Protokoll der 25. Sitzung am 24. April 1912. Prof. Freud: Epilog zur Onanie-Debatte 1912-515/1912
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    der
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    14.oril 1912.
     

    Prof.Freud:
     

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    Prof.Freud gibt zunächst sine leichte Gruppierung der zwölf Beiträgs in
    allgemeine und spezielle Darstellungen und eine kurze Charakteristik der
    einzelnen Arbeiter.-Im Ganzen ergebe sich cine erfreuliche Uebereinstim-
    mung in den wesentlichen unkter ohne schweren Widersprüche und die ver-
    schiedenen Auffassungen haben nebeneinander Flatz.
     

    Zu seinem eigenen Beitrag übergehend bemerkt der Vortragende, dass e
    keine Lösungen zu geben versuche, sondern nur seinen Standpunkt präzisis-
    ren zu den behandelten Themen der:Begriffsbestimmung der Onanie, ihrer
    biologischen Stellung und der Schädlichkeit.
     

    1. wäre schärfer zu trennen gewesen die Säuglingsonande von der Kin-
    dar Onanis und die se wieder von der Tubertätsonanis, welche durch die La-
    tenzzeit von der Finderonanie getrennt ist oder direkt an diess anschlie
    (pabei wiri uf Reitlers ritik reflektiert).
     

    2.Beim Verhältnis der Masturbation (Pollution)zur Neurasthand. ist
    dem Widerspruch stekels zu begegnen.Reiner halte daran fest, dass es Ak-
    tus ineurosen gabe,d.a/solche, an denen ein rein toxischer anteil zu un-
    terscheiden ist, der such therapeutisch unreduzierbat bleibt. In Wirklich-
    keit werden diese Störungen, ausser wo es sich um Loch jugendliche Indivi-
    duen handelt, meist mit psychischen Störungen vermengt sein. Das Wesentlich
    am Verhältnis von Neures the nie und Psychoneurosen ist, dass die neurastis-
    nischen Symptome nicht so gebaut sind wie die psychoneurotischen Erschei-
    nungeni Symptome entstehen nicht auf psychogenem Wege, sie liegen den
    psychogenen Symptomen zugrunde.Als neu könne man von Stekel annehmen die
    Rolle des psychischen Konflikts.Aber der Konflikt erzeugt die Symptoms
    nicht auf psychoge nem, sondern auf toxischem Weg.
     

    3.Man müsse a priori der Behauptung widerstreben, dass die Onanie un-
    schädlich sein müsseies muss vielmehr ungekehrt Fälle geben, wo die Onanie
    schädlich ist. Da die Aetiologie der Beurosen gegeben ist durch den Kon-
    flikt der infantilen Sexualität und dem Widerstreben des Ich (Verdrängung).
    so kann die Onanie, die nur eine Exekutive der infantilen Sexualt ist,
    a priori nicht als unschädlich hingeste 11t werden. Die Frage wann die Onanie
    schadet und wann nicht, lasit sich allgemein nicht beantworten. Drei Faktore:
    kann man als mitwirkend an dem Gesamtergebnis hervorhebsn.: der 1. Faktor
    zur Pathogeneität ist die Quantität,der 2.das Zusammenwirls n mit allen mög-
    lichen anderen Einflüssen, der 3.der konstitutionelle Faktor, der aber erst
    ex post erschlossen werden kann.
     

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    Neben dem Soheden der Onanie komt auch ihr Butzen in Betracht; darüber
    wäre viel zu sagen, doch sei nur ein Punkt hervorgehoben. Ein teil dos
    Nutzena der Onanie liegt in ihren Schaden, indem sie die kulturell not-
    wendige eratminderung der Potenz he wirkt. Die schädlichen Folgen lassen
    sich unterscheiden:1 in organische (vermutlich toxische Schädigungen,
    daren Begründung in physiologischen (inadäquate friedigung lund toxi -
    schen Lomenten zu suchen ist.2.Dic psychische Vorbildlichkeit, insofe m
    sich nicht eine Reaktion derauf entwickle twas wieder von Vorteil ist.
    3.ge statiet die Onarie als Exekutive der infantilen die Fixierung und
    damit die Disposition zur "eurose? Darin ist wohl die Hauptschädigung ge
     

    16 gen.
     

    Wenig oder gar nicht behandelt wurden folgende Punkte:
     

    Die unberusente Coanielim Schlafe'; Fälle wo das Individuum sich ins Unbe
    wusstsein versetzt un onanieren zu können. Der hysterische Anfall setzt
    oft die Onanie wieder ein,cbenso wisse Zwangs bewegungen.
     

