S.
E. S. Reynolds. On Changes in nervous system after amputation of
limbs, with bibliography and a recent case (Brain, Jan. 1887, XXXVI,
p. 494).
R. untersuchte das Rückenmark und die peripheren Nerven eines
an Phthise verstorbenen Paralytikers, dem 61/2 Jabre vor seinem Tode
der linke Oberschenkel amputirt worden war. Seine Ergebnisse weichen
Von denen Friedländer's und Krause's (Fortschritte der Medicin
Nr. 28, 1896) in einigen wichtigen Punkten ab, können aber wegen
der Complicationen seines Falles nicht ohne Bedenken für die ins
Auge gefasste Frage verwerthet werden. Er fand das Rückenmark bis
zur Mitte der Lumbaranschwellung ohne Veränderung; im mittleren
und unteren Lumbarmark war die linke Halfte des Querschnitts ver-
kleinert, und zwar in der grauen Substanz mebr als in der weissen, der
linke Vorderstrang war gar nicht, der Seitenstrang etwas, der Hinter-
strang am stärksten in seinem Flächenraum verringert. In der grauen
Substanz zeigten sich beide Hörner in allen Durchmessern verkleinert,
die Vorderhornzellen waren stark pigmentirt, fårbten sich 8chwĀcher
und liessen weniger Fortsätze erkennen (dies alles im Vergleich mit
der rechten Seite). Der N. cruralis und N. ischiadicus der amputirten
Seite enthielten neben den Nervenfasern von normaler Stärke eine
grosse Anzahi von viel feineren, in Bündel zusammengetassten Nerven-
fasern, die B. als atrophirte auffasst. Dieselben feinen Fasern waren
auch in den linksseitigen vorderen Wurzeln zu finden und machten in
den hinteren Wurzeln die Hauptmasse aus. Die Weigert'sche Hämato-
xylinfärbung liess erkennen, dass diese verschmälerten Fasern noeh
eine Markscheide besassen.Nach Friedländer und Krause befallt
die Atrophie in Folge von Verlust der Extremität blos die sensiblen
Fasern, wird aber im Spinalganglion aufgehalten, so dass vordere wie
hintereWurzeln unverändert bleiben. Die atrophirten Nerven haben
nach Friedländer und Krause keine Markscheide.
Sigm. Freud (Wien).
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