Brief an den Herausgeber der Jüdischen Presszentrale 1925-074/1928
S.

BRIEF
AN DEN HERAUSGEBER DER „JÜDISCHEN
PRESSEZENTRALE ZÜRICH“

Veröffentlicht in „Jüdische Pressezentrale
Zürich“ vom 26. Februar 1925.

„... Ich kann sagen, daß ich der jüdischen Religion so ferne stehe
wie allen anderen Religionen, d. h., sie sind mir als Gegenstand wissenschaft-
lichen Interesses hochbedeutsam, gefühlsmäßig bin ich an ihnen nicht be-
teiligt. Dagegen habe ich immer ein starkes Gefühl von Zusammengehörigkeit
mit meinem Volke gehabt und es auch bei meinen Kindern genährt. Wir
sind alle in der jüdischen Konfession verblieben.

Meine Jugend fiel in eine Zeit, da unsere freisinnigen Religionslehrer
keinen Wert auf die Erwerbung von Kenntnissen in der hebräischen Sprache
und Literatur bei ihren Schülern legten. Meine Bildung ist daher auf diesem
Gebiete recht zurückgeblieben, was ich später oftmals bedauert habe.

TO THE OPENING OF THE HEBREW UNIVERSITY

Veröffentlicht — zusammen mit den
Willkomm grüßen anderer Persönlichkeiten —
in der Halbmonatschrift „New Judea“,
27. März 1925.

Historians have told us that our small nation withstood the destruction
of its independence as a State only because it began to transfer in its
estimation of values the highest rank to its spiritual possessions, to its religion
and its literature.