S.
PROF. DR. FREUD
WIEN IX., BERGGASSE 19
Semmering, 15.IX.24.
Liebe Frau Doktor,
Ich bin so frei, meinem letzten Brief einen
kurzen Nachtrag nachzuschicken, um Sie zu bitten
zu erlauben, dass mein Schwiegersohn oder wer
sonst den Kleinen begleitet, bei Ihnen in Zürich
vorsprechen darf. Mein Schwiegersohn ist in
ärztlichen Dingen ziemlich unbeholfen und wird
Grund haben, Ihnen für jede Auskunft zu danken,
die Sie ihm geben können. Für mich ist es eine
grosse Beruhigung, wenn ich weiss, dass Sie sich
der Sache annehmen. Der kleine Junge, etwa 11
Jahre alt, ist gegenwärtig nicht krank, aber
durch das Schicksal seines Brüderchens gewarnt,
wollen wir bei ihm gewiss nichts versäumen.
Indem ich Ihnen danke und Sie herzlich grüsse,
Ihr
Freud