• S.

    PROF. DR. FREUD 
    WIEN IX., BERGGASSE 19

    Semmering

    14. 9. 26.

    Lieber Herr Doktor

    Ich danke für Ihren heute 
    eingetroffenen Redakt-
    ionsbericht u bedaure, 
    daß ich Ihrem Bedürfnis 
    derzeit nicht entsprechen. 
    Ich habe der Öffentlich-
    keit derzeit nichts 
    mitzuteilen u meine, 
    sie thut gut daran, sich 
    auf das Versiegen meiner 
    Produktion vorzube-
    reiten. Sollte mir wieder 
    Erwarten doch etwas 
    einfallen, so werde 
    ich’s Ihnen sofort zur 
    Verfügung stellen.

    In der Imagofrage theile 
    ich für zwei Punkte Ihren 
    Standpunkt. Ich möchte 
    das Organ erhalten 
    u Storfer nicht beleidigen. Ihr Eintritt in die Redaktion als versöhnliche

  • S.

    Mittelsperson zwischen Storfer 
    u Sachs scheint mir recht 
    zweckmässig. Dr Eitingon 
    will uns am 25 dM be-
    suchen, ich hoffe, daß wir 
    uns während seiner An-
    wesenheit über die Ange-
    legenheit einigen werden.

    Ferenczi’s Kritik er-
    warte ich mit Spannung, 
    eine solche Stellungs-
    nahme ist leider un-
    vermeidlich geworden.

    Gerne bediene ich mich 
    auch des Anlasses, Ihnen 
    für alle Ihre so erfolg-
    reiche Leistung herzlich 
    zu danken. 
    Ihr 
    Freud