S.

PROF. DR. FREUD 
WIEN, IX., BERGGASSE 19

Grundlsee

26. 9. 1930

Lieber Herr Doktor

Ich antworte Ihnen nicht auf 
Ihren Glückwunsch zum 
Goethepreis, der schon tief 
versunken hinter mir 
liegt, sondern auf Ihre 
freundliche Mahnung, 
etwas für die Zeitsch 
zu schreiben.

Gern, und wenn ich etwas 
habe, geht es nur an die 
Zeitsch, aber ich habe 
nichts und seitdem ich 
gar nicht mehr rauchen 
darf, arbeite ich auch sehr 
schwer. Ich habe etwas an-
gefangen, was nicht vor-
rückt u dessen Beendig-
ung offenbar auf beseres 
Befinden wartet.

Hoffen wir!

Herzlich Ihr
Freud