    Die Onanie der Frau hätte gesondert und ausführlicher behandelt werden
    sollen
     

    is dass Henschen, die am luge ben de
    Onanie erkrankten als Zeichen der Besserung wieder zu onanieren beginnen
    Die Rolle der Onanie als Exekutive der Phantasie. Die Phantasie ist als
    Zwischenreich zwi cher ler Lust und der Realität ein schädlicher Zompro-
    miss,ier aur sinen vernünftiger Ausweg/in die Runst/hat. Sie bitct die
    Möglichkeit,uck dem Lustprinzip zu handeln und dabei alle Fortschritte
    mitzumachen, die men sonst nur in der Realität machen kannidas wäre ohne
    die Onenie nicht möglich.
     

    Die therage ulec
     

    Binig seien die eer gewesen in der grossen Pedeitung der
    Phantasie, in Faktor der Verschuldung,in der Unange bbarkeit der Bedingung
    gen, unter denen die Onaris schädlich ist.
     

    Uueinig in der Frags der "biquität der Kinder onanis, in derleug
    nung der Schädlichkeit, in der Hervorhebung des Schuldgs fulls.Woher des
    Schulibewusstasin stemmt, hat sich neiht klar ergaben.Hervorgehobes wards,
    dess das Schul3 bewusstsein nichts ist als eine psychisch gebundene Angst,
    2.dass die Verdränge hier vom sozislen Faktor ausgeht und 3.ob der ona-
    ristische Akt befriedigend ist oder nicht.
     

    ver toxi. the cherismus ist uns 2.2. ganz unbekannt, aber es veriient
    lie Ledeutung
    auf dem Gebiete der Angst.in
    disser Vorgange hervorgehoben zu werden durch eine Analogic
    leidet, verliert en Pewicht und geht einer Degene retion entgegen, während
    anscher
    die aus Libido hervorge gene neurotische Angst trophisch unschädlich ist
    an onrooischer Furcht und Sorge
     

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    DISKUSSION
     

    Stekel will an seinen Fällen beobachtet haben wie scheinbar toxischs
    Symptoms psychoger zustande kommen, ebenso wie der Konflikt re in psychogen
    ist. Die Auffassung der Onanie als Exekutive der infantilen Sexualität
    sei für die Schädlichkeit a priori nicht beweisendŏauch im sozialen Leben
    dürfen wir für eine Schädlichkeit nur das schlechts esstz und nicht die
    unschuldigen Exekutivorgane beschuldigen. Ob einer erkrankt oder nicht
    hängt davon eh,ob er sich mit Schuld zur infantilen Sexualität stellt
    oder nicht.Beim i fluss der Caanis auf die Potenz müssen wir die schein-
    bare Impotenz (bei Homosexuellen/Perverser stalund die relative (bei Damen)
    berücksichtigen.
     

    Tuusk wirft zum Gesichtspunkt der Perabninderung der Totens die Frage auf
    wae für konsequenzen sich den daraus für die Frauen ergeben, die doch daru
    ter sehr leiden.
     

    Federn stellt fest, dass er von einem Nutzen der Onanie nur bei verbreche-
    rische und sadistischen Charakteren gedscht hebe.-Die Frauen leider natür
    lich unter der verringerten Foten2.Der Unterschied in der irkung der neuk
    rotischen und normalen Angst erklärt sich vielleicht daraus, dass im Angst
    anfall eine Art Compensation dieser Gifte stattfindet.
     

    verweist zum hems der swirlane up lis elancholis un e-
    rperlichen Justi
    ern.-Stekel -swais von
    Hopeshnerzus nicht sich-
    11 nun gezeigt wurde, desser
    intensive eistive rbeit (Ver-
    ingeleistung hervorgerufen sei, ber nichtaine symbolische eleutung
    hibe, is the ler ensemordas liegt ir ingen Stekel).
     

    presion
     

    hoenen tur iss
     

    Rosenstein weist zum Thema der Angstwirkung darauf hin, dass sich nach ci-
    ner Bemerkung Freuds im Laufe einer Platzangst Cedeme entwickeln.
     

    icze Oedeme sind nicht einer dauernden Störung leich zusetzen, der
    st.balomit eintron die vasomotorische und seiretorische Heizung statt ins
    Jitle in die Peine.
     

    1. diss betont, dass es sich in den von Stekel als Beweis für den psycho-
    Taprung der Deurasthenischen Symptoms angeführten Fällen nicht tua
    eurasthenie gehendelt hebe, weil keine Aktualneurose vorlag (lis at?ona-
    nissten nicht mehr.)
     

    Eenen
     

    Freud kenn Stekels Fälle such richt als egen beweis ansehen.Jass Bild der
    Heurasthenie in die en Füllen erklare sich daraus, dass solche Personen,
    wenn sie einmal den Mechanimus erworben haben, auf die Schädlichkeit dann
    in gleicher Reise weiter reegieren