S.
S.
Im Jahre 1931 hat das „Comité permanent des Lettres et des Arts de
la Société des Nations“ die Internationale Kommission für geistige Zusammen-
arbeit aufgefordert, einen Briefwechsel zwischen den repräsentativen Ver-
tretern des Geisteslebens anzuregen, ähnlich jenem Gedankenaustausch, der in
dieser Form stets, vor allem in den großen Epochen der europäischen Ge-
schichte stattgefunden hat; dafür Themen auszuwählen, die am besten ge-
eignet sind, den gemeinsamen Interessen der Völkerbundes und des geistigen
Lebens zu dienen, und diesen Briefwechsel periodisch zu veröffentlichen.
In Ausführung dieses Beschlusses gibt das Völkerbundsinstitut für geistige
Zusammenarbeit (Institut International de Coopération Intellectuelle) in Paris
eine Serie „Correspondance“, „Open letters“ heraus. Den Inhalt des zweiten
Bandes dieser Serie, der Anfang 1933 unter dem Titel „Warum Krieg?“ —
„Pourquoi la guerre?“, „Why war?“ zugleich in deutscher, französischer und
englischer Sprache in Paris erschienen ist (Copyright by Institut International
de Coopération Intellectuelle), bilden ein Brief Albert Einsteins und der
nachfolgende Brief des Verfassers. Die Übersetzung des deutschen Urtextes
ins Französische hat Blaise Briod, die Übersetzung ins Englische Stuart
Gilbert besorgt.
Albert Einstein hat in seinem vom 30. Juli 1932 datierten Brief an
den Verfasser den Gegenstand des Briefaustausches in der Frage umrissen:
„Gibt es einen Weg, die Menschen vom Verhängnis des Krieges zu befreien?“
Hier entstehen Probleme, die nur der Psychologe behandeln kann. Albert
Einstein entwickelt sodann seine Gedanken zur Aufgabe der Kriegver-
hütung; er führt aus, daß ihm „die äußere, bzw. organisatorische Seite
des Problems“ einfach erscheine: „Die Staaten schaffen eine legislative und
gerichtliche Behörde zur Schlichtung aller zwischen ihnen entstehenden Kon-
flikte und übernehmen die Verpflichtung, sich der Autorität dieser Behörde
zu fügen. Hier begegne man der ersten Schwierigkeit; des Gericht, als
menschliche Einrichtung, sei aucherrichtlich. Einrichtungen unzugäng-
licher, je weniger Macht es besitze. Wir seien aber derzeit weit davon ent-
fernt, eine überstaatliche Organisation zu besitzen, die der Exekution ihres
Erkenntnisses absoluten Gehorsam zu erzwingen imstande wäre. Im einzelnen
formuliert Einstein folgende Fragen: „Wie ist es möglich, daß die soeben
genannte Minderheit (sc. der Herrschenden), „die Masse der Völker ihren
Gelüsten dienstbar machen kann, die durch einen Krieg nur zu leiden und
zu verlieren hat?“ . . . „Wie ist es möglich, daß sich die Masse durch die
genannten Mittel“ (i. e. die Minderheit der jeweils Herrschenden habe vor
allem die Schule, die Presse und meistens auch die religiösen Organisationen
in ihrer Hand) „bis zur Raserei und Selbstaufopferung entflammen läßt?“ . . .
„Gibt es eine Möglichkeit, die psychische Entwicklung der Menschen so zu
leiten, daß sie den Psychosen des Hasses und des Vernichtens gegenüber
widerstandsfähiger werden?“S.
349
Wien, im September 1932
Lieber Herr Einstein!
Als ich hörte, daß Sie die Absicht haben, mich zum Gedank-
enaustausch über ein Thema aufzufordern, dem Sie Ihr Interesse
schenken und das Ihnen auch des Interesses Anderer würdig er-
scheint, stimmte ich bereitwillig zu. Ich erwartete, Sie würden ein
Problem an der Grenze des heute Wißbaren wählen, zu dem ein
jeder von uns, der Physiker wie der Psycholog, sich seinen be-
sonderen Zugang bahnen könnte, so daß sie sich von verschiedenen
Seiten her auf demselben Boden träfen. Sie haben mich dann durch
die Fragestellung überrascht, was man tun könne, um das Ver-
hängnis des Krieges von den Menschen abzuwehren. Ich erschrak
zunächst unter dem Eindruck meiner – fast hätte ich gesagt:
unserer – Inkompetenz, denn das erschien mir als eine praktische
Aufgabe, die den Staatsmännern zufällt. Ich verstand dann aber,
daß Sie die Frage nicht als Naturforscher und Physiker erhoben
haben, sondern als Menschenfreund, der den Anregungen des Völker-
bunds gefolgt war, ähnlich wie der Polarforscher Fridtjof Nansen
es auf sich genommen hatte, den Hungernden und den heimat-
losen Opfern des Weltkrieges Hilfe zu bringen. Ich besann mich
auch, daß mir nicht zugemutet wird, praktische Vorschläge zu
machen, sondern daß ich nur angeben soll, wie sich das Problem
der Kriegsverhütung einer psychologischen Betrachtung darstellt.Aber auch hierüber haben Sie in Ihrem Schreiben das meiste
S.
