S.

PROF. DR. FREUD
WIEN, IX., BERGGASSE 19.

30.1.1937

Lieber Herr Doktor

Sie haben auf meine Frage, ob Sie 
unter den bestehenden Verhältnißen 
noch Wert darauf legen, unter den 
Redakteuren unserer „Zeitschrift“ 
genannt zu werden, nicht direkt 
mit ja oder nein geantwortet, 
und mir darauf die Entscheidung 
nicht leicht gemacht. Es fiel mir 
die Aufgabe zu, Ihre früheren 
Verdienste gegen die Schäden 
Ihrer gegenwärtigen Bethätigung 
abzuwägen. Ich habe mich daran 
gehalten, daß Sie offenbar Ihr 
Urteil über Ihre Wiener Kollegen 
nicht geändert und nichts dazu gethan 
haben, die Beziehung zu ihnen 
zu bessern. Darum habe ich als 
Herausgeber der Zeitschrift bestim̄t, 
daß deren Redaktion auf Ihre Teil-
nahme verzichten soll.

Mit freundlichen Wünschen
Ihr 
Freud