oedeme sind nicht einer dauernden Störung leich zusetzen, der
st.balomit eintron die vasomotorische und seiretorische Heizung statt ins
Jitle in die Peine.
1. diss betont, dass es sich in den von Stekel als Beweis für den psycho-
Taprung der Deurasthenischen Symptoms angeführten Fällen nicht tua
eurasthenie gehendelt hebe, weil keine Aktualneurose vorlag (lis at?ona-
nissten nicht mehr.)
Eenen
Freud kenn Stekels Fälle such richt als egen beweis ansehen.Jass Bild der
Heurasthenie in die en Füllen erklare sich daraus, dass solche Personen,
wenn sie einmal den Mechanimus erworben haben, auf die Schädlichkeit dann
in gleicher Reise weiter reegieren
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Protokoll der 25. Sitzung am 24. April 1912. Prof. Freud: Epilog zur Onanie-Debatte
1912-515/1912
/1912
Vollständige Manifestation
Protokoll
Papier
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Ganz fertig / zutreffend ✔
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Fehlt ✖
Ja
Nein
3
Blatt/Blätter
Schreibmaschine
Deutsch
Unbeschädigt
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