350
gesagt. Sie haben mir gleichsam den Wind aus den Segeln ge-
nommen, aber ich fahre gern in Ihrem Kielwasser und bescheide
mich damit, alles zu bestätigen, was Sie vorbringen, indem ich es
nach meinem besten Wissen – oder Vermuten – breiter ausführe.Sie beginnen mit dem Verhältnis von Recht und Macht. Das
ist gewiß der richtige Ausgangspunkt für unsere Untersuchung.
Darf ich das Wort „Macht“ durch das grellere, härtere Wort
„Gewalt“ ersetzen? Recht und Gewalt sind uns heute Gegensätze.
Es ist leicht zu zeigen, daß sich das eine aus dem anderen ent-
wickelt hat, und wenn wir auf die Uranfänge zurückgehen und
nachsehen, wie das zuerst geschehen ist, so fällt uns die Lösung
des Problems mühelos zu. Entschuldigen Sie mich aber, wenn ich
im folgenden allgemein Bekanntes und Anerkanntes erzähle, als ob
es neu wäre; der Zusammenhang nötigt mich dazu.Interessenkonflikte unter den Menschen werden also prinzipiell
durch die Anwendung von Gewalt entschieden. So ist es im ganzen
Tierreich, von dem der Mensch sich nicht ausschließen sollte; für
den Menschen kommen allerdings noch Meinungskonflikte hinzu,
die bis zu den höchsten Höhen der Abstraktion reichen und eine
andere Technik der Entscheidung zu fordern scheinen. Aber das
ist eine spätere Komplikation. Anfänglich, in einer kleinen Menschen-
horde, entschied die stärkere Muskelkraft darüber, wem etwas ge-
hören oder wessen Wille zur Ausführung gebracht werden sollte.
Muskelkraft verstärkt und ersetzt sich bald durch den Gebrauch
von Werkzeugen; es siegt, wer die besseren Waffen hat oder sie
geschickter verwendet. Mit der Einführung der Waffe beginnt be-
reits die geistige Überlegenheit die Stelle der rohen Muskelkraft
einzunehmen; die Endabsicht des Kampfes bleibt die nämliche, der
eine Teil soll durch die Schädigung, die er erfährt, und durch die
Lähmung seiner Kräfte gezwungen werden, seinen Anspruch oder
Widerspruch aufzugeben. Dies wird am gründlichsten erreicht, wenn
die Gewalt den Gegner dauernd beseitigt, also tötet. Es hat zwei
Vorteile, daß er seine Gegnerschaft nicht ein andermal wiederaufnehmenS.
Warum Krieg? 55;
nehmen kann und daß sein Schicksal andere ahschreckt, seinem
Beispiel zu felgen. Außerdem befriedigt die Tötung des Feindes
eine triehhafte Neigung, die später erwähnt werden muß. Der
Tötungsahsicht kann sich die Erwägung widersetzen, daß der Feind
zu nützlichen Dienstleistungen verwendet werden kann, wenn man
ihn eingeschüchtert am Leben läßt. Dann begant sich also die
Gewalt damit, ihn zu unterwerfen, anstatt ihn zu töten. Es ist
der Anfang der Schonung des Feindes, aber der Sieger hat vun
nun an mit der lnuernden Raehsucht des Besiegten zu rechnen,
gibt ein Stück seiner eigenen Sicherheit auf.Das ist also der ulspi'üngliche Zustand, die Herrschaft der
größeren Macht, der rohen nder intellektuell gestützuen Gewalt.
Wir wissen, dies Regime ist im Laufe der Entwicklung abgeändert
werden, es führte ein Weg vnn der Gewalt zum Recht, aber
welcher? Nur ein einzigerY meine ich. Er führte über die Tat-
sache, daß die größere Stärke des Einen wettgernacht werden
konnte durch die Vereinigung mehrerer Schwachen. „L’uniun fait
ln force.“ Gewalt wird gebrochen durch Einigung, die Macht
dieser Geeinigten stellt nun das Recht dar im Gegensatz zur Ge
Walt des Einzelnen. Wir sehenY das Recht ist die Macht einer
Gemeinschaft. Es ist. noch immer Gewalt, bereit sich gegen jeden
Einzelnen zu wenden, der sich ihr widersetzt, arbeitet mit denv
selben Mitteln, verfolgt dieselben Zwecke; der Unterschied liegt
wirklich nur darin, daß es nicht mehr die Gewalt eines Einzelnen
ist, die sich durchsetzt, sondern die der Gemeinschaft. Aber damit
sich dieser Übergang von der Gewalt zum neuen Recht vollziehe,
muß eine psychulogische Bedingung erfüllt werden. Die Einigung
der Mehreren muß eine beständige, dauerhafte sein. Stellte sie
sich nur zum Zweck der Bekämpfung des einen Übemiächtigen
her und zerfiele nach seiner Überwiiltigung, 50 wäre nichta er-
reicht. Der nächste, der sich für stärker hält, würde wiederum
eine Gewalthenschaft anstrehen, und das Spiel würde sich endlos
wiederholen. Die Gemeinschaft muß permanent erhalten werden,S.
