S.
3. Ueber nervöse Dyspepsie.
Von L e u b e (ibidem).
L. zeichnet nochmals das Krankheitsbild der nervösen Dyspepsie, welches
er 1879 auf objektive Symptome zu begründen versuchte. Dasselbe ist wesentlich
negativ bestimmt, indem der Symptomenkomplex der Dyspepsie,
der so vielen krankhaften Zuständen des Magens eigen ist, hier an einen
in zeitlicher und chemischer Beziehung normalen Verdauungsakt geknüpft
erscheint. Es wird dabei eine abnorme Erregbarkeit der Magennerven angenommen,
welche auf dem Boden einer allgemeinen Neurose oder einer chronischen
Intoxikation entstanden sein kann, oft aber selbstständig erscheint.
Als das häufigste Symptom ergibt sich lästiges, geschmack- und geruchloses
Aufstossen und Druckgefühl in der Magengegend; Druckempfindlichkeit des
Magens ist selten, häufiger Appetitstörung und Sodbrennen, welches auch
bei herabgesetzter Säureproduktion vorhanden sein kann. Kopfschmerz,
Schlafstörung, Müdigkeit sind relativ häufig, Verstimmung wurde nur bei
8% der beobachteten Kranken bemerkt. In Betreff der Therapie nimmt L.
seine frühere Empfehlung des Ergotins zurück.
bsb11506873
20