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1866
Ueber die Beziehung des Strickkörpers zum Hinter-
strang und Hinterstrangskern nebst Bemerkungen
über zwei Felder der Oblongata.
In Gemeinschaft mit Dr. L. Darkschewitsch aus Moskau.)
(Aus: Neurolog. Centralbl, 1886, Nr. 6.)
Durch das Studium markunfertiger Präparate lässt sich das
Corpus restiforme in zwei Bestandtheile zerlegen, einen „Kern“
(primärer Strickkörper) und einen „Saum“ (secundärer Strickkörper).
Der letztere enthält die spåter markhaltig werdende Olivenfaserung.
Der früher markhaltige primäre Strickkörper zerfällt in einen „Kopf-
theil“ und in einen „Schwanztheil“. Der Kopf des primären Strick-
körpers geht aus dem Kern des Burdach’schen Stranges hervor
und stellt so eine (zumeist ungekreuzte) Kleinhirnfortsetzung der
centripetalen Extremitätenbahn dar. Die entsprechende Grosshirn-
fortsetzung erfolgt mittelst der aus diesem Kern entspringenden
Fibrae arcuatae. Der Schwanztheil des primären Strickkörpers ist
directe Fortsetzung des spinalen Kleinhirnseitenstranges. – Das
äussere Feld der Oblongata lässt eine einheitliche Auffassung seiner
Bestandtheile zu. Es enthält vier graue Substanzen mit den von
ihnen ausgehenden Fasersystemen, die als Ursprungsmassen für die
sensibeln Extremitätennerven, für Trigeminus, Vagus und Acusticus
einander homolog zu achten sind.
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