28. Sitzung am 20. Mai 1914. Diskussion über den kindlichen Ödipuskomplex [IV.] 1914-517/1914
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    "28.Sitzung"
    am 20. Mai 1914


    DISKUSSION ÜBER DEN KINDLICHEN OEDIPUSKOMPLEX

    Zum Beitrag Landauer I

    Tausk erwähnt als Gegenstück zur Koketterie den Ausspruch eines 6 1/2
    jährigigen Knaben, der das auffallende Damenfrieren sieht, sagt: die Mutter
    trägt sich nicht so (ekelhaft); wenn sie es täte würden alle Männer sie
    anstarren.

    Jakobs fragt nach der Tendenz, warum bereits aufgeklärte Kinder(wie im
    Falle Landauers) die Auskünfte wieder vergessen
    Dr. Heim meint, weil die Auskunft unvollständig und nicht aufrichtig war
    S. Sachs berichtet von einem 2 1/2 jährigen Buben, der den Vater nur alle
    2 Monate sieht und ihm anvertraut, dass wenn er erwächst er auch die Sohla-
    fe schreit und ist nicht zu bündigen. Er schreit, er welle in eine anderes
    Bett. Gelegentlich ist auch das Bett. Der Vater sagt: die Mutter braucht
    dich nicht; der Kleine erwidert: ja, zum Liebhaben.


    Zu Landauer II

    Friedjung fand das Oeffnen der mütterlichen Bluse nur bei Buben ebenso
    Dr. Heim
    galt dem auch bei einem 8 jährigen Mädchen, was
    Rank, als einen Akt der Aggression(Bosheit) auffassen möchte, wozu
    Friedjung bemerkt, dass im höheren Alter nicht mehr der rein infantile Fall
    vorliege.
    Freud sieht als charakteristisch(aus Landauers Fall)hervor, dass der Knabe
    die Mutter im Gegenwart des Vaters anrühre, was den der er eifersüchtig sei,
    was der erwachsene nie tun würde
    Steiner: dieser Fall ist der auf die Besitzreifung.
    Tausk berichtet das entgegensetz. Verhalten von einem Jungen, der den
    Fuss der Mutter in Gegenwart der Tante gern entblösst, aber wenn der Vater
    dazukommt ihn zudeckt.


    Zu Landauer III

    Freud findet darin nur ein Beispiel für die frühzeitige Objektwahl des
    Fusses. Am beobachtet doch falls wie die primare Einbeziehung der Geschlech-
    ter...würde, welche in diesen Jahren 2-3 Jahre durchlebt, dass sich gegen
    Männer miere bemisst...gegen Frauen.
    Hitschmann: die Kindheit habe unter früh entwickelten hysterischen
    Kindern häufig. Vielleicht ist es aber doch veranlasst durch diese rige
    Anführungen von Seiten des Hannes.
    Freud: das Begehren nach dem entsprechenden Alter eine (nicht nur auf die
    Müttern gerichtete) Objektwahl. Bei Kindern von 3/4-1 Jahr (Mädchen) hört man
    oft: sie sagen gegenüber dem Mann, sind sehr gegen...sie nicht immer,
    die dem Vater ähnlich sehen. Auch kleine Buben(mit 3 Jährig) s.als.gegen ge-
    gen Mutter und Dienstmädchen aggressiv.
    Rank, dass die frühen Entwicklungen sich immer eine generelle konstitutio an
    angekommen hätten und die Einflusse von beiden Geschl.ja immer vorhanden
    seien.
    Freud erwidert, dass die Bedingungen der Verführung nicht immer gleichmäg-
    sie seien. Die erwachsenen nötigen der Äind die geschl...die auf. Auch die
    sexuale-einschüchterung bei der gegengeschl.ist. Gewöhnlich der gegen
    ein Elternteil fehlt(gleichgiltig welcher) werden meist homosexuell; auch
    relative Schminke eines Elternteils führt dazu


    Landauer IV

    Hitschmann meint, es könnte ein Einwand darin gefunden werden, dass die Be-
    obachtungen von Psychoanalytikern gemacht würden.
    Freud erwidert, von ähnlichen Grunde, es müsse die Zeit der Aufklärung im
    Mater rial unterschieden werden.
    Hitschmann: über von der umgekehrten (negativen)Oed.K.
    (Oed.K. einer Sexual-einschüchterung, bei der Erotomanie
    durch die Mutter in der Kindheit. Traum mit Todeswunsch auf
    Mutter. Auslassung, dass die Defloration der Frau nur
    von der von...geschlossen sein wird.
    Tausk berichtet von drei Homosex., von denen nur bei zweien die energische

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    Mutter und der milde Vater vorhanden waren; der dritte Fall war entgege-
    gesetzt, konstel. ert,...gen...d, Indikation, neurotisch, we den erst nach-
    träglich mit der Qualität besetzt, die sie gegenwärtig haben.
    Dr. Weiss meint, dass ein solches Erlebnis (Fragetrauma) nicht von
    bedeuten...sein könne, denn ein nur...motiven
    verhandene Anklage wecke. Das Entscheidende sei die Enttäuschung durch
    den Anderen.
    Freud meint zur Bemerkung von Tausk, es sei längst bekannt, dass die
    K...dheitserinnerung,en später Symbyl werden, d.h. herausgesucht zu einen
    unbewussten Zweck und nicht un...wahrgenommen, es...des...doch
    nur die Tendenz zu prüfen. Für die in der Kur selbst erinnerten Szenen
    gelte das Gesetz nicht, aber nur scheinbar, da sie wiederaufleben.
    Die von Hitschmann angeführte Szene ist bedeutungsvoll.sexuelle E in-
    schüchterungen sind ebensolche Traumen wie Verführungen und dieses
    Gesetz ist auch Denksgesetz für die...wie die Neurosen.
    Landauer wirft die Frage auf, warum die Kinder das Sexualwissen mitan-
    der wieder vergessen?
    Tausk meint, es sei nicht wirklich verdrängt, sondern es sei für eine
    bestimmte Situation notwendig, etwas nicht zu wissen.
    Hitschmann weist auf eine sexuelle Einstellung der Verführung (nur R...e der
    Mutter).
    Friedjung (zu dem bereits früher Gesagten): Das Kind verdrängt oft viel-
    leicht das Wissen von der Herkunft der Kinder, um sich die Aggression
    gegen dasselbe nicht versagen zu mussen.
    Landauer bemerkt, dass es bei anderen Eltern das Kind über die Relle
    des Vaters klar sei.
    Hitschmann meint, dass...ind akzeptiere nur das, was...intellektuell bewäl-
    tigen könne. Ausserdem bringen ja die Mitergieber dem Kind die falschen
    und für sein Phantasieleben ergiebigeren. Ich an immer wieder bei
    Tausk betonte Selbstbeobachtung, dass unter...verdrängung die Kinder
    normalerweise nicht mehr...altezeiter verdringen sie auch nicht, sondern
    in Trauma er...denn es sind Erregung, die sie dem Kind aner...
    meist eben auf Grund des Selbstbeobachteten) Unaufrichtigkeit merken.
    Vielleicht muss auch das kindse phylogenetischen Zeugungs-und Geburts
    erinnerungen haben.
    Freud findet, das Kind benimmt sich wie ein Pat. in negativer Uebertr.
    Ziemlich schlecht. Es gäbe im Falle Landauer ist das Kind auf die Eltern böse
    weil sie ein neues Kind bekommen haben)

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