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S.
Prof. Dr. Freud
Wien, IX. Berggasse 19.9.XI.13.
Lieber Freund
Bei Rank u Sachs hat sich das Bedürfnis
nach sofortiger Aktion in Sachen des Ver-
eins bereits gelegt, u ich denkemehrmir, auch
Sie werden sich den Argumenten aus der
Sachlage nicht verschließen und abwarten, ob
die Veranlassung zu weiteren Schritten
nicht von Zürich kom̄t und ob unser Austritt
sich nicht vermeiden läßt. Denke ich an
das schäbige Benehmen sovieler Personen
in der Aktion gegen Stekel, so werde ich
mißtrauisch gegen den Zauber meines Namens
u möchte ihn nicht wieder auf die Probe stellen.
Die ganze Aktion bleibt übrigens durchaus
dem Comite überlassen.Das Jahrb ist also unser. Deuticke hat seine
Voreiligkeit eingesehen und definitiv
mit mir abgemacht. Ich meine, wir sollen
den Band zum 1 Juli herausbringen, zur
Zeit, da das Jung’sche erschienen wäre.
Über Details, zB. das einmalige Erscheinen
ist noch keine Einigung mit ihm erzielt.
Wir wollen am 19 abends darüber verhandeln.
Es ist eine Gelegenheit, alle unsere Kräfte
einzusetzen. Das Schicksal hat offenbar vor, #
uns auszupressen, solange wir noch
etwas von uns geben können. -
S.
Ich will den Narzissm beisteuern u außerdem
eine Geschichte der ΨΑ mit freimütiger
Kritik von Adler u Jung. Die Idee unserer
Beihefte geben wir darum doch nicht auf.Am selben Tag hat sich die Angelegenheit
mit Kraus – Brugsch günstig entschieden.
Ich schreibe für das Sam̄elwerk nicht die
Hy u den Zw, sondern eine „ψα Darstellung
der Neurosen“ von gleichem oder größerem
Umfang.Gegenwärtig ist für mich wie für Rank
eigentlich alles verbarrikadirt durch
die ekelhaften Vorbereitungen zur 4t
Auflage der Trdeutung. Das Lesen von
all dem Wust ist eine harte Strafe.Weihnachten fahre ich zu Sophie nach Hambg
u werde auf der Rückreise einen halben
Tag in Berlin mit Abraham zubringen.Ich grüße Sie herzlich u bin sehr
neugierig auf Ihre Vorstellung am
19 dM, zu der ich in meiner gestrigen
Vorlesung etwas wie ein Praeludium
vorgebracht habeIhr
FreudP.S. Gruß an Frau G.
BR: Freud, Sigmund (1914-004/1914): Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung.
PR: Theodor Brugsch
Geb. am 11. Oktober 1878, Graz
Gest. am 11.7.1963 , Ost-Berlin
Deutscher Internist, Politiker.1901 Arzt, 1909 Habilitation and der Charité in Berlin, 1912 dort Oberarzt; WK I: Stabarzt in einem Lazarett in Rumänien. "Ab 1919 Leiter der II. Medizinischen Poliklinik an der Charité. Im Jahr 1921 wurde er außerordentlicher Professor. Von 1927 bis 1935 war er Ordinarius für Innere Medizin an der Medizinischen Universitätsklinik Halle. […]
Wegen der Zugehörigkeit seiner Ehefrau zum Judentum wurde Brugsch 1935 nach den Nürnberger Gesetzen als Hochschullehrer entpflichtet und entlassen. Obwohl er verschiedenen NS-Organisationen wie dem Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt beitrat. […]
Von 1945 bis 1957 arbeitete Theodor Brugsch als Ordinarius für Innere Medizin an der I. Medizinischen Klinik der Berliner Charité. 1945 bis 1946 war er auch Hauptabteilungsleiter der Deutschen Verwaltung für Volksbildung. 1946 gehörte er zu den Gründern des Clubs der Kulturschaffenden in Berlin. 1947 gründete er die Sozialhilfe Groß-Berlin, deren Präsident er wurde. Von 1949 bis 1954 saß er als Abgeordneter in der Volkskammer. 1957 wurde er emeritiert. Anschließend war er Vizepräsident des Kulturbundes der DDR."
An Sigmund Freud Freud erging eine Einladung, für ein zusammen mit Friedrich Kraus geplantes Sammelwerk geplantes Sammelwerk die Themen Hysterie und Zwang abzufassen, Freud plante, statt dessen dafür eine "psychoanalytische Darstellung der Neurosen" (F-FeSa/1913-11-09) zu verfassen, was sich aber wegen des Krieges verzögerte und schließlich erübrigte, weil er dieses Thema in seinen ›Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse‹ bereits beh
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Brugsch [2025-06-19]
Brugsch, Theordor; Kraus, Friedrich (1919-1927): Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten.PR: Friedrich Kraus
Geb. am 13. Mai 1858, Weiher bei Bodenbach, Böhmen,
Gest. am 1. März 1936, Berlin
Internist; Wegbereiter der Elektrokardiologie.
1889 Assistent bei Otto Kahler, Professor an der II. Medizinischen Universitätsklinik in Wien, 1893 Professur und Primariat für Innere Medizin an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien, 1894 Ordinarius und Vorstand der der Klinik für Innere Medizin an der Universität Graz, 1902 Leiter der 2. Medizinischen Universitätsklinik an der Charité Berlin, 1927 Emeritierung.
An Sigmund Freud erging eine Einladung, für ein zusammen mit Theodor Brugsch geplantes Sammelwerk geplantes Sammelwerk die Themen Hysterie und Zwang abzufassen, Freud plante, statt dessen dafür eine "psychoanalytische Darstellung der Neurosen" (F-FeSa/1913-11-09) zu verfassen, was sich aber wegen des Krieges verzögerte und schließlich erübrigte, weil er dieses Thema in seinen ›Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse‹ bereits behandelt hatte.
Kraus, Friedrich(1910): Das Elektrokardiogramm des gesunden und kranken Menschen. Leipzig: Veit & Comp.
Kraus, Friedrich (1919): Die allgemeine und spezielle Pathologie der Person. Klinische Syzyologie. Allgemeiner Teil. Leipzig: Georg Thieme.Kraus, Friedrich (1922): Vegetatives System und Individualität. Deutsche medizinische Wochenschrift, 1922 (48):1627-1628.
Kraus, Friedrich (1926): Allgemeine und spezielle Pathologie der Person. Klinische Syzyiologie. Besonderer Teil I: Tiefenperson. Leipzig: Georg thieme
Brugsch, Theordor; Kraus, Friedrich (1919-1927): Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten.
RK: Sigmund Freud (1913), Vorlesungen an der Wiener Universität, WS 1913.
(Freuds Samstag-Vorlesung an der Universität)CD; (Quelle: https://historischesarchiv.dgk.org/files/2023/05/kraus_2023_05_22.pdf [20225-06-19])
Berggasse 19
Wien 1090
Österreich
VII Erzsebét-kőrút 54
Budapest 1073
Ungarn
Autogr. 1053/19(1-12) HAN MAG