[in Arbeit]
Hier sind die Kriterien festgelegt, nach denen die historischen Überlieferungsträger aller Schriften von Sigmund Freud zu erfassen und zu erschließen ist. Sie folgen den Anforderungen, die für historisch-kritische Werkausgaben gelten.
In allgemein verständlicher Sprache verfasst und mit Erklärungen versehen dienen sie zudem als Einführung für die interessierte Leserschaft und auch als fortlaufend aktualisierte Anleitung für das multidisziplinär zusammengesetzte Editionsteam.
ARCHIV
Die historischen Überlieferungsträger sind im Archiv versammelt und liegen dort nach Möglichkeit als Faksimile und in diplomatischer Umschrift, also in zeichen-, buchstaben-, Zeilen-, absatz- und seitengenauer Transkription vor.
EDITON
Auf den Dokumenten des Archives basieren die im Rahmen der historisch-kritischen Erschließungsarbeit neu konstituierten Texte und der ihnen zugehörige editorische Apparat.
Die Texterschließung folgt Richtlinien, die in den nachstehenden Ausführungen dargelegt sind.
Die Nennung von Namen in Werken und handschriftlichen Textzeugnissen berührt rechtliche, ethische und philologische Fragen. Hier ist besonders auf das Recht der Patientinnen auf Intimität und Persönlichkeitsrecht Rücksicht zu nehmen. Dem gegenüber steht, dass diese Menschen nicht nur Patientinnen sind sondern auch historische Persönlichkeiten, die das Ihre zur Entwicklung der Psychoanalyse beigetragen haben.
Es gibt Editions-Richtlinien zur Veröffentlichung von Patientinnenamen, die einzuhalten sind.
Bei Offenlegung: Die Namen von Patientinnen werden in den diplomatischen Umschriften jedenfalls so übertragen, wie sie im Original stehen, wenn diese Namen in anderen Publikationen schon offengelegt wurden.
Sie werden in der diplomatischen Umschrift so übernommen, wie sie im Original angeführt sind (Abkürzungen, Vornamen, Anonymisierungen Freuds) und im Register der Patienteinnennamen an entsprechender Stelle angeführt.
Bei Anonymisierung in der Freud Edition werden die Namen auch in der diplomatischen Umschrift anonymisiert. Ein entsprechendes – in diesem Falle internes – Register wird angelegt.
Die Namen in Faksimiles, soweit sie von der Library of Congress bereits veröffentlicht worden sind, werden nicht anonymisiert, weil sie schon öffentlich sind.
Die Nennung von Namen von Analytikerinnen, die als Zeitgenossinnen Freuds, die Repräsentantinnen der Theorie- und Institutionsgeschichte der Psychoanalyse sind und zudem auch teilweise Analysandinnen waren, wirft die gleichen ethischen und rechtlichen Fragen auf, wie die Veröffentlichung von Patientinnennamen. Aus deren Leben wurden in großem Stil bereits intime Details veröffentlicht, aber nicht selten hatten sie selber aus ihrem Leben und ihren Analysen öffentlich berichtet – in diesen Fällen werden im Rahmen dieser Edition ebenfalls keine Anonymisierung vorgenommen.
Wie bei der Edition von Patientenkalender und Krankengeschichten aus Institutionen vorgegangen wird, ist noch offen – im Zweifel wird von deren Veröffentlichung ganz abgesehen.
Literatur zur Kontroverse um die Nennung der Namen von Patientinnen siehe:
Schröter, Grubrich-Simitis
Christine Diercks (2014-2025)
[Erste Fassung: 23.9.2014, zuletzt geändert 2025-03-03]
Dokumentesonderzeichen_ubersicht.docx