S.
[Briefkopf Wien] 11. 4. 1932a
Lieber Max
Heute erfahren wir aus dem Brief meiner Frau, daß Sie zu Bett liegen, einen Arm ruhig halten müssen, auf wochenlange Störung vorbereitet sind, Dinge, die uns so gar nicht passen und auf die ich mir auch keinen Reim machen kann, eheb ich von Ihnen selbst höre.1 Ich werde jetzt zu Ihrer Erleichterung die Versendung des Rundbriefs von hier aus vornehmen lassen; was kann ich sonst noch für Sie tun?
Seit einer dunkeln Bemerkung in Ihrem vorletzten Brief plagt mich auch die Vermutung, Sie könnten in momentaner Geldverlegenheit sein. Ich bin ganz außerstande, die Wahrscheinlichkeit dieser Angstidee zu beurteilen, will Ihnen nur mitteilen, daß ich Ihnen bequem z. B. $ 1000 zur Verfügung stellen könnte. Es wäre mir nicht einmal so unerwünscht, noch ein Markdepot in Berlin zu haben, und die Überweisung würde sich mit Hilfe von Dorothy leicht über Amerika durchführen lassen. Jedenfalls habe ich jetzt Anspruch, daß Sie mir antworten oder antworten lassen.
Mit herzlichen Wünschen
Ihr Freud
a Eilbrief.
b Korrigiert aus: bis.
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