S.
PROF. DR. FREUD WIEN IX., BERGGASSE 19
4. Dez 26
Lieber Herr Doktor
Ihre Betonung des Werts
einer nicht gestörten und
abgelenkten Entwicklung
hat mich in Ihrem Schreiben
sympathisch berührt.
Ich freue mich sehr, dass Ihnen
Gelegenheit zur Betätigung
auf unserem Gebiet geboten
wird. Gewiß sollen Sie den
Antrag der Tagblatt‑Bibliothek
annehmen. Sie werden nichts
Irreführendes schreiben.
Wenn Sie es wünschen, lese ich
gerne Ihren Entwurf durch
– wenn Sie mir die Bemühung
um eine Handschrift ersparen
wollen. Aus Ihrer Stellung
an dem neuen Ambulatorium
kann allerlei werden, je
nachdem was Sie daraus machen.
–Sie wissen, daß ich auf Ihr
Erscheinen in meinen
Gesellschaften Wert lege.
Mit besten Wünschen
Ihr
Freud