S.
II. Re ferate.
Anato mie.
1) Beitršge zur Kenntniss der Leitungs bahnen im Rückenmarke, von AlL
Borgherini. (Mittheilungen aus dem Institnte fär allgemeine und experi-
mentelle Pathologie in Wien. 1886. I)
Eine Mittheilung über die Erfolge von Durchscheidungsversuchen des Bücken-
markes, welche im Ganzen wenig Neues bringt.
Die Versuche sind an Hunden angestellt worden, der in Angriff genommene
Theil war das obere Lendenmark. Nach Durehschneidung eines Seitenstrangs wird
der Hund an der einen hinteren Extremität gelähmt, die Motilität stellt sich aber
nach einigen Wochen wieder her, um nach einer Durchschneidung des zweiten Seiton-
strangs einer motorischen und sensiblen Paraplegie zu weichen. B. 8chliesst aus
diesem Erfolge, dass die graue Substanz keine langen Bahnen fâr motorische oder
sensible Impnlse führt. Bs ist aber zu bemerken, das bei dem erwâhnten Versuche
nicht abgewartet wurde, ob nicht anch die zweiterzielte Lähmung einer Rückbildung
fähig ist. - In einer zwoiten und dritten Versuchsreihe blieben in Folge der ex
perimentell gesetzten Verletzangen des Eückenmarkes nur die Vorderstránge intact.
B. schliesst ans den Erfolgen dieser Versuche, dass die Wiederherstellung der
Bmpindlichkeit und Beweglichkeit in den hinteren Extremitāten nur durch collaterale
Bahnen in den Vordersträngen erfolgt sein kann. (Die Bemerkungen von Goltz,
dass die physiologischen Erregungen durch das Rückenmark des Hundes auf sehr
complicirten ,Schlangenwegen'" den Muskeln zugeleitet werden können, sind dabei
nicht berdcksichtigt.) -- Ferner bringt die Arbeit B.'s eine Bestätigung der Angaben
7on Singer und J. Wagner über die anfsteigende Degeneration der Hinterstrånge
nach Unterbrechung hinterer Wurzeln. Freud (Wien).
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