S.
Wien, am 10. April 1924
Liebe Freunde,
auf den heute eingetroffenen Brief Abrahams vom 7. ds.
beeile ich mich zu antworten, daß ich gegen die Abhaltung der Besprechung
bin und mich vielmehr dem in Ferenczis gleichzeitig eingetroffenen Schrei-
ben für den Fall der Abwesenheit des Professors gemachten Vorschlag an-
schließe.
Die Einstellung des Wiener Rundbriefes in den letzten
Wochen hat wohl deutlich genug gezeigt, daß wir das Komitee, welches bereits
in S. Cristoforo eines nicht gerade schönen Todes gestorben war, endlich
auch definitiv begraben haben, aus Gründen, die wohl hier nicht mehr erör-
tert zu werden brauchen. Dies ist mein Standpunkt sowohl wie der von Feren-
czi, dem sich schließlich auch der Professor anschließen mußte, wollte er
nicht vor offenkundigen Tatsachen die Augen verschließen und sich selbst
die Existenz eines Komitees vortäuschen, das längst aufgehört hat, de facto
zu bestehen. Bei unserer vorletzten Unterredung, wo die Teilnahme des Pro-
fessors am Kongreß noch nicht in Zweifel stand, hat mir der Professor zu-
gegeben, daß es das Zweckmäßigste sei, die geplante Salzburger Komitee-
sitzung mit der Feststellung zu eröffnen, daß das Komitee nicht mehr exi-
stiere.
Der Vorschlag Abrahams und die geforderte Antwort darauf
machen es nötig, dies heute schon in dieser Form zu verlautbaren.
Es ist dies somit der letzte Rundbrief.
Mit Gruß
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