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S.
PROF. DR. FREUD WIEN, IX. BERGGASSE 19.
25. 6. 12.
Verehrter Herr Kollege
Es thut mir leid, daß Sie sich durch
Dr Allen Starr’s Äußerungen stören
ließen. Ich konnte kühl bleiben, dann
ich wußte, daß mir St persönlich ganz
unbekannt ist, und das Problem, woher
er mich so genau kennen mag, erschien
mir nicht interessant genug. Seine Aus-
künfte über meine jüngeren Jahre
haben mich sehramüsirt; ich wollte,int
er hätte Recht damit gehabt.Ihr Anerbieten einige meiner kurzen
Aufsätze aus dem Zentralblatt über-
setzen zu lassen hat mich sehr gefreut,
obwol ich kaum glaube, daß jene
solche Auszeichnung verdienen. Ich habe
schon in voriger Woche Dr Brill geschrieben
u ihn gebeten, Ihnen direkt Antwort
zu geben, denn er besitzt mein förmliches
Versprechen, daß Übersetzungen ins
Englische durch seine Hand gehen sollen.
Ich erwarte, daß er ohne weiteres
einwilligen wird. -
S.
ihr Artikel in der Imago hat viel Beifall
gefunden und wird viellicht Dr Ferenczi
Anlaß zu einer Entgegnung geben,
in welcher unser bescheidener Stand-
punkt vertreten werden soll.Ich war sehr erfreut von Jones zu hören,
daß das Interesse für die ΨΑ in
Amerika nicht nachläßt. Ihr Name
muß uns noch viele Anfänger werben.Mit herzlichen Grüßen
Ihr freundschaftlich ergebener
Freud