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[Briefkopf Wien] T[átra] Lomnicz 8. 9. 18
Lieber Herr Doktor
Wir haben mit Bedauern gehört, daß Sie sich den überflüssigen Luxus einer spanischen Krankheit gestattet haben. Wir sind ihr entgangen und schaffen uns hier1 in dem kleinen Häuschen, das der Schwester von Frau Dr. Lévya2 gehört, einen sehr behaglichen, wenn auch kurz befristeten Nachsommer. Am 13/9 wollen wir über Budapest tagsüber reisen, dann am Montag darauf in Wien eintreffen.3 Anna reist heute mit Schlafwagen.
Ihre letzte Sendung ist, wie Sie hoffentlich aus dem Dankbrief meiner Frau erfahren haben, sehr gut in Csorbató angelangt.
Nun bin ich gespannt darauf, ob der Kongreß4 zustande kommen und was er bringen wird.
Mit herzlichen Grüßen an Sie und Ihre uns allen liebgewordene Frau
Ihr Freud
a Freud schreibt hier (und später zumeist, so wie auch Eitingon): Levy.
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