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S.
PROF. DR. FREUD WIEN IX., BERGGASSE 19.
2. X. 21
Sehr geehrter Herr Doktor
Bei meiner Rückkehr von
der Ferienreise finde ich
Ihr Buch und Ihren Brief
vor und trotz der kalen-
darischen Verspätung darf
ich sagen, ich beeile mich,
Ihnen dafür zu danken.Ich war nie ohne Schätzung
Ihrer Persönlichkeit, möchte
aber zwei Bemerkungen
nicht unterdrücken. Erstens
daß ich die Vergangenheit
auch heute nicht in dem
Lichte sehen kann, es
sei ein Unrecht an
Ihnen geschehen; zweitens
daß, wenn Sie Wert darauf
legten, Ihr Buch zu meiner
Kenntnis zu bringen, der
sicherste Weg wol gewesen
wäre, es mir bald nach
seinem Erscheinen zuzu-
schicken. -
S.