35‚ Schrift„ im den Jahrm 1928—19};
sich organisieren, Vurschriften schaffen, die den gefürchteten Auf—
Iehnungen vorbeugen, Organe bestimmen, die über die Einhaltung
der Vorschriften * Gesetze — wachen und die Ausführung der
rechtmäßigen Gewaitakte besorgen. In der Anerkennt einer
solchen Interessengemeinschaft stellen sich unter den Mitgliedern
einer geeinigten Menschengruppe Gefühlsbindungen her, Gemein—
schaftsgefiihle, in denen ihre eigentliche Stärke beruht.Damit, denke ich, ist alles Wesentliche bereits gegeben: die
Überwindung der Gewalt durch Übertragung der Macht an eine
größere Einheit, die durch Gefühlsbindungen ihrer Mitglieder zu—
sammengehalten wird. Alles Weitere sind Ausführungen und
Wiederholungen. Die Verhältnisse sind einfach, solange die Ge—
meinschaft nur aus einer Anzahl gleich starker Individuen besteht.
Die Gesetze dieser Vereinigung bestimmen dann, auf welches Maß
von persönlicher Freiheit, seine Kraft als Gewalt anzuwenden, der
Einzelne verzichten muß, um ein gesichertes Zusammenleben zu
ermöglichen. Aber ein solcher Ruhezustand ist nur theoretisch
denkbar, in Wirklichkeit kumpliziert sich der Sachverhalt dadurch,
daß die Gemeinschafi. vun Anfang an ungleich mächtige Elemente
umfaßt, Männer und Frauen, Eltern und Kinder, und bald infolge
von Krieg und Unterwerfung Siegreiche und Besiegte, die sich
in Herren und Sklaven umsetzen. Das Recht der Gemeinschaft
wird dann zum Ausdruck der ungleichen Machtverhältnisse in
ihrer Mitte, die Gesetze werden von und für die Herrschenden
gemacht werden und den Unterwurfenen wenig Rechte einräumen.
Von da an gibt es in der Gemeinschaft zwei Quellen von Rechts-
unmhe, aber auch von Bechtsfnrthildung. Erstens die Versuche
Einzelnez unter den Herren, sich über die für alle gültigen Ein-
schränkungen zu erheben, also von der Rechtsherrschaft auf die
Gewaltherrschaft zurückzugreifen, zweitens die ständigen Bestre-
bungen der Unterdrückten, sich mehr Macht zu verschaffen und
diese Änderungen im Gesetz anerkannt zu sehen, also im Gegen-
teil vom ungleichen Recht zum gleicher) Recht für alle vorzu—S.
Warum Krieg? 555
dringen. Diese letztere Strömung wird besonders bedeutsam werden,
wenn sich im Inneren des Gemeinwesens wirklich Verschiebungen
der Machtverhälmisse ergehen, wie es infolge mannigfaeher bisw-
rischer Nlomente geschehen kann. Das Recht kann sich dann all-
mählich den neuen Machtverhältnissen anpassen, oder, was häufiger
geschieht, die herrschende Klasse ist nicht bereit, dieser Änderung
Rechnung zu tragen, es kmnu:lt zu Auflehnung, Bürgerkrieg, also
zur zeitweiligen Aufhebung des Rechts und zu neuen Gewalt-
pmben, nach deren Ausgang eine neue Rechtsordnung eingesetzt
wird. Es gibt noch eine andere Quelle der Rechtsänderung, die
sich nur in friedlicher Weise äußert, das ist die kulturelle Wende
lung der Mitglieder des Gemeinwesens‚ aber die gehört in einen
Zusammenhang, der erst später berücksichtigt werden kann.Wir sehen also, auch innerhalb eines Gemeinwesens ist die
gewaltsame Erledigung von lnteressenkonflikten nicht vermieden
wurden. Aber die Notwendigkeiten und Gemeinsamkeiten, die sich
aus dem Zusammenleben auf demselben Boden ableiten, sind einer
raschen Beendigung sulcher Kämpfe günstig und die Wahrschein-
lichkeit friedlicher Lösungen unter diesen Bedingungen nimmt
stetig zu. Ein Blick in die Meuschheitsgeschichte zeigt uns aber
eine unaufhörliche Reihe von Konflikten zwischen einem Gemein-
wesen und einem oder mehreren anderen, zwischen größeren und
kleineren Einheiten, Stadtgebieten, Landschaften, Stämmen, Völkern,
Reichen, die fast immer durch die Kraftprobe des Krieges ent—
schieden werden. Solche Kriege gehen entweder in Beraubung
oder in volle Unterwerfung, Eroberung des einen Teils, aus. Man
kann die Eroberungskriege nicht einheitlich beurteilen. Manche,
wie die der Mongolen und Türken, haben nur Unheil gehracht,
andere im Gegenteil zur Umwandlung von Gewalt in Recht bei-
getragen, indem sie größere Einheiten herstellten, innerhalb deren
nun die Möglichkeit der Gewaltanwenrlung aufgehört hatte und
eine neue Rechtsordnung die Konflikte schlichtete. So haben die
Eroberungen der Römer den Mittelmeerländern die kostbare paxFreud xn. „
S.
