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34. Ueber Urämie.
Von F l e i s c h e r (Erlangen).
Die Aetiologie der Urämie ist noch nicht präzise festgestellt; weder die Theorien
von T r a u b e , die von B a r t e l s bekämpft werden, noch die von
F r e r i c h s seien haltbar, am meisten Anklang findet noch die Rententionstheorie,
nach welcher Stoffe, welche sonst durch den Harn ausgeschieden
werden, sich im Organismus ansammeln und toxisch wirken, es sei aber
noch die Frage, welche Stoffe dies seien, ob der Harnstoff, die Kalisalze, der
Phosphor. Die O e r t e l ’schen Versuche, nach denen der Harnstoff die toxischeS.
Wirkung ausübe, wenn er wegen Wassermangels nicht gehörig
ausgeschieden werden könne, hat F. wiederholt, ist aber zu entgegengesetzten
Resultaten gekommen; er fand vielmehr, dass der Harnstoff diuretisch
wirke. F. machte nun Versuche mit Einspritzungen von sterilisirtem Urine
in die Jugularvenen und in die Peritonealhöhle von Hunden; er erzielte nur
vorübergehendes Erbrechen. Es müssen also noch weitere Versuche in dieser
Frage angestellt werden.
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