11. Sitzung am 18. Dezember 1912. Kasuistische Mitteilungen und Referate 1912-530/1912
S.

11. Sitzung

am 18. Dezember 1912

Kasuistische Mitteilungen und Referate.

1. Dr. L. Jekels: Ein Fall von Versprechen (wird publiziert).

2. Dr. Sadger: Kinderverstummelungen (wird publiziert).

3. Dr. Sadger: Kleine beitr. z. Anal- und Urathral-Erotik (wird publ.).

4. Dr. Hitschmann: Ein Fall von Erröten.

5. Dr. Rank: Ref. über Sanitäta: Lösung eines Geheimnisses der Volksseele.

6. Dr. Rank: Beiträge zur Symbolik in der Dichtung (werden beide publ.).

7. Dr. Teusk: Beobachtung einer Form von zwangsneurotischen Fantasien.

D I S K U S S I O N

ad 1) Rossenstein weist auf Wut gegen die Tochter am Zustandekommen der 
Fehlleistung hin.
Sachs darauf, dass nach Artemidor Nägelchen - Einnahmenn. 
Ew.-Freud auf den möglichen Zusammenhang mit Versprechung des 
Geliebten, von Versprechungen auf die eigene Per-
son, wie bezogen wurde, sie lasse sich von der Tochter 
nicht zur Ruhe kommen. 
Teusk hebt den Unterschied hervor, der darin liegt, ob solche Ver
dichtung mit oder ohne Subadigung des Wortes erfolgt 
Silberer meint, man frage sich, warum wir nicht zwei zu viel,
Spitzung: "um ein Reg zu viel haben."

ad 2) Hitschmann findet die Aufklärung ungenügend. 
Federn vermisst: das Problem der Notlüge die Berücksichtigung der 
Wahrheit und der Schuld wird zum Kernpunkt des Kampfes. 
Trotzdem, ferner entsprechende Schlüsse auf die Mitleids-
losigkeit und den Mangel an Mehrheitssein bei Kindern.
Die didaktische Absicht dieser Behandlung richte ab
norm sein.
ad 4) Prof. Freud hebt nicht erklärt, dass der Ehrgeiz bei der Errötung 
ausgebt eine bes. Rolle spiele, dagegen bei der Agoraphobie
Es tritt auf bei Personen mit bes. Disposition zum Er-
raten. Die Angst richtet sich auf das Wort, nicht auf 
die Angst. Das zerlegt sich dann in Schaum und Wut, ein 
Gegensatzpaar, das sich durch Erröten ausdrückt. Regel-
mäßig bei Neurosen eine sehr tiefe, seelische 
Federn wirft die Frage auf, ob die bes. Anlage zum Hohengefühl die 
Bedingung zur Stärke ist. Der Dichter. Die Schelte be
wirkt üblicherweise erröten in den Menschen. Es gut an der 
Stirn.
ad 5) Prof. Freud: lehnt die Deutung des Autors, dass der gesetzliche V 
Votermord in dem jus prime nootis des Vaters an der 
Frau des Sohnes begründet sei, wäre zu ungeweites 
Hof. Freud ist in jeder Vorstellung ihrer Arbeit über Totemis-
mus).
ad 7) Hitschmann: bemerkt, dass die Bedeutung aller sponten aufsteigen-
Vorstellungen als Selbstvorwürfe (Teusk) nur einem be
stimmten Typus entspreche (Teusk: dem Zwangstypus).

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