554 Schriften mu ‚im Jahren 1928—1y3}
remane gegeben. Die Vergrößerungslusl. der französischen Könige
hat ein friedlich geeinigtes, hlühendes Frankreich geschaffen. So
paradox es klingt, man muß duch zugestehen, der Krieg wäre
kein ungeeignetes Mittel zur Herstellung des ersehnten „ewigen“
Friedens, weil er imstande ist, jene großen Einheiten zu schaffen,
innerhalb deren eine starke Zentralgewalt weitere Kriege unmög-rnncht. Aber er taugt doch nicht dazu, denn die Erfolge der
berung sind in der Regel nicht dauerhaft; die neu geschaffenen
Einheiten zerfallen wieder, meist infolge des mangelnden Zu-
sammenhalts der gewaltsam geeinigten Teile. Und außerdem konnte
die Ernberung bisher nur partielle Einigungen, wenn auch von
größerem Umfang, schaffen, deren Konflikte die gewaltsame Ent-
scheidung erst recht hernmfarderten. So ergab sich als die Folge
all dieser kriegerischen Anstrengungen nur, daß die Menschheit
zahlreiche, in unaufhörliehe Kleinkriege gegen seltene, aber um-
samehr verheerende Großkriege eintauschte.Auf unsere Gegenwart angewendet ergibt sich das gleiche Re-
sultat, zu dem Sie auf kürzerem Weg gelangt sind. Eine sichere
Verhütung der Kriege ist nur möglich, wenn sich die Menschen
zur Einsetzung einer Zentralgewalt einigen, welcher der hiehtsprneh
in allen Inveressenkonflikten übertragen wird. Hier sind offenbar
zwei Furderungen vereinigt, daß eine snll:he übergeordnete Instanz
geschaffen und daß ihr die erforderliche Macht gegeben werde.
Das eine allein wurde nicht nützen Nun ist der Völkerbund als
solche Instanz gedacht, aber die andere Bedingung ist nicht erfüllt; der
Völkerhnnd hat. keine eigene Macht und kann sie nur bekommen,
wenn die Mitglieder der neuen Einigung, die einzelnen Staaten,
sie ihm ahtreten. Dazu scheint aber derzeit wenig Aussicht vor
handen, Mm stünde der Institution des Völkerbundes nun ganz
nhne Verständnis gegenüber, wenn man nicht wiißte, daß hier
ein Versuch vorliegt, der in der Geschichte der Menschheit nicht
oft — vielleicht noch nie in diesem Maß „ gewagt Wurden ist.
Es ist der Versuch, die Autmi t, ‚ d i. den zwingenden EilkS.
Warum. Krieg? 555
Haß, — die sonst auf dem Besitz der Macht ruht, durch die
Berufung auf bestimmte ideelle Einsvellungeu zu erwerben Wir
haben gehört, was eine Gemeinschaft zusammenhält, sind zwei
Dinge: der Zwang der Gewalt und die Gefühlsbindungen ——
Identifizierungen heißt man sie technisch — der Mitglieder, Fällt
das eine Moment weg, so kann möglicherweise das andere die
Gemeinschaft aufrecht halten. Jene Ideen haben natürlich nur
dann eine Bedeutung, wenn sie wichtigen Gemeinsamkeiten der
Mitglieder Ausdruck gehen, Es fragt sich dann, wie stark sie sind.
