S.
PROF. DR. FREUD
WIEN, IX., BERGGASSE 19.
6. 1. 1929
Lieber Herr Doktor
Ich wüsste wirklich nicht
zu sagen, worin meine
Auffassung der Affaire
Storfer noch von der Ihren
abweicht. Auch deren Lös-
ung stelle ich mir ähn-
lich vor. St. will wahr-
scheinlich – denn sein
Ehrgeiz ist auch stark
ein sachlicher – mit dem
Registerband die Gesamt-
ausgabe fertig machen,
ehe er geht. Daß er es
uns unmöglich macht, ihm
für diese Leistung zu
danken, gehört zur
Tragik seiner Existenz.
Ich habe mich sehr ge-
freut, von Ihnen bestätigt
zu hören was hier
über den befriedigenden
Zustand Ihrer Frau
erzält wurde. Hoffent-
lich ist das alles bald
nur Erinnerung.
Herzlich Ihr
Freud