• S.

    PROF. DR. FREUD 
    WIEN IX., BERGGASSE 19

    16. X. 1927

    Lieber Herr Doktor

    Ihre ausgezeichnete Arbeit 
    habe ich gelesen u an 
    Storfer befördert. Sie 
    machen in ihr meine 
    einmal ausgesprochene 
    Vermutung wahr, dass wir 
    in die Lage kommen 
    werden, die selben Prozeße, 
    die wir zwischen Ich und 
    Objekt studirt haben, zwischen 
    Ich u Überich wiederholt 
    zu finden. Das wäre 
    dann das Geheimnis der 
    narzißtischen Neurosen. 
    In zwei Punkten leuchtet 
    mir Ihre Darstellung nicht 
    ein einer davon ist die 
    Ableitung des Schuldge-
    füls.

    Meine neue Arbeit wird 
    noch in diesem Jahr 
    erscheinen. Ihr analyt-
    ischer Gehalt u sonstiger 
    Wert sind gering, das 
    braucht die Verbreit-
    ung nicht zu stören.

  • S.

    Ich grüsse Sie herzlich 
    u wünsche Ihrer für 
    uns so wichtigen 
    Tätigkeit denselben 
    Erfolg wie bisher. 
    Ihr
    Freud