S.
PROF. DR. FREUD
WIEN IX., BERGGASSE 19
6.I.25.
Liebe Frau Doktor!
Der gestrige Besuch des Herrn Lenormand
hat mich daran gemahnt, wie sehr ich noch
in Ihrer Schuld für alle freundliche Bemühung
in der Sache meines kleinen Enkels bin.
Ich nehme das so selbstverständlich von Ihnen
hin, weil Sie es so selbstverständlich zu
machen wissen. Es freut mich aber immer, wenn
ich daran denke, dass wir so gute Freunde
in Ihnen besitzen.
In diesem Jahr soll ja der Kongress in
der Schweiz stattfinden und wenn mein Gesund-
heitszustand mir Mut dazu macht, werde ich
dabei sein und Ihnen und Ihrem lieben Mann
die Hand drücken können.
Herzliche Wünsche für Sie beide auf das
Jahr 1925!
Ihr getreuer
Freud