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20. Ueber die abortive Behandlung der Infektionskrankheiten.
Von B i n z (Referat beim zweiten Kongresse für innere Medizin, 1883).
B i n z zeigt an den Verhältnissen der Chininwirkung gegen die Malariainfektion,
dass die Hoffnung der Therapie in der Auffindung antiseptischer
Substanzen liege, welche der lebenden Krankheitsursache als direkte Gegengifte
entgegentreten. Das Verständniss der Chininwirkung wurde ermöglicht
durch die Auffindung des in den farblosen Stellen der Milz, des Knochenmarkes
und den Lymphdrüsen nistenden Bacillus malariæ durch K l e b s
und To m m a s i -C r u d e l i , nachdem B i n z selbst gezeigt hatte, dass
die Lebensthätigkeit dieser lymphoiden Zellen durch Chinin aufs Entschiedenste
herabgesetzt werde. L a v e r a n und Z i e h l haben den Pilz der
Malaria im Blute der an Wechselfieber Erkrankten gefunden, insbesondere
während der Fieberanfälle, und beobachtet, dass er erst nach etwa 8tägigem
Chiningebrauche daraus verschwindet, was die gebräuchliche Darreichung
des Chinins nach Aufhören der Anfälle rechtfertigt. Die Unwirksamkeit des
Chinins gegen andere Infektionen findet ihr Gegenstück in Beobachtungen,
wie z. B., dass Rekurrensspirillen in einer Lösung von Chinin, 1:10000,
keine Abschwächung ihrer lebhaften Bewegungen zeigen.
B i n z tritt ferner entschieden für die prophylaktische Wir-S.
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