S.
31. Ueber die Bewegungen des Magens, des Pylorus und des Duodenums.
Von R o s s b a c h (Jena).
Die an Hunden angestellten Experimente haben ergeben, dass die Richtung
der wellenförmigen peristaltischen Bewegungen in Magen, Pylorus und Duodenum
dieselbe ist; bei vollem Magen dauern die Bewegungen desselben, namentlich
in der Nähe des Pylorus, bis zu 8 Stunden an, während der Fundus
früher mit den Bewegungen nachlässt. Andere als die peristaltischen Bewegungen
wurden nicht beobachtet, keine rotirenden, keine die Magendarmwände
aneinander reibenden; bei seit 30–70 Stunden leerem Magen wurden
keine Bewegungen gesehen. Während der ganzen Verdauung ist der Pylorus
fest geschlossen, gegen deren Ende öffnet und schliesst er sich rhythmisch
unter Kontraktionen des Magens; kaltes Wasser bewirkt Oeffnung des Pylorus,
warmes nicht. Das Duodenum bleibt während der Magenkontraktionen
ganz ruhig; durch keinerlei (mechanische, elektrische, thermische) Reizung
wird eine Kontraktion ausgelöst, diese beginnt aber sofort nach Oeffnung
des Pylorus.
bsb11506873
743