Die Geschichte lehrt, daß sie in der Tat ihre Wirkung geübt
haben. Die panhelleriische Idee 2. B., das Bewußtsein, daß man
etwas Besseres sei als die umwnhnenden Barbaren, das in den
Amphiktionen, den Orakeln und Festspielen so kräftigen Ausdruck
fand, war stark genug, um die Sitten der Kriegsfan unter Griechen
zu mildern, aber selbstverstiindlich nicht imstande, kriegerische Streitig-
keiten zwischen den Partikeln des Griechenvolkes zu verhmen,
ja nicht einmal, um eine Stadt oder einen Städtehund ubzuhalten,
sich zum Schaden eines Rivalen mit dern Perserfeind zu ver-
bünden. Ebensowenig hat das christliche Gemeingefühl, das doch
mächtig genug war, im Renaiseaueezeitelter christliche Klein— und
Großstnaten daran gehindert, in ihren Kriegen miteinander um
die Hilfe des Sultans zu werben. Auch in unserer Zeit gibt es
keine Idee, der man eine solche einigende Autorität zumuten
könnte. Daß die heute die Völker behenschenden nationalen
Ideale zu einer gegenteiljgen Wirkung drängen, ist je allzu deut-
lich, Es gibt Personen, die Vorhersagen, erst das allgemeine Durch-
dringen der heisehewistisehen Denkungsart werde den Kriegen ein
Ende machen können, aber von solchem Ziel sind wir heute
jedenfalls weit entfernt, und vielleicht wäre es nur nach schreck-
lichen Bürgerkriegen erreichbar. So scheint es also, daß der Ver-
such, reale Macht durch die Macht der Ideen zu ersetzen, heute
noch zum Fehlschlagen verurteilt ist. Es ist ein Felder in derRechnung, wenn man nicht berücksichtigt, daß Recht ursprüng
„-S.
556 Schr9‘tm am den Jahren 1928—19};
lich ruhe Gewalt war und noch heute der Stützung durch die
Gewalt nicht entbehren kann.Ich kann nun daran gehen, einen anderen Ihrer Sätze zu
gloäiereu. Sie verwundern sich darüber, daß es so leicht ist, die
Menschen für den Krieg zu begeistern, und vermuten, daß etwas
in ihnen wirksam ist, ein Trieb zum Hassen und Vemichten, der
solcher Verhetzung entgegenkommt, Wiederum kann ich Ihnen
nur uneingeschränkt beisümmen. Wir glauben an die Existenz
eines solchen Triebes und haben uns gerade in den letzten Jahren
bemüht, seine Äußerungen zu studieren. Darf ich Ihnen aus diesem
Anlaß ein Stück der Trieblehre vortragen, zu der wir in der
Psyehnanalyse nach vielem Tasten und Schwanken gekommen
sind? Wir nehmen an, daß die Triebe des Menschen nur von
zweierlei Art sind, entweder solche, die erhalten und vereinigen
wollen, — wir heißen sie erotische, ganz im Sinne des Eros im
Symposion Plans, oder sexuelle mit. bewußter Überdehnung des
pnpu]ären Begriffs von Sexualität, ‚ und andere, die zerstören
und töten wollen; wir fassen diese als Aggressionstrieb oder De-
shruktionstrieb zusammen, Sie sehen, das ist eigentlich nur die
theoretische Verklärung des weltbekannten Gegensatzes von Lieben
und Hessen, der vielleicht zu der Polar-ität von Anziehung und
Ahsmßung eine Urbaiehung unterhält, die auf Ihrem Gebiet eine
Rolle spielt. Nun lassen Sie uns nicht zu rasch mit den Wertun-
gen von Gut und Böse einsetzen. Der eine dieser Triebe ist. eben-
so unerläßlich wie der andere, aus dem Zusammen- und Gegen-
einanderwirken der Beiden gehen die Erscheinungen des Lebens
hervor. Nun scheint es, daß kaum jemals ein Trieb der einen Art
sich iseliert betätigen kann, er ist immer mit einem gewissen Betrag
von der anderen Seite verbunden, wie wir sagen: leg-len, der
sein Ziel modifiziert oder ihm unter Umständen dessen Erreichung
erst möglich macht. So ist z. B. der Selbsterhaltungstrieh gewiß
eratischer Natur, aber gerade er bedarf der Verfügung über die
Aggrssion, wenn er seine Absicht durchsetzen soll. Ebenso benötigtS.
Warum K n'ng 557
der auf Objekte gerichtete Liebestr'lel) eines Zusatzes vum Bemächti-
gungstrieh‚ wenn er seines Objekts überhaupt hahhaft werden soll.
Die Schwierigkeit, die beiden Triebamen in ihren Äußerungen zu
isolieren, hat uns ja solange in ihrer Erkenntnis behindert.
Wenn Sie mit mir ein Stück weitergehen wollen, so hören Sie,
daß die menschlichen Handlungen nach eine Kumplikation von
anderer Art erkennen lassen. Ganz selten ist die Handlung das
Werk einer einzigen Triehregnng, die an und für sich bereits aus
Eros und Destruktion zusammengesetzt sein muß. In der Regel
müssen mehrere in der gleichen Weise aufgebaute Motive zur
sammentreffen, um die Handlnng zu ermöglichen. Einer ihrer
Fachgenossen hat das bereits gewußt, ein Prof. 0. ch, Lichtenbérg,
der zur {Zeit unserer Klassiker in Göttingen Physik lehrte; aber
vielleicht war er als Psycholog nach bedeutender denn als Phyn'ker.
