Rezension [unsigniert] von: Fleischer ›Ueber Urämie‹ 1885-238/1885
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    34. Ueber Urämie.

    Von F l e i s c h e r (Erlangen).

    Die Aetiologie der Urämie ist noch nicht präzise festgestellt; weder die Theorien
    von T r a u b e , die von B a r t e l s bekämpft werden, noch die von
    F r e r i c h s seien haltbar, am meisten Anklang findet noch die Rententionstheorie,
    nach welcher Stoffe, welche sonst durch den Harn ausgeschieden
    werden, sich im Organismus ansammeln und toxisch wirken, es sei aber
    noch die Frage, welche Stoffe dies seien, ob der Harnstoff, die Kalisalze, der
    Phosphor. Die O e r t e l ’schen Versuche, nach denen der Harnstoff die toxische 

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    Wirkung ausübe, wenn er wegen Wassermangels nicht gehörig
    ausgeschieden werden könne, hat F. wiederholt, ist aber zu entgegengesetzten
    Resultaten gekommen; er fand vielmehr, dass der Harnstoff diuretisch
    wirke. F. machte nun Versuche mit Einspritzungen von sterilisirtem Urine
    in die Jugularvenen und in die Peritonealhöhle von Hunden; er erzielte nur
    vorübergehendes Erbrechen. Es müssen also noch weitere Versuche in dieser
    Frage angestellt werden.