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73. Behandlung seröser pleuritiseher Exsudate.
Von Glax (Zeitschrift für klinische Medizin Ix, 5, 1885),
Da bei pleuritischen Exsudaten die Diurese sehr spärlich
ist, wurde den Kranken (an Körner's Klinik) nur wenig Flissig-
keit gereicht, doch immer genug, um den Durst zu löschen. Zu-
erst wurden die warmen Flüssigkeiten entzogen und dafür kleine
Mengen frischen Wassers gewährt, um die Trinklust theilweise zu
befriedigen.
Ansser der Regelung der Getränksautnahme wurden noch
leioht resorbirbare Salze gereicht, in der Voraussetzung, dass die.
selben rasch in das Blut gelangen und dann in das Exsudat dif-
fundiren, wogegen Flüssigkeit aufgesaugt und durch den Harn
ausgeschieden wird. Namentlich gab Körner Kochsalz, da be-
kanntlich bei pleuritischen Exsudaten und Pneumonien der Urin
sehr arm an Chloriden ist, so dass es nahe liegt, den Grund hie-
für in einem Uebertritte des Kochsalzes in das Transsudat zu
suchen. Das Kochsalz wurde mit Elaeosaccharum in Oblaten ge-
geben, um keine dursterregende Reizung des Rachens hervorzurufen.
Das Verfahren bewährte sich in 25 Fällen, wovon bei
12 Kranken eine Thoraxhälfte ganz oder fast ganz mit Exsudat
erfüllt war.
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