S.

PROF. DR. FREUD         
WIEN IX., BERGGASSE 19

13. 6. 25

Liebe Frau Doktor

Ich war es natürlich, der 
darauf bestand, daß meine 
Tochter Zürich nicht passiren 
sollte, ohne Sie aufzusuchen. 
Wir alle rechnen ja bei 
jedem Anlaß mit Ihrer Güte 
und Freundlichkeit 
nützen Sie aus und sind 
dann, fürchte ich, nicht 
immer sehr sorgfältig 
im Danken. Daß Sie 
diesen Besuch zur Über-
sendung eines neuen 
Geschenks benützen werden, 
war doch nicht vorherzu-
sehen.

Ich habe mich gefreut zu 
hören, daß Sie so wol 
aussehen u so schön 
wohnen. Seien Sie mit 
Ihrem Mann herzlich 
gegrüßt von Ihrem 
Freud