Er erfand die Motivenrose, indem er sagte: „Die Bewegungs-
gründe‘ woraus man etwas tut, könnten so wie die 59 Winde
geordnet und ihre Namen auf eine ähnliche An fen-niert werden,
z. B. BrothrotfRuhm oder RuhmrBuhmfflrot“. Wenn
also die Menschen zum Krieg aufgefordert werden, so mögen eine
ganze Anzahl von Motiven in ihnen zustimmend antworten, edle
und gemeine, solche, von denen man laut spricht, und andere,
die man bescllweigt. Wir haben keinen Anlaß sie alle hlaßzulegen,
Die Lust an der Aggression und Destrnktiou ist gewiß darunter;
un a'hlte Grausamkeiten der Geschichte und des Alltags be-
kr'fngen ihre Existenz und ihre Stärke. Die Verquiekung dieser
destruktiven Strehungen mit anderen, erotischen und ideellen, er-
leichtert natürlich deren Befriedigung. Manchmal haben wir, wenn
wir von den Greueltaten der Geschichte hören, den Eindruck,
die ideellen Motive hätten den destmktiven Gelüsten nur als
Vorwände gedient, andere Male, z. B. bei den Grausamkeiten der
heiligen Inquisition, meinen wir, die ideellen Motive hätten sichi) Wir Ing!" heute: Beweggritnrle.
S.
558 Szhrr'fr„r „in den, Jahren 1y28—1913
im Bewußtsein varged.rängt‚ die datruktiven ihnen eine unbe-
wußte Verstärkung gebracht, Beides ist möglich.Ich habe Bedenken, Ihr Interesse zu mißbrauehen, das ja der
Kriegsverhiitung gilt, nicht unseren Theorien. Doch möchte ich
noch einen Augenblick bei unserem Destruktinnstrieb verweilen,
dessen Beliebtheit keineswegs Schritt hält mit seiner Bedeutung.
Mit etwas Aufwand von Spekulation sind wir nämlich zu der
Auffassung gelangt, daß dieser Trieb innerhalb jedes lebendenWesens
arbeitet und dann das Bestreben hat, es zum Zerfall zu bringen,
das Leben zum Zustand der unbelehten Materie zurückzuführen.
Er verdiente in allem Ernst den Namen eines Todestriebes, während
die erotischen Triebe die Bestrebungen zum Leben repräsentieren.
Der Tudestrieb wird zum Destruktionstrieb, indem er mit Hilfe
besonderer Organe nach außen, gegen die Objekte, gewendel. wird.
Das Lebewesen bewahrt sozusagen sein eigenes Leben dadurch.
daß es fremdes zerstört. Ein Anteil des Todestriebes verbleibt aber
im Innern des Lebewesen; tätig und wir haben versucht, eine
ganze Anzahl von normalen und pathnlugischen Phänomenen von
dieser Veriunerlichung des Destrukt-innstriebes abzuleilen. Wir haben
sogar die Ketzerei begangen, die Errlstehung unseres Gewissens
durch eine solehe Wendung der Aggression naeh innen zu erklären.
Sie merken, es ist gar nicht. so unbedenklich, wenn sieh dieser
Vorgang in allzu großem Ausmaß vollzieht, es ist direkt ungesund,
während die Wendung dieser Tliebln'äfte zur Destrukljon in der
Außenwelt das Lebewesen entlastet, wohltuend wirken muß. Das
diene zur biologischen Entschuldigung all der häßlichen und ge—
fiihrlichen Strebungen‚ gegen die wir ankid'mpi'en. Man muß zugeben,
sie sind der Natur näher als unser Widerstand dagegen. für den
wir auch noch eine Erklärung finden müssen. Vielleicht haben
Sie den Eindruck, unsere Theorien seien eine Art von Mythologie,
nicht einmal eine erfreuliche in diesem Fall. Aber läuft nicht jede
Naturwissenschaft auf eine solche Art von Mythologie hinaus?
Geht es Ihnen heute in der Physik anders?S.
