Rezension [unsigniert] von: Pitt ›Der Vorschlag der Tracheotomie bei Hydrophobischen‹ 1885-261/1885
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57. Der Vorschlag der Tracheotomie bei Hydrophobischen.

Von P i t t (Medical Times, 20. Juni 1885).

Dr. Norman C h e v e r s hat, von der Idee ausgehend, dass den Hydrophobischen
der Tod durch Verschluss der Glottis drohe, empfohlen, sobald
die ersten Symptome der Wuthkrankheit erscheinen, die Tracheotomie zu
machen. Ein Fall, bei welchem alle Symptome der Krankheit entwickelt waren,
ging nach dieser Operation in Genesung aus; es fehlte aber in
diesem Falle der Nachweis des Bisses durch einen wuthkranken Hund. P i t t
hatte nun Gelegenheit, einen Hydrophobischen zu laryngoskopiren, während
gerade ein Krampfanfall kam, und sah, dass in demselben die Stimmbänder,
anstatt die Glottis zu verschliessen, weit auseinander gingen und durch mehrere
Sekunden in Berührung mit der Kehlkopfwand verblieben. Das klinische
Bild des Anfalles zeigt auch, dass es sich dabei nicht um Glottisverschluss,
sondern um Athemstillstand in höchster Inspiration handelt. Tracheotomie
bei einem wuthkranken Hunde blieb ganz erfolglos.