359
Aus dem Vorstehenden entnehmen wir für unsere nächsten Zwecke soviel, daß es keine Aussicht hat, die aggressiven Neigungen der Menschen abschaffen zu wollen. Es soll in glücklichen Gegenden der Erde, wo die Natur alles, was der Mensch braucht, überreichlich zur Verfügung stellt, Völkerstämme geben, deren Leben in Sanftmut verläuft, bei denen Zwang und Aggression unbekannt sind. Ich kann es kaum glauben, möchte gern mehr über diese Glücklichen erfahren. Auch die Bolschewisten hoffen, daß sie die menschliche Aggression zum Verschwinden bringen können dadurch, daß sie die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse verbürgen und sonst Gleichheit unter den Teilnehmern an der Gemeinschaft herstellen. Ich halte das für eine Illusion. Vorläufig sind sie auf das sorgfältigste bewaffnet und halten ihre Anhänger nicht zum mindesten durch den Haß gegen alle Außenstehenden zusammen. Übrigens handelt es sich, wie Sie selbst bemerken, nicht darum, die menschliche Aggressionsneigung völlig zu beseitigen; man kann versuchen, sie so weit abzulenken, daß sie nicht ihren Ausdruck im Kriege finden muß.
Von unserer mythologischen Trieblehre her finden wir leicht eine Formel für die indirekten Wege zur Bekämpfung des Krieges. Wenn die Bereitwilligkeit zum Krieg ein Ausfluß des Destruktionstriebs ist, so liegt es nahe, gegen sie den Gegenspieler dieses Triebes, den Eros, anzurufen. Alles, was Gefühlsbindungen unter den Menschen herstellt, muß dem Krieg entgegenwirken. Diese Bindungen können von zweierlei Art sein. Erstens Beziehungen wie zu einem Liebesobjekt, wenn auch ohne sexuelle Ziele. Die Psychoanalyse braucht sich nicht zu schämen, wenn sie hier von Liebe spricht, denn die Religion sagt dasselbe: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.« Das ist nun leicht gefordert, aber schwer zu erfüllen. Die andere Art von Gefühlsbindung ist die durch Identifizierung. Alles, was bedeutsame Gemeinsamkeiten unter den Menschen herstellt, ruft solche Gemeingefühle, Identifizierungen, hervor. Auf ihnen ruht zum guten Teil der Aufbau der menschlichen Gesellschaft.
S.
360
Einer Klage von Ihnen über den Mißbrauch der Autorität entnehme ich einen zweiten Wink zu indirekten Bekämpfung der Kriegsneigung. Es ist ein Stück der angeborenen und nicht zu beseitigenden Ungleichheit der Menschen, daß sie in Führer und in Abhängige zerfallen. Die letzteren sind die übergroße Mehrheit, sie bedürfen einer Autorität, welche für sie Entscheidungen fällt, denen sie sich meist bedingungslos unterwerfen. Hier wäre anzuknüpfen, man müßte mehr Sorge als bisher aufwenden, um eine Oberschicht selbständig denkender, der Einschüchterung unzugänglicher, nach Wahrheit ringender Menschen zu erziehen, denen die Lenkung der unselbständigen Massen zufallen würde. Daß die Übergriffe der Staatsgewalten und das Denkverbot der Kirche einer solchen Aufzucht nicht günstig sind, bedarf keines Beweises. Der ideale Zustand wäre natürlich eine Gemeinschaft von Menschen, die ihr Triebleben der Diktatur der Vernunft unterworfen haben. Nichts anderes könnte eine so vollkommene und widerstandsfähige Einigung der Menschen hervorrufen, selbst unter Verzicht auf die Gefühlsbindungen zwischen ihnen.2) Aber das ist höchst wahrscheinlich eine utopische Hoffnung. Die anderen Wege einer indirekten Verhinderung des Krieges sind gewiß eher gangbar, aber sie versprechen keinen raschen Erfolg. Ungern denkt man an Mühlen, die so langsam mahlen, daß man verhungern könnte, ehe man das Mehl bekommt.
Sie sehen, es kommt nicht viel dabei heraus, wenn man bei dringenden praktischen Aufgaben den weltfremden Theoretiker zu Rate zieht. Besser, man bemüht sich in jedem einzelnen Fall, der Gefahr zu begegnen mit den Mitteln, die eben zur Hand sind. Ich möchte aber noch eine Frage behandeln, die Sie in Ihrem Schreiben nicht aufwerfen und die mich besonders interessiert. Warum empören wir uns so sehr gegen den Krieg, Sie und ich und so viele andere, warum nehmen wir ihn nicht hin wie eine andere der vielen peinlichen Notlagen des Lebens? Er scheint doch naturgemäß, biologisch wohlbegründet, praktisch kaum vermeidbar.
S.
361
Entsetzen Sie sich nicht über meine Fragestellung. Zum Zweck
einer Untersuchung darf man vielleicht die Maske einer Über-
legenheit vornehmen, über die man in Wirklichkeit nicht verfügt.
Die Antwort wird lauten, weil jeder Mensch ein Recht auf sein
eigenes Leben hat, weil der Krieg hoffnungsvolle Menschenleben
vernichtet, den einzelnen Menschen in Lagen bringt, die ihn ent-
würdigen, ihn zwingt, andere zu morden, was er nicht will, kost-
bare materielle Werte, Ergebnis von Menschenarbeit, zerstört und
anderes mehr. Auch daß der Krieg in seiner gegenwärtigen Gestal-
tung keine Gelegenheit mehr gibt, das alte heldische Ideal zu erfüllen,
und daß ein zukünftiger Krieg infolge der Vervollkommnung der
Zerstörungsmittel die Ausrottung eines oder vielleicht beider Gegner
bedeuten würde. Das ist alles wahr und scheint so unbestreitbar,
daß man sich nur verwundert, wenn das Kriegführen noch nicht
durch allgemeine menschliche Übereinkunft verworfen worden ist.
Man kann zwar über einzelne dieser Punkte diskutieren. Es ist
fraglich, ob die Gemeinschaft nicht auch ein Recht auf das Leben
des Einzelnen haben soll; man kann nicht alle Arten von Krieg
in gleichem Maß verdammen; solange es Reiche und Nationen
gibt, die zur rücksichtslosen Vernichtung anderer bereit sind,
müssen diese anderen zum Krieg gerüstet sein. Aber wir wollen
über all das rasch hinweggehen, das ist nicht die Diskussion, zu
der Sie mich aufgefordert haben. Ich ziele auf etwas anderes hin;
ich glaube, der Hauptgrund, weshalb wir uns gegen den Krieg
empören, ist, daß wir nicht anders können. Wir sind Pazifisten,
weil wir es aus organischen Gründen sein müssen. Wir haben
es dann leicht, unsere Einstellung durch Argumente zu recht-
fertigen.Das ist wohl ohne Erklärung nicht zu verstehen. Ich meine
das Folgende: Seit unvordenklichen Zeiten zieht sich über die
Menschheit der Prozeß der Kulturentwicklung hin. (Ich weiß,
andere heißen ihn lieber: Zivilisation. Diesem Prozeß verdanken
wir das Beste, was wir geworden sind, und ein gut Teil vonS.
362
dem, woran wir leiden. Seine Anlässe und Anfänge sind dunkel,
sein Ausgang ungewiß, einige seiner Charaktere leicht ersichtlich.
Vielleicht führt er zum Erlöschen der Menschenart, denn er be-
einträchtigt die Sexualfunktion in mehr als einer Weise, und
schon heute vermehren sich unkultivierte Rassen und zurück-
gebliebene Schichten der Bevölkerung stärker als hochkultivierte.
Vielleicht ist dieser Prozeß mit der Domestikation gewisser Tier-
arten vergleichbar; ohne Zweifel bringt er körperliche Verände-
rungen mit sich; man hat sich noch nicht mit der Vorstellung
vertraut gemacht, daß die Kulturentwicklung ein solcher organi-
scher Prozeß sei. Die mit dem Kulturprozeß einhergehenden
psychischen Veränderungen sind auffällig und unzweideutig. Sie
bestehen in einer fortschreitenden Verschiebung der Triebziele
und Einschränkung der Triebregungen. Sensationen, die unseren
Vorahnen lustvoll waren, sind für uns indifferent oder selbst un-
leidlich geworden; es hat organische Begründungen, wenn un-
sere ethischen und ästhetischen Idealforderungen sich geändert haben.
Von den psychologischen Charakteren der Kultur scheinen zwei
die wichtigsten: die Erstarkung des Intellekts, der das Triebleben
zu beherrschen beginnt, und die Verinnerlichung der Aggressions-
neigung mit all ihren vorteilhaften und gefährlichen Folgen. Den
psychischen Einstellungen, die uns der Kulturprozeß aufnötigt,
widerspricht nun der Krieg in der grellsten Weise, darum müssen
wir uns gegen ihn empören, wir vertragen ihn einfach nicht mehr,
es ist nicht bloß eine intellektuelle und affektive Ablehnung, es
ist bei uns Pazifisten eine konstitutionelle Intoleranz, eine Idio-
synkrasie gleichsam in äußerster Vergrößerung. Und zwar scheint
es, daß die ästhetischen Erniedrigungen des Krieges nicht viel
weniger Anteil an unserer Auflehnung haben als seine Grausam-
keiten.Wie lange müssen wir nun warten, bis auch die Anderen
Pazifisten werden? Es ist nicht zu sagen, aber vielleicht ist es keine
utopische Hoffnung, daß der Einfluß dieser beiden Momente, derS.
363
kulturellen Einstellung und der berechtigten Angst vor den Wir-
kungen eines Zukunftskrieges, dem Kriegführen in absehbarer Zeit
ein Ende setzen wird. Auf welchen Wegen oder Umwegen, können
wir nicht erraten. Unterdes dürfen wir uns sagen: Alles, was die
Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg.Ich grüße Sie herzlich und bitte Sie um Verzeihung, wenn
meine Ausführungen Sie enttäuscht haben.Ihr
Sigm. Freud.
freudgs12
347
–363